Sonntag, 11. Oktober 2009

Stein des Anstoßes - Zur explosiven Situation in den Palästinensischen Gebieten

Von Henrik Meyer und Judith Althaus

Die Stimmung ist aggressiv: In der Altstadt haben radikale Siedler wiederholt gewaltsam versucht, das Gelände der Al-Aqsa-Moschee zu betreten. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Palästinensern, die israelische Armee riegelte daraufhin die Altstadt weiträumig ab. Wenige Kilometer entfernt haben israelische Soldaten soeben den Checkpoint Qalandiya überquert und begeben sich in voller Bewaffnung auf die Straßen des angrenzenden Flüchtlingslagers. Palästinensische Jugendliche antworten mit Steinen. Auf den Straßen brennen Reifen, vereinzelte Schüsse sind zu hören. Gleichzeitig gehen in Ramallah 2.000 Menschen auf die Straße, um zu demonstrieren.

Auslöser für die Unruhen ist der 574 Seiten lange Goldstone-Bericht, der seit seiner Veröffentlichung am 25. September im Zentrum der Aufmerksamkeit in Nahost steht. Weiterlesen

4 Kommentare:

Christoph Dinkelaker hat gesagt…

Neue Entwicklungen in der PA: http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8294880.stm

Anonym hat gesagt…

http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8302058.stm

Anonym hat gesagt…

Ich wünschte der Artikel würde den Goldstone Report etwas kritischer betrachten. Die Verwendung von Zeugen, die an anderer Stelle Israel vorwerfen, luststeigernde Kaugummis als Waffen gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen, schwächt doch sehr die Glaubwürdigkeit. (Islam Shahwan aus §414 des Commisson Reports)

Der selbe Islam Shahwan:
http://www.liveleak.com/view?i=60f_1247604259&c=1

Anonym hat gesagt…

Abbas' Verhalten entspricht leider exakt dem Status der Palästinenser im Sinne des Oslo-Prozesses: Autonomie heisst nicht politische Souveränität. Wie formulierte es Eljakim Rubinstein dereinst in Madrid: Wir gestehen den Palästinensern Menschenrechte, aber keine politichen Rechte zu.
Dennoch ist die Deutlichkeit, mit der sich Abu Mazen - in sogar höherem Maße als Yassir Arafat - als getreulicher Mitarbeiter der Israelis erweist, anstatt als zumindest akzeptabler Repräsentant palästinensischer Interessen.
Im Nachhinein muss man sogar sagen: Die PA haben Sharons Konzept der Dorfligen in der Westbank aus den 1980er Jahren bestätigt.
Lektüretipp dazu: Sari Nusseibehs Autobiographie, "Es war einmal ein Land".