Mittwoch, 30. August 2006

Libyen: Bulgarischen Krankenschwestern droht erneut die Todesstrafe

Im Berufungsverfahren gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt, die angeklagt sind mehr als 400 Kinder mit dem HIV-Virus infiziert zu haben, hat der Staatsanwalt die Todesstrafe für die Angeklagten gefordert.

Im Gericht erklärte Omar Abdulkhaliq gestern.: "Es war eine grausame, unmenschliche und kriminelle Tat. Wir fordern die Todesstrafe für die Beschuldigten." Die sechs Angeklagten befinden sich seit etwa sieben Jahren in libyschen Gefängnissen. In einem früheren Verfahren wurden sie zum Tode durch Erschießung verurteilt. Das Oberste Gericht Libyens hatte dieses Urteil jedoch im vergangenen Jahr aufgehoben.

Dem palästinensischen Arzt Ashraf Alhajouj und den Bulgarinnen Snezhana Dimitrova, Nastja Nenova, Valentina Siropolu, Christiana Valtscheva und Valia Cherveniashka wird vorgeworfen sie hätten in einem Krankenhaus in Benghazi in den 1990er Jahren 426 Kinder mit dem HIV-Virus infiziert. Seither seien 52 von ihnen bereits an der Immunschwächekrankheit AIDS verstorben. Die Angeklagten haben die Vorwürfe stets bestritten und die schlechten hygienischen Bedingungen in dem Krankenhaus for die Infektionen verantwortlich gemacht.

Sollten die Beschuldigten tatsächlich zum Tode verurteilt werden, würde dies den Annäherungsprozess Libyens an die Europäische Union und die USA gefährden. Brüssel und Washington haben in der Vergangenheit mehrfach von Revolutionsführer Muammar al-Qadhafi die Freilassung der Inhaftierten verlangt. Nur er wird auch jetzt einen Schuldspruch verhindern können.

Bislang hatte die libysche Staatsführung eine Freilassung gegen die Zahlung eines "Blutgeldes" an die Opfer und ihre Hinterbliebenen in Höhe von mehr als 4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die bulgraische Regierung ihrerseits zeigte sich bereit zu einer Beteiligung an einem AIDS-Hilfsfond, in den auch die USA, die EU und Libyen einzahlen sollten.

Dienstag, 29. August 2006

Irak: Waffenstillstand zwischen Armee und Mahdi-Miliz

Nach schweren Kämpfen in der südirakischen Stadt al-Diwaniya haben sich die irakische Armee und die schiitische Mahdi-Miliz auf einen Waffenstillstand geeinigt. Bei Schießereien in der 400000-Einwohner-Stadt zwischen Baghdad und Basra waren gestern nach Angaben des irakischen Verteidigungsministeriums 20 Soldaten und 40 Milizionäre getötet worden.

Die Kämpfe begannen am frühen Montag morgen, nachdem die "Jaish al-Mahdi" mehrere Stadtviertel unter ihre Kontrolle gebracht und Polizeistationen besetzt hatte. Daraufhin marschierte die irakische Armee in die betreffenden Gebiete ein um die Kontrolle über die Viertel wiederherzustellen.

Das heute ausgehandelte Abkommen sieht nach Angaben des arabischen TV-Senders "al-Jazeera" einen Rückzug der Truppenverstärkungen aus der Stadt vor. Im Gegenzug soll die Mahdi-Armee des jungen schiitischen Predigers Muqtada as-Sadr die von ihr kontrollierten Stadtviertel räumen.

Der Sender berichtete weiter unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass viele der getöteten Soldaten Schussverletzungen aufwiesen, die auf Treffer aus nächster Nähe hindeuteten. Offenbar wurden sie nach ihrer Gefangennahme durch die Milizionäre hingerichtet.

Sonntag, 27. August 2006

Umfrage im Libanon: Hizbollah hat gewonnen, Frieden mit Israel in weiter Ferne

Laut einer Umfrage des Beirut Center for Research and Information sind knapp drei Viertel der Libanesen der Meinung die Hizbollah sei siegreich aus dem Julikrieg mit Israel hervorgegangen. Die Befragung wurde zwischen dem 18. und 20.August unter 800 libanesischen Staatsbürgern der vier wichtigsten Konfessionen des Landes - Schia, Sunna, Christentum und Drusentum - durchgeführt.

Demnach sind 72% der Libanesinnen und Libanesen der Ansicht, die Hizbollah - im Fragebogen stest unter der Bezeichnung "al-Muqawama" (Der Widerstand) geführt - habe den Krieg gegen Israel gewonnen, 28% sind gegenteiliger Meinung.

Knapp 78% der Befragten begrüßten zudem, dass die Hizbollah-Miliz die libanesische Armee bei der Verteidigung des Libanon vor dem "feindseligen Vorgehen Israels" unterstützt habe. In der Realität leistete die schlecht ausgerüstete reguläre Armee des Libanon kaum nennenswerten Widerstand gegen die israelischen Luftangriffe und den Einmarsch der israelischen Armee in den Südlibanon.

Die Entführung der beiden israelischen Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser durch die Hizbollah am 12.Juli sieht die große Mehrheit der Befragten nur als Vorwand für die israelische Militäroffensive gegen den Libanon. Fast 85% der Umfrageteilnehmer sind der Ansicht der Krieg gegen die Hizbollah sei das Ergebnis eines lange gehegten Planes für den die Entführung nur einen willkommenen Anlass bot.

Skeptisch betrachten die Libanesen die Möglichkeiten der internationalen Schutztruppe, die in den kommenden Wochen laut UN-Resolution 1701 im Südlibanon stationiert werden soll. 65% der Umfrageteilnehmer glauben, die UNIFIL-Truppe böte in einem neuen Konfliktfall keinen wirksamen Schutz vor einer erneuten israelischen Invasion in den Südlibanon. Nur etwa jeder Dritte traut den Blauhelmen eine solche Funktion zu.

Auf die Frage, ob sie einen Frieden mit Israel für möglich halten, antworteten 74,5% der Befragten mit "nein", demnach hält nur ein Viertel der Libanesen einen Friedensschluss mit dem südlichen Nachbarland für möglich.

Wie bei praktisch allen Fragen fallen auch hier die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Konfessionsangehörigen bei der Beantwortung der Fragen ins Auge. Während weniger als 2% der Schiiten einen Friedensvertrag mit Israel für möglich halten, liegt die Zustimmung bei den Christen im Libanon bei immerhin knapp 42%.

Freitag, 25. August 2006

Sudan lehnt Resolutionsentwurf zu Darfur ab

Sudans Regierung hat erneut UN-Plänen eine klare Absage erteilt, die die Stationierung von knapp 20000 UN-Blauhelmen in Darfur vorsehen. Ein Resolutionsentwurf Großbritanniens, über den der UN-Sicherheitsrat in den kommenden Tagen abstimmen soll, sieht die Entsendung von 17000 Soldaten und 3000 Polizeikräften in die Region, die etwa Anderthalbfach so groß ist wie Deutschland, vor.

Sudans Staatschef Omar al-Bashir verurteilte das Vorhaben der UN und erklärte, sein Land werde sich den "kolonialen Bestrebungen" widersetzen. In den vergangenen Wochen hatte Baschir mehrfach öffentlich angedroht, seine Armee werde die UN-Truppen in gleicher Weise bekämpfen, wie dies die Hizbollah während der jüngsten israelischen Invasion in den Südlibanon mit der IDF gemacht habe und somit eine Besatzung sudanesischen Bodens verhindern. Jeder Staat, der dieser UN-Resolution zustimme werde fortan als Feind betrachtet.

Die Regierung in Khartoum hatte ihrerseits Anfang August dem UN-Sicherheitsrat einen Plan vorgelegt, der die Stationierung von etwa 10000 Regierungstruppen in Darfur vorsieht. In den Ohren der etwa 2,5 Millionen Flüchtlinge, die ihr Dasein in Flüchtlingslagern fristen, klingen diese Worte wie Hohn, schließlich war die sudanesische Armee in Zusammenarbeit mit den mit ihr verbündeten Reitermilizen maßgeblich an der Ermordung Hunderttausender und der Vertreibung von Millionen beteiligt.

Gegenwärtig sind 7000 Soldaten der Afrikanischen Union in Darfur stationiert, die jedoch mit ihrer Aufgabe heillos überfordert sind und über ausbleibenden Sold klagen. Auch die AU selbst fordert mittlerweile eine UN-Mission für Darfur.

US-Präsident George W Bush hat unterdessen Jendayi Frazer, Afrika-Verantwortliche im State Department in den Sudan geschickt, um zu sondieren ob Bashir doch noch zu einem Sinneswandel zu bewegen ist.

Donnerstag, 24. August 2006

Timothy Kassis’ War Diary

Dieses Kriegs-Tagebuch unseres Freundes Timmy, unseren Lesern bislang unter dem Pseudonym "George" bekannt, erschien vor einigen Tagen bereits in deutscher Sprache auf Spiegel-Online , wurde dort aber zensiert und um wichtige Passagen gekürzt. Wir haben uns daher entschlossen hier den Originaltext zu veröffentlichen.:

Monday 14 August 2006

Today at 8am Lebanese-Israeli time, all hostilities were supposed to end in accordance with Security Council resolution 1701. Just minutes before the deadline Israel was still expanding its military offensive in the South of Lebanon and continuing its air strikes on civilian cars, trucks and houses.

During the day I heard a couple of reports that two Hezbollah fighters were killed in the South by Israeli fire and Hezbollah couldn’t retaliate because they were following the resolution. Although Hizbollah also fired 10 rockets none of them actually crossed the Lebanese-Israeli border, not because they couldn’t but because they didn’t want to. They just wanted to remind Israel that they were still there and still capable of defending Lebanon. Other than that it was relatively quite during the morning so almost all of the refugees staying at our school left to their villages a bit south of ours.

A group of friends and I were organizing special activities for the refugee children in our school and nearby camps, in order to make them forget the horrible days they were going through and to hopefully help them grow to be peacemakers rather than avengers. Because no refugees were left we canceled our activities and just decided to hang around together and talk about things, things other than the war. It was such a relief to be able to talk about something and not hear bombs landing and rockets being fired into nearby villages.

Being a 21-year old Lebanese, I, like thousands of people from my generation, was more than willing to accept Israel’s occupation of Palestine and have a peace agreement with Israel realizing that there is no solution but to accept the fact that Israel is here and here to stay. I looked forward to living peacefully with my neighbor, to visiting Israel and having Israeli friends only an hour away. Older generations always tell us that peace with Israel is impossible and they used to describe the horrific stories carried out by the Israeli ‘Defense’ Force (IDF). We thought they were just over exaggerated. Now that I have witnessed the destruction and immoral offences the Israeli government is cable of, I cannot imagine how any generation can live side by side and peacefully with Israel.

Hizbollah claimed a rightful victory today after 33 days of Israeli aggression. People celebrated and distributed candy in the streets as a sign of happiness. People whose houses were destroyed, whose family members were killed were for the first time capable of being proud and felt that they had some dignity. Winning a war against the ‘unbeatable IDF’ was thought to be a near impossible mission for Arabs, but Hizbollah shocked everyone with it’s capabilities.

Although Hizbollah doesn’t have a fraction of the fire power of the IDF and none of the tanks, planes, submarines or boats, they do have a heart for their country and a genuine love for justice and real peace. Not peace imposed by the US or Israel. Arabs have come to know what kind of peace the US imposes. It is the same peace in Afghanistan, Iraq and Palestine (also known as the largest prison in history).

People of Israel. Young men and women of Israel, I want to be your friend. We, the Lebanese youth, want to be your friends. We cannot let this hatred continue forever. Why do you accept what your government does? Does violence ever bring peace?


Tuesday 15 August 2006

Today is the second day after the start of the implementation of resolution 1701. Thousands of people are going back to their house and villages. Some of them are not so lucky and have to go back to the school they were staying at because their home was destroyed.

My friends and I decided today to go to a near-by village called Jib Jannine. We heard the school still had a lot of refugees who had come from villages near the Lebanese-Israeli border. We took our usual coloring pencils, balls, balloons and other toys and headed to the school. The kids there were really excited to see us. It was a bit challenging to gather them, but once they saw us playing with a couple of kids the rest came on their own.

Talking to the children we heard some very sad stories. Some of them went to their villages only to come back to the school because their house was destroyed. Other families didn’t want to take their kids back because of the presence of thousands of cluster bombs that are still active throughout the South (cluster bombs are illegal weapons by the way, but who am I to condemn when even the UN doesn’t say anything!).


Wednesday 16 August 2006

I didn’t really listen to any news today. In the morning, I was preparing for a weekly bible study my friends and I have which I am supposed to lead this Friday. The study is on Ruth 3 and how Ruth found a wonderful loving man called Boaz. It was a great encouragement for me to read this chapter as it reminds me that there are still righteous people in Israel. People who love and care for the well-being of others.

In the afternoon, my dad and I decided to visit the Southern Suburb in Beirut to see the destruction caused. I took my camera with me to take photos in order to show my children and possibly my grand children the kind of destruction war can cause.

When you first enter the area you immediately realize the extremely strong smell of gun powder, which explained why so many people were wearing surgical masks. Wherever you turn you see broken glass and doors and every once in a while you see a building completely destroyed. As we moved closer and closer to the middle of the suburb whole areas were destroyed. We passed a part were I think more than seven buildings next to each other were left in total ruin. Restaurants, living apartments, stores… nothing was spared. My sister asked whether Israel finished its rockets so that is why they didn’t destroy the few buildings still left unharmed, we couldn’t but just stare in wonder at the innocent questions a 7-year old can ask.

On our way to Beirut, I also took some photos of the largest bridge in Lebanon. It was rendered completely unusable. Half of it had fallen into the valley and the other half was just full of car-wide ditches. What’s really ironic is that a second road just parallel to it was not touched by Israel. They destroyed our bridge with an excuse that Hizbullah would use it to get supplies, but what about the road beside it? Is this really the case or do they just want to teach the Lebanese population a lesson? To destroy everything we worked hard to build.


Thursday 17 August 2006

Having woken up at 9am today I had a very relaxing night of sleep. Usually when I wake up I go directly to watch the news on TV, but today, I didn’t as not a lot seems to be happening the last couple of days.

Lunch was extra special. It was the first time I eat a proper home-cooked meal in almost three weeks as my mom was in Syria at her sisters where it was much safer for her and my little 7 year-old sister. In addition to a good meal I also heard some good news. Israel decided to lift its air blockade on Lebanon (at last realizing that it was illegal in the first place!). At 1pm Lebanon time the first civilian airplane was able to land in Beirut International Airport (or after Rafiq Harriri’s assassination it became named Rafiq Harriri International Airport). The sea blockade is still in effect; my hope is that they will lift it within the next few days. Fuel, food and medicines are running out in Lebanon. We urgently need to do what the Lebanese are good at doing; that is we need to start importing again.

Just before writing this entry into my diary, I was watching some news on TV. I saw the head of the Palestinian parliament locked up in chains at his feet. His hand chains were removed because he was appearing on camera. It was an unbelievable scene. How can anyone be so immoral and disrespectful as to not just imprison but lock the head of parliament of a country! Just unbelievable. Where is the west now and its calls for democracy?

The Bush administration has proven itself to be such an excellent, let me say, hypocrite. Calling for peace and democracy yet at the same time carrying out multiple wars all over the place. Saying nothing when a democratically chosen head of parliament is locked up in chains in Israel. I guess when it comes to Israel, there are no such things as human rights, democracy or even the proper meaning of the word peace. Israel is just above all International law and God’s laws.

For the last couple of days I have been actively promoting the ‘Draft Al Gore’ movement. They are a bunch of Americans who want Al Gore to run for president again in order to fix all the mess Pres Bush got the US into. I really wish he runs and wins for the benefit of world peace. He seems to be such an intelligent and moral person.


Friday 18 August 2006

Last night was a nightmare for me. During this time of year mosquitoes are all over the place and if you don’t have anti-mosquito mats it is a disaster. Unfortunately, my mosquito repeller is electrically powered and last night we didn’t have any electricity. No electricity, means no repeller, which in turn means no sleep!

Electricity is becoming very scarce now-a-days as the sea blockade continues on Lebanon. You never realize the importance of having electrical power until you lose it for 16 hours a day! No TV, no computers, no lights to read…. Nothing. You just sit there and talk with your family or stare at the tree in front of your house.

It was very quite today (although there were some jet fighters passing by every once in a while over our area). Two members of the German parliament visited us in the afternoon. They seemed to understand the situation in the Middle East very well, which really made me feel a lot better knowing that some in the German parliament know the truth.

At night we had an interesting Bible study in which we talked about husband and wife relationships and how God views that based on Ruth 3. After the study we usually have a small social in which we eat and talk. Fortunately, no one today said anything about any war related issue. It was as if nothing had/or is happening.

A couple of minutes ago I heard on the news that Israel launched a couple of air strikes in the north of the Bekaa valley. I really hope that it is not true. If it is true then Israel has broken resolution 1701 (as usual) and no one will condemn it. If Hizbollah retaliates for the airstrikes then we are in deep trouble, because according to the US lead resolution, Hizbolluh doesn’t have the right to defend itself! I always get a headache when I talk about the UN and US, especially after this war on Lebanon. There is so much injustice going on.

What really annoys my friends and I is all the lies the governments feed their people, whether in the US or Israel. Every time the people of the US oppose Pres Bush’s policy, he reminds them of the 9/11 attack and automatically labels anyone who doesn’t agree with his policy as a terrorist. He tricks the American people into thinking that they are fighting terrorists…

Tonight looks like a very bad night also. No electricity after 12, so I better have something to eat and kill the mosquitoes in my room before then.


Saturday 19 August 2006

Today I woke up early in order to listen to the news to see if the Israeli air strikes, which I heard about just before going to bed last night, were actually true. As expected, they were. It turned out that Israel attempted a raid in a village near the city of Baalbeck in an attempt to kidnap one of Hizbollah’s leaders called Mohammad Yazbik. The air strikes were used to help the Israeli soldiers escape from the scene. The failed attempt resulted in three Lebanese resistance fighters being killed and one Israeli general.

For lunch we had some family friends over. We all ate and celebrated my parents 23rd wedding anniversary. As usual, Lebanese lunch takes so long! It took us almost three hours to have lunch and then some cake, not to mention all the preparation that went on before the guests arrived!

In Lebanon, grade 9 students undergo official government exams at the end of the year the results of which are released sometime in the middle of July. This year they weren’t released in July due to war circumstances. I was sitting with one of my friends today and he got a phone call from his younger sister telling him that she had passed and had excellent grades. Grade 9 students were so relieved today to know their results. Even if they failed they still were happy because after waiting such a long time they got them!

In the evening, we had a small gathering with some friends. We discussed the war briefly and what each of us expected will happen. Some of them seemed optimistic but the rest were pessimistic especially after the Israeli raid early today, which violated resolution 1701 and greatly shook the peace process.


Sunday 20 August 2006

In the morning I went to church. I couldn’t really concentrate on the sermon because it was so hot and humid today.

For lunch today we also had guests, but this time it didn’t take so long because we were sitting outside and suddenly it began to rain! For people who don’t know the Middle East climate; the Middle East never sees rain in summer. Especially not in August! It was as if Earth was crying over what happened to Lebanon! This time I could take the car because it appears that the fuel supply is becoming normal again after it was not allowed to enter Lebanon for one month during the war due to the Israeli siege on my country.

In the afternoon I went with a couple of friends to visit our grade 9 friend who had passed with exceptional marks. It is an Arabic custom to visit people when they pass a major exam. So her mother treated us to some refreshing watermelon, juice and sweets.

At night I just sat around with some friends near our house. We talked a bit about the current situation and what might happen this week, especially after the Israeli defense minister said today that Israel is preparing for a second round of fights with Hizbollah.

As this is the last entry in my diary I would really like to wish everyone peace. All I can say is that we Lebanese, whether Christian or Muslim, want peace. We want to live in a peaceful country, feeling secure and confident that we will not be attacked any minute. Israel also wants the same. Let us work together for a peaceful Middle East keeping in mind that peace can never be reached by violence!


Timothy Kassis, An Lebanese-Syrian Evangelical Christian living in the West Bekaa, Lebanon

Mittwoch, 23. August 2006

Irak: Mehr Polizisten in Anbar

In den vergangenen Wochen hat die irakische Polizei in der Unruheprovinz al-Anbar mehr als 500 Männer als Rekruten angeworben. Die ostirakische Provinz bildet das Kernland des sunnitischen Widerstands gegen die US-Armee und die schiitisch-dominierte Zentralregierung von Premierminister Nuri al-Maliki.

Lowell Rector, Verantwortlicher der US-Streitkräfte für die Übertragung polizeilicher Aufgaben an die irakischen Behörden, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP , die jüngste Rekrutierungskampagne sei die erfolgreichste seit der US-geführten Invasion im März 2003. Als Gründe für den Erfolg gab Rector die gesicherte Bezahlung der Rekruten und eine bessere Ausstattung der Polizisten an.

Die Provinz Anbar mit ihrer Hauptstadt Ramadi ist bekannt für ihren traditionellen sunnitischen Tribalismus. Die örtlichen Clanchefs erhoffen sich von ihrer Unterstützung für blutige Anschläge gegen Schiiten, Vertreter des irakischen Staates und US-Soldaten langfristig einen Sturz der verhassten irakischen Regierung, die sie als illegitim betrachten. Die größten Städte in Anbar - neben Ramadi sind das Falluja, Haditha und al-Qaim - wurden von der irakischen Regierung noch immer nicht vollständig unter Kontrolle gebracht.

Die 500 Polizeianwärter werden nun eine 10-wöchige Ausbildung durchlaufen. Anschließend werden insgesamt circa 2200 irakische Polizisten in der größten Provinz des Irak Dienst tun. al-Anbar ist mit einer Fläche von knapp 140000 Quadratkilometern fast doppelt so groß wie das Bundesland Bayern.

Dienstag, 22. August 2006

Marokko: Regierung forciert Kampf gegen Cannabisanbau


In diesen Tagen endet in Marokko die zweite großangelegte Polizeiaktion dieses Jahres gegen Hanfbauern bei der mehrere hundert Hektar mit Cannabispflanzen zerstört wurden. Ziel der Polizeikampagne waren vor allem die Provinzen Chefchaouen und Al-Hoceima im Norden des Landes. Seit dem 1.August seien dort Hanffelder auf einer Fläche von 218,7 Hektar zerstört worden.

Der Großteil der Anbauflächen sei künstlich bewässert worden, so die marokkanische Polizei gegenüber der Morocco Times. Die Gesamtfläche auf der in Marokko Hanfpflanzen angebaut werden, wird auf 200000 bis 300000 Hektar geschätzt. Schon im Juni diesen Jahres war die Regierung in einer ersten Kampagne gegen Drogenbauern in Marokko vorgegangen. Der Staat wertet sein Vorgehen, das Don Quixotes Kampf gegen die Windmühlen gleichkommt, als Erfolg.

Des weiteren haben die Behörden gegen 161 Verdächtige Haftbefehl erlassen, die beschuldigt werden Cannabis anzubauen. Die Hanfbauer werfen den staatlichen Behörden ihrerseits Inkonsequenz und das Anlegen unterschiedlicher Maßstäbe bei der Bekämpfung des Drogenanbaus vor.

Schätzungen zufolge lebt etwa 1 Million der mehr als 30 Millionen Marokkaner direkt oder indirekt von der Haschischproduktion im Land. Daher halten sich die Bemühungen der Politik den Cannabisanbau wirklich entschlossen zu bekämpfen in Grenzen - zu groß ist die Sorge damit potentiellen Wählern die Existenzgrundlage zu entziehen.

Einer UN-Studie aus dem Jahr 2003 zufolge werden allein in den Nordprovinzen des Königreichs 27% des landwirtschaftlich nutzbaren Landes für die Hachischproduktion genutzt. Jahr für Jahr fallen weitere Waldflächen im Rif dem Ausbau der Anbauflächen zum Opfer. Der Marktanteil des marokkanischen Haschisch in Europa wird auf etwa 70% geschätzt.

Montag, 21. August 2006

Algerien: Staatliche Amnestie zeigt erste Erfolge

Eine Woche vor Ende eines Regierungsultimatums an militante Islamisten in Algerien haben nach Angaben des Innenministeriums knapp 300 Untergrundkämpfer ihre Waffen niedergelegt. Im Februar hatte die algerische Regierung eine Amnestie für Mitglieder der verschiedenen islamistischen Milizen bekanntgegeben, sofern diese während des Bürgerkriegs zwischen 1991 und 2000 nicht an Massakern und Massenvergewaltigungen beteiligt gewesen seien. Die Frist zur Niederlegung der Waffen endet am 28.August.

Algeriens Innenminister Noureddine Yazid Zerhouni erklärte dazu gestern im staatlichen Rundfunk.: "Unser Schritt hat positive Ergebnisse erzielt. Zwischen 250 und 300 Elemente haben sich ergeben und ihre Waffen abgegeben." Eine Verlängerung der Amnestie um weitere Guerilla-Kämpfer zur Aufgabe zu bewegen, wollte der Minister nicht ausschließen.

Als weiteren Schritt auf dem Weg zur "Nationalen Versöhnung" - so wird die Kampagne von der Regierung betitelt - hat der Staat in den vergangenen Monaten etwa 2200 Islamisten aus der Haft entlassen. Außerdem kündigte Präsident Abdelaziz Bouteflika an, Kompensationen an Hinterbliebende von Bürgerkriegsopfern zahlen zu wollen und jene Algerier zu entschädigen, die ihre Arbeitsplätze verloren, weil sie der Mitgliedschaft in einer der islamistischen Rebellengruppen verdächtigt wurden.

Als zahlenmäßig stärkste Untergrundbewegung gilt derzeit die Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC) die Verbindungen zur al-Qaida unterhalten soll. Die Anzahl ihrer bewaffneten Mitglieder wird von Innenminister Zerhuni auf 800 geschätzt. Die Gruppe entstand zum Ende des Bürgerkriegs 1998 als Abspaltung der Bewaffneten Islamischen Gruppen (GIA). Seit Anfang dieses Jahres sollen militante Islamisten etwa 150 Attentate geplant bzw. durchgeführt haben, Ziel der Angriffe waren zumeist Soldaten.

Sonntag, 20. August 2006

Iran beschießt kurdische Dörfer im Nordirak - 2 Tote

Nach Angaben der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) sind im Nordirak in den vergangenen vier Tagen mindestens zwei Menschen durch iranischen Artilleriebeschuss ums Leben gekommen. Vier weitere Personen seien bei den Angriffen auf mehrere kurdische Dörfer in der Region Jabal al-Qandil unweit der Stadt Sulaimaniya verletzt worden.

Mustafa Qadir, Gouverneur im östlichen Teil des irakischen Kurdistans erklärte gestern: "Viele Häuser wurden beschädigt und Nutztiere getötet." Der irakischen Zentralregierung in Bagdad seien die Angriffe aus dem Iran bekannt, gleichwohl steht eine offizielle Reaktion der schiitisch-dominierten Koalition bislang aus. Auch aus Teheran wurde der Beschuss des Nachbarlandes nicht kommentiert.

Seit dem Sturz Saddam Husseins und damit einhergehenden weitreichenden Autonomie der irakischen Kurdengebiete haben die benachbarten Staaten Türkei und Iran mehrfach vor einem Erstarken militanter kurdischer Separatistengruppen wie etwa der PKK gewarnt, die aus dem Nordirak heraus für eine Unabhängigkeit der kurdischen Gebiete in diesen Ländern kämpfen könnten. Des öfteren drohte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan mit einem Einmarsch der türkischen Armee in den Norden des Irak um dort gegen die PKK vorzugehen. Der Iran hatte seinerseits schon Ende April mehrfach irakisches Staatsgebiet angegriffen.

Der irakische Staatspräsident Jalal Talabani ist selbst Kurde und Gründer und Generalsekretär der PUK. In den 90er Jahren unterhielt er enge Beziehungen mit dem iranischen Regime, das ihn im Kampf gegen seinen langjährigen Rivalen Masud Barzani um die Vorherrschaft im irakischen Kurdistan und gegen Saddam Hussein unterstützte. In seiner Rolle als Staatschef des Irak hat er die Behandlung der kurdischen Minderheit im Iran mehrfach öffentlich angeprangert.

Samstag, 19. August 2006

The Sorrow of Survival

Dr. Riad schrieb mir diese Reflektion in der Hoffnung, dass es die Letzte zu diesem Krieg sei...


The Krehs are a dear German family that lived and served with us for three years told me that people congratulate them on returning on time from Lebanon before the start of the war. Although this family is thankful now to be safe in Germany, they felt much deep sorrow for watching the news of destroyed Lebanon and wondering what has happened to the roads and scenery they once enjoyed in Tyre and other parts of the country.

In the eve of August 13, eight air strikes were heard so close to our house. More than 2000 Christians were fleeing from Marjayoun, a southern town. Although the convoy had allegedly a “special permission” and was under surveillance since it left Marjayoun it was assaulted for an unknown reason as it approached Kefraya junction (2kms from us). One of our staff, Radwan, was among the courageous Red Cross aides who rushed to the scene. At least 7 were killed (one of them is a Red Cross volunteer and the Christian wife of Marjayoun’s mayor) and more than 40 injured. People began to run with their children and to drive their cars crazy. Another real massacre, just several hours away from the deadline to the “cessation of hostilities”!

August 14, 2006 was such a great day! It was the first time to wake up for the last 34 days to hear the birds singing rather than jet fighters crossing the clear blue Lebanese sky. I felt as if I was born anew. I could not believe that the “cessation of hostilities” scheduled to be effective at 08.00 am is really taking place! As I walked out I felt the trees greener, the air fresher, and the sun brighter. The people I met were shaking hands, kissing one another, and saying hamdillah alalsalamatika (Praise God for your safety!). During the day I was thankful to God for the joy of survival, but I began to think about the sorrow of survival that many will be experiencing today.

At 07.45 am, just 15 minutes prior to the deadline for “cessation of hostilities”, a public car was struck from the air and five Lebanese policemen and two civilians were killed. The families of these dead were surely experiencing the sorrow of survival wishing that the travel of their sons was delayed for at least 15 minutes!

On August 6 David Grossman, one of Israel’s most prominent writers and peace activists, wrote a public letter calling for Israel to accept a mutual cease-fire with the Lebanese. However, on August 12 news reached David that his own 21 year-old son, Uri, was one of the causalities of the war! Had the cease-fire been effective several days earlier, Uri and his family would have experienced the joy of survival instead of experiencing now, without Uri, the sorrow of survival.

Yesterday I visited with my son and daughter the southern suburb of Beirut. I have seen images of the destruction on TV, but to be there is quite a different experience. It is such a shocking experience to smell the odor of gun powder, to have the dust of rubble covering your whole body, and to walk on smashed glass is something different. It is such an experience to see the interior of hundreds of apartments being shattered; mattresses, personal belongings, toys, books. All were in heaps of wreckage. I wondered how those who returned home to find their beloved ones still under the rubble would have experienced the joy of survival. I wondered how the families of more than 1,300 Lebanese civilians are able to find comfort in their own survival. I wondered how those who knew that their homes and belongings had been wiped out are able to experience the joy of survival.

In the first days of the war I wrote an article for Christianity Today (http://www.christianitytoday.com/ct/2006/130/12.0.html) entitled: “The Silent Human Conscience: What should I tell my daughter when bombs fall and the great nations say nothing?” Finally the human conscience has been shyly awakened! Hopefully the “cessation of hostilities” will evolve into a permanent “cease-fire” in the near future. I am still unable to comprehend why it took so long to reach a UN Security Council resolution! How many of these dead on both sides of the conflict would have survived if an immediate ceasefire took place? Sadly it seems to me that Dr. K. Makdisi, Professor of International Relations in the Dept of Political Studies at the American University of Beirut, was right to say: “America and Europe can congratulate themselves not only on the total destruction of a country, but on the de-legitimization of the international legal order (UN Security council).” Are the individuals and nations who insisted on the continuation of the terrible war and those who took so long to reach an agreement for “cessation of hostilities” feeling the joy or the sorrow of survival?


The Revd Riad Kassis, PhD
Executive Director & Chaplain at J. L. Schneller Institute, West Beqaa, Lebanon
Lecturer in Old Testament studies, Near East School of Theology, Beirut, Lebanon

Saudi Arabien: OIC richtet sich gegen anti-islamische Medienberichterstattung

Die Informationsminister der 57 Mitglieder der „Organisation of the Islamic Conference“ (OIC) werden sich in diesem Jahr am 11. September in Jeddah treffen, um Strategien zu erarbeiten, die sich gegen anti-islamische Medienberichterstattung richten.
Hierzu werden die Minister Mittel und Wege zur Umsetzung diesbezüglicher Resolutionen diskutieren, die bereits im Dezember letzten Jahres im Rahmen eines außerordentlichen Gipfeltreffens in Mekka verabschiedet worden sind. Unter der Leitung des saudi-arabischen Kultur- und Inforamtionsministers Iyad Madani, finden derzeit eine Reihe vorbereitender Treffen statt, um die dreitägige Konferenz zu einem Erfolg zu führen.

Der Leiter des Bereichs „communications“ der Umm Al-Qura Univerität, Safar al-Maqati, betonte die Notwendigkeit beratende Gremien einzurichten, um so auch Medienorganisationen der islamischen Welt einzubinden. Diese Ratsgremien sollen aktuelle Themen diskutieren und Strategien entwickeln, um anti-islamischer Berichterstattung in den Medien zu begegnen. Medienorganisationen sollen sich auf diese Weise verstärkt für islamische Angelegenheiten engagieren.

Die Tagung in Jeddah ist Folgeveranstaltung einer internationalen Konferenz, die im Mai diesen Jahres von der OIC in London veranstaltet wurde. Der Fokus dieser Tagung lag auf der Entwicklung von Lösungsansätzen, um einer zunehmenden „Islamophobie“ in Europa zu begegnen. Damit widmet sich die OIC einem Punkt in ihrem 10 Jahresplan, der auf dem letztjährigen Gipfeltreffen in Mekka beschlossen wurde und eine Reihe progressiver Reformen in den Mitgliedsländern der OIC vorsieht. So wird beispielsweise mehr politische Partizipation, Gleichheit, Freiheit und soziale Gerechtigkeit für die Menschen in den Mitgliedsländern sowie mehr Transparenz und die Bekämpfung von Korruption auf Staatsebene gefordert. Die OIC-Mitgliedstaaten werden zudem zur engeren Kooperation aufgefordert, um einvernehmliche Lösungen für regionale Konflikte zu entwickeln.

Freitag, 18. August 2006

Umfrage im Iran: Jeder Dritte bewundert Amerika, 67% lehnen Existenzrecht Israels ab

Die US-Zeitschrift "Reader´s Digest" hat in einer repräsentativen Umfrage 810 Iranerinnen und Iraner zu ihrer Einstellung gegenüber ihrem Staat, dem iranischen Atomprogramm, Frauenrechten und "dem Westen" befragt. Die Umfrageergebnisse zeigen ein ebenso interessantes wie widersprüchliches Bild von der iranischen Gesellschaft.

Auf der einen Seite gaben 36,6% der Befragten an, die USA seien ein "Musterstaat wegen seiner Freiheiten und Wertevorstellungen", gleichzeitig sind 45,9% der Iraner der Ansicht, die USA seien "ein gefährliches Land, dass Konfrontation und Kontrolle" suche. Interessant ist, dass der Anteil der Amerikafreunde unter Internet-Nutzern und Leuten mit Satelliten-TV überdurchschnittlich ist. Mehr als 60% der Teilnehmer an der Umfrage, die im Mai und Juni dieses Jahres erhoben wurde halten eine miltärische Konfrontation zwischen den USA und dem Iran in den nächsten 10 Jahren für unwahrscheinlich.

Der in der Umfrage aufgestellten These "Der Staat Israel ist illegitim und sollte nicht existieren" stimmten 52% stark und weitere 15% der Iraner teilweise zu. Nur 9% der Befragten lehnten diese Behauptung ab.

Deutlich mehr als die Hälfte der Teilnehmer ist der Ansicht, der Iran sollte die dominierende diplomatische und militärische Rolle im Mittleren Osten einnehmen. Gefragt nach den wichtigsten langfristigen Zielen Irans, nannten 41% der Befragten die Reformierung der Wirtschaft, 27,1% die Entwicklung von Nuklearwaffen zur Selbstverteidigung und 22,9% die Ausweitung der bürgerlichen Freiheiten. Unter der ländlichen Bevölkerung gaben nur 3,5% der Umfrageteilnehmer die Entwicklung atomarer Waffen als vorrangistes Ziel der Regierung an. Nur jeder vierte Iraner ist der Ansicht, der Nahe und Mittlere Osten wäre mit der Atommacht Iran ein sichererer Ort.

Ein Drittel der befragten Iraner gab an, dass die persönliche finanzielle Lage schlechter sei als vor vier Jahren. Besonders unter den Über-50-Jährigen ist dieser Anteil proportional groß. 26,9% aller Teilnehmer erklärten, ihnen ginge es finanziell besser als noch 2002.

Nach den persönlichen Freiheiten befragt, gab knapp die Hälfte der Iraner an, dass die Ausweitung der Frauenrechte "äußerst wichtig" sei. Nur 13,% der Teilnehmer sahen dieses Thema als unwichtig an. Gleichzeitig erklärten 36% der Befragten, sie wünschten sich einen Staat, der noch religiöser und konservativer sei, als die Islamische Republik. Bei den unter 34-Jährigen liegt dieser Wert gar bei 38,2%, bei Menschen mit Satellitenfernsehen bei 48,6%. Allerdings wünschen sich 30,7% der Umfrageteilnehmer einen säkulareren und liberaleren Staat, unter den befragten Frauen sagten dies 35%. 15% der Iraner wünschten sich, alles bliebe wie es ist.

Etwa 42% der Befragten erklärten, sie fühlten sich frei, öffentlich und privat ihre Meinung zu sagen, knapp 37% verneinten dies. Nach Angaben von Reader`s Digest beträgt die Fehlertoleranz bei den Umfrageergebnissen 3,5%.

Donnerstag, 17. August 2006

Hat Suha Arafat geheiratet?


Knapp zwei Jahre nach dem Tod des ehemaligen PLO-Chefs Yassir Arafat hat dessen Witwe Suha offenbar einen neuen Ehemann gefunden. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP soll es sich bei ihrem neuen Gatten um Belhassan al-Trabelsi, einen Schwiegersohn des tunesischen Präsidenten Zain al-Abidin Ben Ali, handeln. Tunis ist neben Paris Hauptwohnsitz der 43-Jährigen, die jährlich bis zu 20 Millionen US-Dollar von den Konten der palästinensischen Autonomiebehörde erhält, die einst von Yassir Arafat persönlich verwaltet wurden und sich zu großen Teilen aus Hilfszahlungen der Europäischen Union und der USA speisten.

Frau Arafat selbst, geboren als Suha Da`ud Tawil, hat heute eine Eheschließung mit Herrn Trabelsi dementiert und rechtliche Schritte für den Fall angedroht, dass die Nachricht von der angeblichen Hochzeit, die bereits vor einigen Tagen stattgefunden haben soll, weiter verbreitet werde. Bislang sei sie noch nie gegen "Lügen über meine Familie" vorgegangen, nun aber erstmals bereit vor Gericht zu gehen, wird Suha zitiert.

Nach dem Tode ihres Mannes, den sie 1990 auch in Tunis geehelicht hatte, schloß die zum Islam konvertierte gebürtige Christin eine neuerliche Heirat stets aus und bekräftigte, Yassir Arafat bis zum Ende ihrer Tage treu bleiben zu wollen. Mit dem verstorbenen Palästinenserführer hat sie eine Tochter, die elfjährige Zahwa.

Mittwoch, 16. August 2006

Ägypten: Sorge um Naguib Mahfouz


Der Gesundheitszustand des ägyptischen Schriftstellers und Literatur-Nobelpreisträgers Naguib Mahfouz hat sich nach einem Sturz weiter verschlechtert. Nach Angaben der staatlichen ägyptischen Nachrichtenagentur MENA musste der 94-Jährige am Montag Abend auf die Intensivstation eines Kairoer Krankenhauses verlegt werden. Zuvor habe Mahfuz einen rasanten Abfall des Blutdrucks und ein Nierenversagen erlitten, berichten die behandelnden Ärzte. Sein Zustand wird als "instabil" beschrieben.

Neben den natürlichen Alterserscheinungen leidet der Literat noch immer an den Spätfolgen eines versuchten Mordattentats aus dem Jahr 1994. Ein islamistischer Fanatiker stach dem damals 82-Jährigen zum sechsten Jahrestag der Nobelpreisvergabe in den Nacken. Als Grund gab der Täter später Ärger über Mahfuz´ bereits 1959 erschienenen Roman "Die Kinder unseres Viertels (Aulad Haratina)" an. In diesem Buch lässt Mahfouz die Propheten der abrahamitischen Religionen, Adam, Idris, Moses, Jesus und Muhammad als Kinder in einem kairiner Stadtviertel auftauchen. Schon kurz nach seinem Erscheinen wurde der Roman wegen angeblicher Blsphemie von den ägyptischen Behörden verboten. Feinde machte sich der gebürtige Kairoer auch durch seine Unterstützung für den von Sadat unterzeichneten Friedensvertrag mit Israel.

Das schwedische Nobelpreiskommitte begründete seine Preisverleihung an den Ägypter 1988 besonders mit dessen so genannter "Kairoer Trilogie". In den drei Romanen "Zwischen den Palästen", "Palast der Sehnsucht" und "Zuckergässchen" (erschienen 1956/57) porträtiert Mahfouz das Leben einer Kairoer Handelsfamilie von Anfang der 20er bis Mitte der 40er Jahre des 20.Jahrhunderts. Die Werke des Autors tragen häufig autobiographische Züge.

Bei dem Attentat 1994 wurden mehrere Nervenstränge verletzt, wodurch Mahfouz´ Seh- und Hörfähigkeiten erheblich eingeschränkt wurden. Gleichwohl bleib Mahfouz bis heute einer der wichtigsten Intellektuellen des Nahen Ostens und gilt als entschiedener Fürsprecher des Säkularismus. Nagib Mahfuz ist bis heute der einzige Literaturnobelpreisträger arabischer Muttersprache.

Dienstag, 15. August 2006

Nach dem Julikrieg: Assad droht Israel

Vor seinem heutigen Treffen mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat Syriens Staatschef Bashar al-Assad erklärt, die Hizbollah habe den Libanonkrieg gewonnen und damit Pläne der USA und Israels für einen "Neuen Nahen Osten" zerschlagen.

Ohne einzelne Staaten beim namen zu nennen kritisierte Assad die Haltung anderer arabischer Staaten, denen nicht an einem "wahren Frieden" gelegen sei, sondern an Friedensabkommen, die den Interessen der USA und Israels dienten. "Wir zwingen niemanden an unserer Seite zu kämpfen, aber niemand sollte auch die Ansichten unserer Feinde annehmen."

Der Krieg gegen die Hizbollah sei nur ein Teil einer weiter angelegten Strategie der USA, Libanon und Syrien ein Friedensabkommen mit Israel nach dessen Vorstellungen zu diktieren. "Es gibt keine Verbindung zwischen der Gefangennahme der beiden Soldaten und dem Krieg gegen den Libanon. Der Krieg war schon zuvor beschlossen Sache. Jeder der das nicht erkennt, hat eine gestörte Wahrnehmung.", so der Präsident in seiner Rede vor der 4.Konferenz der Syrischen Journalisten-Union heute in Damaskus.

Die von Syrien unterstützte Hizbollah bezeichnete Assad als legitime Widerstandsbewegung, da die israelische Agression auch seit dem Rückzug aus dem Südlibanon 2000 nicht geendet habe und Verletzungen des libanesischen Luftraums durch israelische Kampfflugzeuge an der Tagesordnung seien. Vor diesem Hintergrund kritisierte Syriens Präsident auch den Text der UN-Resolution 1701 , in der die Angriffe Hizbollah als Auslöser des Konflikts benannt werden.

Assad forderte Israel auf seine "Arroganz" aufzugeben. "Wir in Syrien, Libanon und Palästina haben noch immer Land, das nicht befreit ist. Entweder sie bewegen sich in Richtung Frieden und geben den Arabern ihre Rechte zurück, oder sie bewegen sich in Richtung anhaltender Instabilität." Unverhohlen drohte er: "In den letzten Schlachten habt ihr den Geschmack der Erniedrigung kennen gelernt. Eure Waffen werden euch nicht schützen, weder eure Flugzeuge, noch eure Raketen, auch nicht eure Atombombe. Die kommenden arabischen Generationen werden einen Weg finden Israel zu besiegen."

Montag, 14. August 2006

Jemen: Somalische Flüchtlinge fordern Ausreise

Somalische Kriegsflüchlinge haben in Jemens Hauptstadt Sana'a mit weiteren Protesten für den Fall gedroht, dass ihnen die Ausreise und Umsiedlung in ein sicheres Drittland verwährt werde. Eine Flüchtlingsdelegation beschwerte sich bei der UNHCR vor Ort darüber, dass Jemens Regierung fortlaufend internationale Bestimmungen zur Behandlung von Vertriebenen missachte.

Die Protestierenden verwiesen auf die schlechten Lebensumstände der Somalis im Jemen, wo ihnen etwa der Zugang zu Universitäten versperrt bleibt und sie keinerlei staatliche Unterstützung erhalten. "Es gibt keine Jobangebote für somalische Flüchtlinge außer solche, die Jemeniten als erniedrigend enpfinden, wie etwa als Autowäscher oder Schuhputzer. Viele somalische Frauen arbeiten als Hausmädchen oder müssen betteln, so dass sie immer wieder Opfer von sexueller Belästigung oder Vergewaltigungen werden."

Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Somalia, dass am Westufer des Golfs von Aden gelegen ist, flohen seit 1991 Zehntausende übers Meer nach Jemen, das selbst einer der ärmsten Staaten der Arabischen Welt ist. Die dunkelhäutigen Flüchtlinge werden von vielen Jemeniten als Menschen zweiter Klasse betrachtet. Im Oktober 2005 registrierte die UNHCR 68000 Flüchtlinge aus Somalia in Jemen.

Eine Sprecherin der Flüchtlingshilfsorganisation erklärte in Genf, die Forderung nach einer Umsiedlung der Flüchtlinge in einem westlichen Staat könne unmöglich erfüllt werden. Gleichwohl wolle man sich für eine bessere medizinische Versorgung der Somalis einsetzen, so Sprecherin Astrid Van Genderen-Stort gegenüber der Yemen Times. Dies könne erleichtert werden, wenn möglichst viele Somalier in das Flüchtlingslager Kharaz im Südjemen zurückkehrten. Dort leben aber gegenwärtig nach UNHCR-Angaben nur 7500 Menschen, da viele Flüchtlinge in den großen Städten des Jemen nach Arbeit suchten.

Bereits im November 2005 hatten mehrere hundert somalische Flüchtlinge in Sanaa gegen ihre miserablen Lebensbedingungen protestiert. Als die Polizei am 16.Dezember das Zeltlager räumen wollte kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen sechs Menschen starben.

Sonntag, 13. August 2006

Civilized Discrimination!

Eine weitere Email von unserem Freund Dr. Riad Khassis:

Imagine a Red Cross worker saying to a severely wounded person agonizing under the rubbles of a destroyed building: “Show me your passport. If you hold a foreign passport I will help you, if not go to hell!” Such a response from a Red Cross worker is unimaginable, but this is similar to what took place in Lebanon.

Tens of thousands of foreign nationals have been evacuated as the war on Lebanon started on July 12, 2006. Their embassies worked hard to ensure successful evacuation. Many of my friends left among those who have been evacuated. I do fully understand the terrible situation that they experienced during the first days of war. I realize that it is an unwise behavior to stay, particularly with children, in a country that is being under siege and war if you have the chance to flee. However, my real dilemma is two folded. It is the irony of human value that is based on one’s nationality, not to say one’s race! It is also with the attitude of one’s own government.

Through newspapers, TV and radio stations foreign embassies in Beirut issued instructions concerning evacuation procedures. I admire what these governments were doing to help their people. It is the thirtieth day of the terrible war on Lebanon and I have not heard my Lebanese government issuing any safety measures for its citizens! Today when we approached the Lebanese authorities asking for cooking liquid gas so our kitchen can provide hot meals to the hundreds of displaced people we take care of we went into the complicated routine of bureaucracy with no avail. I do not wonder why many Lebanese are waiting on the doors of many embassies to immigrate.

On the other hand, not all foreign embassies were able to evacuate their citizens. This depended heavily on the richness of the nation. Rich nations evacuated their citizens first; poor ones were unable to do so. The government of the Philippines is just thinking to evacuate its citizens after several weeks of war. The Sri Lankan government started to evacuate, but then halted the process due to lack of funding and difficult logistics. Other poor nations did not even entertain the thought of evacuation!

I wonder what the children of the city of Tyre and nearby villages were saying to themselves when they saw other children holding their teddy bears and walking peacefully to a ship or a bus to be evacuated only because they hold a foreign passport of a particular country. I wonder what was the feeling of a foreign child who, after arriving to a safe destination, hears that his/her friend was killed by an air strike because his/her friend holds a Lebanese passport and was unable to leave the country!

A news article on a website carried the heading: “Christian foreigners depart war-torn Lebanon, but leave behind thousands changed and being changed by the Gospel.” In reality, not all Christian foreigners departed war-torn Lebanon. Several decided to stay in the country to be identified with the sufferings of the people they came to serve. Some stayed even in dangerous areas like the south and West Beqaa. An example of those courageous people is a Swiss friend of mine. He is currently offering a “glass of cold water” in the name of Jesus Christ to the sisters and brothers of Jesus, the displaced Shiites! (I hope that his case is not to be considered an act of disobedience to his mission organization, but an act of heroism).

During the evacuation process the Israelis halted their operations to ease the evacuation. When the UN asked for a 72 hour humanitarian cessation of hostilities for the burial of the dead and the evacuation of the injured the Israelis, backed by several western governments, objected! Those who hold foreign passports will be evacuated, but down to hell to those who hold Lebanese passports! A statement from one foreign embassy stated that “pets would not be evacuated”. Yes, pets should stay with the Lebanese children to face the “smart bombs” air strikes and the shelling. Yes, pets and Lebanese children should stay together. They should drink polluted water, face hunger, and get ready to die. Is this civilized discrimination, civilized racism, or what?

The Revd Riad Kassis, PhD
Executive Director & Chaplain at J. L. Schneller Institute, West Beqaa, Lebanon
Lecturer in Old Testament studies, Near East School of Theology, Beirut, Lebanon

Samstag, 12. August 2006

What can I say? Nothing!

Unser Freund George hat uns eine weitere Email aus der Bekaa-Ebene geschrieben. Gestern wurde das Nachbardorf angegriffen...

Dear Friends,

As we start the second month of this sixth Israeli war on Lebanon I am helpless to find any words to describe the situation. What can I say when near my village when a convey of civilians and security forces were coming back from the South (given full permission of the Israeli air force and accompanied by the International Red Cross) was hit with 8 air strikes? What can I say when a family trapped under a house is not given any help because Israel doesn't allow the Red Cross to enter that village? What can I say to another family that was being dug out of their houses' rubble by the Red Cross and suddenly they had to leave the rest of the children behind because their allowed time that Israel had given had ended? What can I say when a small truck carrying medical supplies and food to distribute to refugees living in schools around our area was hit with a rocket and as the Red Cross was coming to help the driver a second rocket was fired at both of them? What can I say about a mass funeral that was happening in Tyre for 60 civilians when it was hit by Israeli air strikes? Can you kill a person twice? What can I say to the people crying between the refugees we are having in our school when 7 of their relatives were killed in a nearby village?

After 31 days of allowing Israel to continue its aggression on Lebanon, the UN security council approved resolution 1701 which called for an immediate cessation of military attacks. When will Israel start to obey? no one knows. The Israeli PM ordered attacks on Lebanon to be broadened and that's after the resolution was approved!

I really have nothing to say.

George

Mittwoch, 9. August 2006

Verwirrung um Verbindung zwischen al-Jama`a al-Islamiya und al-Qaida

Weiterhin herrscht Unklarheit über am vergangenen Wochenende verbreitete Gerüchte, nach denen sich die ägyptische Islamistengruppe al-Jamaa al-Islamiya dem Terrornetzwerk al-Qaida angeschlossen habe. Am Sonnabend verbreitete al-Qaida ein Videointerview mit dem hochrangigen Jamaa-Mitglied Mohammed Khalil al-Hakayma alias Abu Jihad al-Misri , dem ein Vorwort des ägyptischen "al-Qaida-Vizechef" Ayman al-Zawahiri vorangestellt ist. Sheikh Abdel Akher Hammad, langjähriger Führer der militanten ägyptischen Islamisten dementierte gegenüber al-Jazeera eine Verbindung mit dem Terrornetzwerk Bin Ladens, könne aber nicht ausschließen, dass sich einzelne Mitglieder anders verhielten.

In dem 10-minütigen Interview erklärt al-Misri, der Anschluss an al-Qaida diene dem Ziel, "die islamische Nation im Kampf gegen den aggressivsten Kreuzfahrerfeldzug in der Geschichte des Islams zu vereinen." Ziel sei außerdem, den geistigen Führer der Bewegung, Sheikh Omar Abdel-Rahman aus amerikanischer Haft zu befreien. Der blinde Islamistenführer wurde Anfang der 1990er als Dank für seine aktive Rolle beim Kampfe gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan ein Visum für die USA erteilt und soll anschließend am Aufbau islamistischer Zellen im Umfeld von New Yorker Moscheen beteiligt gewesen sein. 1993 wurde Rahman im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf das World Trade Center im selben Jahre festgenommen, zwei Jahre später verurteilte ihn ein Gericht zu lebenslanger Haft. Nun wolle man Skeikh Rahman "aus den Kerkern amerikanischer Gefängnisse befreien."

Misris Angaben zufolge gehört Mohammed al-Islambouli zu den führenden Köpfen der al-Jamaa al-Islamiya die sich nun al-Qaida anschlössen. Islambuli ist der jüngere Bruder von Khalid al-Islambuli, der als Hauptbeschuldigter im Prozess gegen die Attentäter des damaligen ägytpischen Staatschefs Anwar as-Sadat zum Tode verurteilt wurde. Al-Zawahiri wurde damals auch angeklagt einer der Verschwörer gewesen zu sein. Während der Gerichtsprozesse wurde der Mediziner zu einem der Wortführer der Angeklagten und letztlich nur zu einer Haftsstrafe wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt.

al-Gamaa al-Islamiya, wie die Gruppe im ägyptischen Dialekt heißt, entstand Ende der 1970 als eine Abspaltungsbewegung militanter Muslimbrüder. Ihren Anschlägen fielen im Laufe von 2 Jahrzehnten über 1000 Menschen zum Opfer, unter anderem der säkulare ägyptische Schriftsteller Farag Foda oder 63 Menschen bei einem Massaker in Luxor 1997. Im Anschluss daran sank die Popularität der Bewegung deutlich und man schwor der Gewalt ein Jahr später ab - bis jetzt.

Dienstag, 8. August 2006

Somalia: Präsident Abdullahi Yusuf setzt Interimsregierung ab

Somalias Staatspräsident Abdullahi Yusuf hat heute die verbliebenen Mitglieder der Übergangsregierung entlassen. Damit ist erneut ein Versuch endgültig gescheitert, erstmals seit dem Sturz des Diktators Siad Barre eine funktionierende Zentralgewalt in dem von Anarchie und Bürgerkrieg gebeutelten Land am Horn von Afrika zu errichten.

"Das aufgeblasene Kabinett von Premierminister Ali Mohamed Ghedi hat während seiner zweijährigen Amtszeit nichts erreicht.", begründete der 71-jährige Übergangspräsident seine Entscheidung. Gleichwohl solle der gefeuerte Regierungschef binnen einer Woche nach Rücksprache mit Yusuf und Parlamentssprecher Sharif Hassan Sheikh Adan eine neue Regierung bilden. Faktisch kontrollierte die Interimsführung in den 2 Jahren ihrer Existenz kaum mehr als ihren Regierungssitz Baidoa. In den vergangenen Wochen waren Truppen aus dem benachbarten Äthiopien nach Somalia eingerückt um die Position des von Addis Abeba gestützen Yussuf zu stärken. Darufhin waren 20 Regierungsmitglieder entweder zurückgetreten und entlassen worden, ein weiterer wurde vor einer Moschee in Baidoa ermordet. Bei der Bildung eines neuen Kabinetts wird Äthiopien eine gewichtige Rolle mitsprechen.

Die eigentliche Hauptstadt Somalias, Mogadischu, befindet sich ebenso wie weite Teile des Südens unter Kontrolle islamistischer Milizen . Diese werden von vielen Somaliern nach Jahren der Anarchie als neue Ordnungsmacht zunächst mit Wohlwollen betrachtet. Die großen Nachbarn Kenia und Äthiopien sehen ebenso wie die USA den Machtzuwachs der Islamisten mit großer Besorgnis, da sie ein neues Rückzugsgebiet für Terrorgruppen wie al-Qaida am Horn von Afrika heranwachsen sehen, das wegen seiner strategischen Lage auch die Sicherheit in Saudi-Arabien gefährden könnte.

Sonntag, 6. August 2006

Reisebericht: Sutur min as-Sa‛udiya - Leben in Riyadh; Zentrum

Riyadh: Ich bin bereits seit drei Stunden unterwegs. Im „Jarir Bookstore“ (englischsprachige Literatur; Olaya Street) habe ich mich mit „der“ Stadtkarte für Riyadh (von „Farsimaps“) und einem Stadtführer (Riyadh Today 2006) ausgerüstet. Jarir widmet dem Lonely Planet in seiner Reiseabteilung ein eigenes Regal. Die einzige Ausgabe, die landesweit nicht erhältlich ist, hat ihren Platz zwischen den samoanischen Inseln und Schottland. Die 13 bändige, ledergebundene Ausgabe der Hadith-Sammlung von Bukhari für umgerechnet 55 EUR besitzt leider nicht nur inhaltliches Gewicht und bleibt deshalb vom Schicksal des zierenden Staubfängers im Bücherregal verschont.
Der Stadtplan bemisst die Innenstadt auf ca. 11 x 15 km. Es gibt keinen geregelten öffentlichen Nahverkehr. Ein Untergrundsystem für Riyadh ist angedacht, steckt aber derzeit noch in der „Pipeline“ . Kleine Sammelbusse fahren bis spät abends die Hauptachsen der Stadt ab und halten auf Handzeichen (günstigste Möglichkeit). Hauptfortbewegungsmittel ist das Auto. Taxi fahren ist recht günstig. Der Preis sollte, wie in vielen arabischen Ländern üblich, im Voraus mit dem Fahrer ausgehandelt werden. Fahrräder habe ich bisher nur einmal als entgegenkommende Hindernisse im Kreisverkehr erlebt. Fußgänger sind Fremdkörper im Straßenverkehr. Nur wenige Touristen finden den Weg nach Riyadh. Das Bild vom rucksackpilgernden Abenteurer, der am liebsten per pedes die Stadt erkundet, ist noch nicht sehr verbreitet. So erinnern die vielen aufmerksamen Taxifahrer den Besucher durch freundliches Hupen auf die zahlreichen Gefahren im Straßenverkehr und laden zum Mitfahren ein (tragbares Musikabspielgerät wird dringend empfohlen).
Das Zentrum zeigt sich sehr modern. Die beiden Skyscraper „Kingdom Tower“ und „Faisaliya Tower“ bilden eine Nord-Süd Achse und dienen dem Neuankömmling in ganz Riyadh als Orientierung. Auf meinem Weg entlang die Ulaya Street in Richtung Kingdom Tower passiere ich die Läden von Top Designern. Armani, Mascara, DKNY, um nur einige zu nennen, unterhalten eigene Geschäfte und haben Ihre Angebote zum Teil dem Markt angepasst (ein Shimar mit Valentino Stickerei gefällig?). Rechtlich handelt es sich bei den Ablegern weltbekannter Marken im Einzelhandel meistens um Tochterunternehmungen mit einheimischer Mehrheitsbeteiligung. Trotz erster Liberalisierungsmaßnahmen der Wirtschaft nach Außen und dem Beitritt zur WTO, stehen viele Branchen noch auf der sog. „Black List“. So dürfen z.Bsp. Unternehmen im Einzelhandel nur über einen saudi-arabischen „Agent“ im Land tätig werden. Viele angesehene saudi-arabische Familien haben ihren Wohlstand in dieser Funktion für große Weltkonzerne, wie beispielsweise IBM, erworben.
Die zahlreichen gut besuchten Malls geben erste Hinweise auf das Konsumverhalten in Riyadh. Produkte aus aller Welt, gerade auch westliche Markenartikel und Designermode werden überall angeboten. Die Restaurants bieten Küche aus aller Welt zu günstigen Preisen. Kein Wunder, der Wettbewerb im Gastronomiebereich ist hoch. Finger-Food wird auch hier immer beliebter. Die unzähligen Ableger großer und kleinerer Fastfood-Ketten, die sich über die ganze Stadt verteilen, zeugen von entsprechender Nachfrage. Übergewicht und hoher Blutdruck zählen auch in Saudi-Arabien zu den Hauptproblemen für die Gesundheit der Bevölkerung. Ungefähr 4,5 Mio. Menschen leben und arbeiten in Riyadh. Die arbeitende Bevölkerung besteht wesentlich aus asiatischen Gastarbeitern. Sie stellen nicht nur das Gro der Arbeiter im Niedriglohnbereich dar, sondern halten das saudische Wirtschaftsleben auf allen Geschäftsebenen am Leben. Im Zuge einer staatlichen „Saudisierungspolitik“ soll der Anteil der Saudi-Arabier bei den Arbeitnehmern sukzessive erhöht werden. Es scheint in der Masse jedoch noch an gut ausgebildeten, arbeitswilligen saudischen Arbeitskräften zu fehlen. Vielfach wird Know How noch immer in Form ausländischer Experten eingekauft.
Die Planung der kulturellen Freizeitgestaltung gestaltet sich aufgrund des übersichtlichen Angebots für den verwöhnten Berliner unkompliziert. Wie weitgehend bekannt, werden aufgrund staatlicher Restriktionen in Saudi-Arabien keine Theater, Opern- oder Balletthäuser unterhalten. Musik, Instrumente und zugehörige Ausrüstung gibt es in zahlreichen Geschäften zu kaufen. Dennoch bleibt Musik aus der öffentlichen Sphäre der Hauptstadt weitgehend verbannt. Kein Gedudel im Supermarkt, keine Fahrstuhlmusik, keine großen Musikveranstaltungen. Wie auch zu Hause, scheint mir vor Ort ein Trend dahingehend erkennbar, das Freizeitleben vor allem auf Shopping, Treffen mit Freunden im Café und das „Cruisen“ mit dem Auto durch die Stadt zu reduzieren. Diese Entwicklung wird in Riyadh mehr als in heimischen Gefilden durch die mangelnde Vielfalt an kulturellen Veranstaltungen geschürt. Aktive sportliche Betätigung im Freien bleibt während eines Großteils des Jahres aufgrund der hohen Temperaturen unmöglich. Das sehr empfehlenswerte Nationalmuseum sowie die schöne Musmak-Fortress, der einstige Sitz King Abd al-‘Aziz Ibn Sa‘ud’s gehören zu den ersten Anlaufstationen kulturinteressierter Besucher. Außerhalb von Riyadh gibt es zudem die Ruinen des ehemaligen Sitzes der Familie Saud Dir‘iya zu besichtigen, der derzeit aufwendig restauriert wird. Viele beeindruckende Gebäude verteilen sich auf ganz Riyadh und laden zum Fotografieren ein. Soviel vorerst zu den Äußerlichkeiten. „Er“ kann sich in Riyadh frei bewegen. Vier spannende Wochen mit vielen positiven Erfahrungen liegen hinter mir. Zwischen modernen Bauten und gut besuchten Konsumtempeln umherwandelnd, stellt sich trotz gebetszeitangepassten Ladenöffnungszeiten und Kleidervorschriften allmählich die Illusion westlicher Vertrautheit ein. Nur vereinzelt wird der äußerliche Schein durchbrochen und der Besucher bestimmt daran erinnert, dass er im Mutterland der Wahabiya zu Gast ist. Einen tieferen Blick hinter die Kulissen zu werfen und in intensiven Dialog mit der saudi-arabischen Bevölkerung zu treten, stellt sich schwierig dar. Doch hierüber demnächst mehr.
Auf Anfrage noch ein paar Hintergrundinformationen zu meinem Aufenthalt. Bis Ende September arbeite ich noch als Praktikant bei einer deutschen Wirtschaftsorganisation. Wir repräsentieren die deutsche Wirtschaft in Saudi-Arabien und unterstützen deutsche Unternehmen (vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen) beim Markteintritt vor Ort. Das Instrumentarium unserer Arbeit ist vielfältig. Neben der Durchführung von Marktanalysen organisieren wir Delegationsreisen für ausgewählte Branchen, arrangieren individuelle Reisen für interessierte Geschäftsleute, leisten eine erste Rechtsberatung… (für Details mailto: torstenspostbox@gmail.com). Da ich in verschiedene Projekte fest eingebunden bin, reduzieren sich meine Reisen im Land leider auf Wochenendausflüge…

Freitag, 4. August 2006

König Abdullah II warnt vor Schwächung moderater arabischer Regierungen

Jordaniens König Abdullah hat die USA und Israel vor einer Stärkung extremistischer Bewegungen im Nahen Osten gewarnt, die durch den andauernden Krieg zwischen Israel und der Hizbollah neuen Zulauf erhalten könnten. Selbst wenn die Schiiten-Miliz zerschlagen werden sollte, sei die Gefahr groß, dass eine ähnliche Gruppe in Syrien, Ägypten, dem Irak oder Jordanien entstehen könnte, so der Monarch gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

"Das arabische Volk betrachtet die Hezbollah als Helden, da sie die israelische Agression bekämpft. Diese Tatsache müssen die USA und Israel zur Kenntnis nehmen: So lange es Aggression gibt, wird es Widerstand geben und es gibt eine breite Unterstützung für diesen Widerstand."

Zu Beginn des Konflikts Mitte Juli hatte Abdullah II noch gemeinsam mit anderen arabischen Verbündeten der Vereinigten Staaten wie etwa Ägypten und Saudi-Arabien die Entführung der beiden israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev verurteilt und der Hizbullah "militärisches Abenteurertum" vorgeworfen. Mit der wachsenden Dauer des Konflikts und den ansteigenden Opferzahlen unter der libanesischen Zivilbevölkerung wächst in den arabischen Ländern jedoch die Popularität der Hizbollah und ihres Führers Hassan Nasrallah. Darauf müssen nun auch die pro-westlichen Herrscher in diesen Staaten reagieren. So erklärte Abdullah gestern in einem Interview mit der jordanischen Zeitung "al-Ghad", "die israelische Agression hat alle Grenzen überschritten und muss unverzüglich beendet werden." Moderate Stimmen in der Region würden nachhaltig geschächt und verhallten ungehört.

Die Gefahren vor die Staaten wir Jordanien von islamistischen Organisationen gestellt werden sind auch in Israel bekannt. Im Febraur hatte etwa der israelische General Yair Naveh unter Verweis auf die palästinensiche Bevölkerungsmehrheit in Jordanien und die instabile Lage in dessen Nachbarland Irak erklärt, Abdullah II könnte der letzte haschemitische König in Jordanien sein .

Donnerstag, 3. August 2006

Saudi-Arabien erlaubt Fotografieren in der Öffentlichkeit

Als Teil seiner Strategie mehr Touristen ins Land zu holen, hat das Königreich Saudi-Arabien ein Verbot aufgehoben, das das Fotografieren an öffentlichen Plätzen untersagte. Ein Mitarbeiter des Innenministeriums erklärte heute der Nachrichtenagentur Reuters : "Es ist künftig erlaubt, Fotos von architektonischen Sehenswürdigkeiten, Shopping Malls und Regierungsgebäuden zu machen, wenn es keine Schilder gibt, die das Fotografieren untersagen."
Weiterhin untersagt bleibt das Fotografieren von Personen und Privateigentum. "Die königlichen Paläste sind zum Beispiel Privateigentum, für Fotoaufnahmen benötigt man also eine Erlaubnis.", erläuterte das Innenministerium weiter.

Diese Neuregelung geht zurück auf einen königlichen Erlass aus dem vergangenen Jahr, wurde jedoch erst Anfang dieses Monats vom Ministerium umgesetzt. Um das Thema des Fotografierens und der bildlichen Darstellung von Personen entstehen in dem konservativen Königreich auf der arabischen Halbinsel immer wieder Kontroversen mit den islamischen Rechtsgelehrten. Auf ihren Druck hin untersagte König Abdullah etwa im Mai diesen Jahres den Zeitungsverlegern seines Landes die Abbildung von Frauen in der Presse. Erst kurz zuvor hatten die saudischen Zeitungen begonnen Fotos von Frauen zu veröffentlichen, stets mit verschleiertem Haar aber unverhülltem Gesicht.

Mit der Erlaubnis zum öffentlichen Fotografieren erhofft sich das saudische Königreich offenbar ein besseres Image in der Welt und eine größere Anziehungskraft für Touristen, die nun in der Heimat auch Urlaubsfotos vorzeigen können.

Mittwoch, 2. August 2006

Home, sweet home!

Eine weitere Email von Dr. Riad Kassis:

Almost every time we, as a family, return from a wonderful vacation, as we enter our home we say: Home, sweet home! No place is like home! I am sure that you have had the same feelings in many occasions. However, imagine being forced to leave suddenly your home! Imagine yourself as a child forced to leave behind all the dear things you had once, your pillow, your teddy bear, your favorite cartoon programs…! Imagine yourself forced to leave the comfort of your own bed to sleep on a thin mattress in a park or in a classroom! Imagine yourself without a hot meal, but hardly surviving on canned donations! Imagine that your daily routine has suddenly been turned upside down! Imagine that you do not know when you will return home and unsure whether you will find a heap of rubble instead of a sweet home! Imagine the long lasting psychological effects, on both children and adults, for being displaced!

For me personally it was hard to imagine. I have heard and seen reports on the displaced people in Indonesia, Sudan, and other places in the world. But I have never imagined that to be displaced is such a tragedy until I have encountered this with my own eyes in my dear country Lebanon. Now there is no place for imagination. It is a bitter reality that we live with on a daily basis! It is estimated that more than 800,000 Lebanese are displaced now! In 2005, more than a million Lebanese were in the streets of Beirut united for a free and democratic country. Many nations expressed their support and promised to improve the life of the Lebanese. Now almost a million Lebanese are displaced. In just 20 days their whole life was shattered into pieces. The same nations that promised support are now unable or unwilling to call for a cease fire. Their promises are also shattered into pieces. The fulfillment of their promises is now in form of medical supplies and blankets! As Lebanese we are grateful for all the help we receive, but we are losing faith in the credibility of many supposedly friendly nations!

Here close at home, humanitarian and Christian organizations are working hard to take care of the displaced people in spite of the difficulty of the siege and the destruction of the infrastructure (power, roads, bridges…). At our institution in West Beqaa valley, we are trying to be creative not only to help the displaced, but also by helping the farmers and merchants who are suffering economically. As our budget allows us we buy the produce from farmers and goods from the merchants in the area and distribute them to the displaced people. Currently we are taking care of 150 displaced people at our institution and about 300 displaced people located in nearby villages. We are distributing meat, fish, fruits, and vegetables. However, our main focus is on children under 15 years of age. We distribute suitable toys for them, invite them to watch a movie on a big screen (if power is on), and bake them special cookies in our own German bakery. We are also in the process of having a psychologist to help the children overcome the trauma of war, destruction, and displacement.

The psalmist writes: “If the foundations be destroyed, what can the righteous do? (Ps. 11.3). My response to him is: The righteous does not lose hope. The righteous will rebuild the foundations again. The righteous will work hard to let the displaced feel home even away from home. The righteous continues to build a destroyed nation and to uplift the broken souls. We will build the foundations of Lebanon again. In fact, we have already started this process when we became united against the aggression. By God’s grace we will have, in the near future, a sweet, sweet home for every Lebanese!


The Revd Riad Kassis, PhD

Dienstag, 1. August 2006

Iran verbietet "Das Sakrileg"

Das iranische Kulturministerium hat den weiteren Druck und Verkauf von Dan Browns Bestseller "Das Sakrileg" ("Da Vinci Code) untersagt und damit das Interesse an dem Werk im Iran weiter angeheizt. Bislang wurden etwa 30000 Exemplare in persischer Übersetzung verkauft, bevor christliche Würdenträger gegen den Vertrieb des Buches protestierten, berichtet al-Jazeera.

Mehrere Buchhändler aus Teheran berichteten gegenüber dem Nachrichtensender, seit dem Verbot habe sich die Nachfrage nach dem Werk sprunghaft erhöht. Interessenten würden ein Vielfaches des üblichen Kaufpreises bieten, um doch noch ein Exemplar des nun indizierten "Da Vinci Code" zu ergattern. Durch das Verbot seien viele Iraner noch neugieriger zu erfahren, was Irans Regierung gegen das Buch einwendet. Gleichwohl beteuerten alle Händler keineswegs gegen die Bestimmungen der Regierung zu verstoßen.

Anfang Juli hatten sechs Bischöfe das Buch öffentlich verdammt und die iranische Regierung aufgefordert den Druck des Selbigen zu verbieten, da es die christliche Religion verunglimpfe. Diesem Wunsch hat das Kulturministerium nun in der vergangenen Woche entsprochen.

In der Islamischen Republik Iran leben knapp 100000 Christen, sie stellen damit etwa 0,15 Prozent der Gesamtbevölkerung.