Freitag, 31. August 2012

Fußball in Ägypten: Zurück zur Normalität

Sieben Monate mussten die Fußballfans in Ägypten vor den Toren der Stadien bleiben. Vergangene Woche verkündete der ägyptische Fußballverband, erstmals wieder Fans  bei einem Spiel zuzulassen. Morgen spielt Zamalek endlich wieder vor Publikum.


Last Call Politische Studienreise nach Israel und Palästina

Liebe Leserinnen und Leser,

erlaubt uns ein letztes Mal auf unsere kommende Alsharq-Reise nach Israel und Palästina aufmerksam zu machen. In drei Wochen geht es schon los und es gibt noch freie Plätze. 

Das Reiseprogramm findet Ihr hier. Alle weiteren Informationen zur Reise findet Ihr hier.

Beste Grüße,
Das Alsharq-Team

Freitag, 24. August 2012

Der Mikrokosmos der syrischen Revolution


Ziviler Widerstand und Selbstorganisation während der syrischen Revolution - Beispiele aus dem Camp Yarmouk im Süden von Damaskus. Ein Beitrag von Ansar Jasim.

Das vorherrschende Bild in den Medien in Deutschland erweckt den Eindruck, als würde der Bürgerkrieg in Syrien aus zwei Parteien bestehen: dem staatlichen Militär und dem stetig anwachsenden Zusammenschluss von Deserteuren, die sich Freie Syrische Armee (FSA) nennen. Ein kleiner Selbstversuch bei google news „Syrien“ einzutippen, zeigt deutlich, dass der Fokus der Medien längst nicht mehr auf der Revolution, als Bewegung zum Sturz eines brutalen autoritären Regimes, liegt. Vielmehr liegt die Konzentration von Medienberichten auf der „zwielichtigen“ FSA, den fatalen Auswirkungen, die die Revolution schon jetzt für Christen und anderen syrische Minderheiten hätten oder auf jener syrischen Mehrheit von 55% Loyalisten, die noch hinter Assad stünden. 

Dienstag, 21. August 2012

Al-Yarmouk - Die belagerte „Hauptstadt“ der palästinensischen Diaspora

Ein Gastbeitrag von Erik Mohns, Doktorand der Nahoststudien an der Süddänischen Universität.

Das palästinensische Flüchtlingslager al-Yarmouk ist seit vier Wochen von syrischen Armee-Panzern umstellt. Al-mukhayyam (das Lager) - wie es von seinen Bewohnern benannt und auch bei den Damaszenern bekannt ist - ist gegenwärtig eine belagerte Enklave in der in militärische Sektoren zerschnittenen syrischen Hauptstadt.[i] An Eingang der drei Zufahrtsstraßen, die vom Norden in das eng bebaute, sonst sehr geschäftige und lebhafte palästinensische Stadtviertel hineinführen, befinden sich Straßensperren, die mit Armeesoldaten, Mitgliedern der Sicherheitsdienste sowie bewaffneten Milizionären bemannt sind. Auf der 30. Straße, die das westliche Ende Yarmouks begrenzt, stehen seit vier Wochen Kampfpanzer der syrischen Armee, die immer wieder in Richtung des Stadtviertel Hajjar al-Aswad rollen. Nach Meinung der Mehrheit der Bewohner von Yarmouk ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis es zu größeren kriegerischen Kampfhandlungen auch in al-Yarmouk kommen wird.

Montag, 20. August 2012

Presse- und Meinungsfreiheit in Ägypten: Pippi Langstrumpf und die Muslimbruderschaft

Auf gezielte Provokationen reagiert Ägyptens Präsident Mohammed Mursi wie sein Vorgänger – und auch die altehrwürdige al-Azhar agiert wie in jenen Mubarak-Tagen. Um die Presse- und Meinungsfreiheit in Ägypten ist es dieser Tage schlecht bestellt.

Mittwoch, 15. August 2012

Presseschau zum Umbau des Sicherheitsapparates in Ägypten: »Damit wir es alle wissen: Der König ist nackt«

Die arabischen Kommentatoren begrüßen die Entlassungen an Ägyptens Militärspitze, warnen Präsident Morsi jedoch vor allzu großer Machtfülle, ganz unterschiedlich fällt die Bewertung in den israelischen Medien aus. Von Christoph Sydow, Dominik Peters, Bodo Straub und Björn Zimprich

Dienstag, 14. August 2012

»Ich bin ein Zauberer!«

Unter dem deutschen Trainer Theo Bücker hat die Nationalmannschaft des Libanon erstmals die Chance, sich für die WM 2014 zu qualifizieren. Helen Staude sprach mit Bücker über nervige Verbandsfunktionäre und zu wenig Schlaf. Ein Gastbeitrag von Nahost Fußball.

 

Interview: Helen Staude / Fotos: Björn Zimprich

Montag, 13. August 2012

Wahlreform im Libanon: Verhältnismäßig gut

Ein knappes Jahr vor den Parlamentswahlen hat sich die libanesische Regierung mehrheitlich auf ein neues Wahlgesetz verständigt. Auch wenn viele Details noch verhandelt werden müssen, zeichnen sich bahnbrechende Veränderungen ab. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören eine parlamentarische Frauenquote von 10 Prozent, die Abschaffung des Wahlverbots für Militärangehörige und die Reservierung von zehn Parlamentssitzen zur Repräsentation der Auslandslibanesen. Die bedeutendste und zugleich umstrittenste Neuregelung ist jedoch die erstmalige Anwendung des Verhältniswahlrechts.

Mittwoch, 8. August 2012

Presseschau zur Gewalteskalation auf dem Sinai: „Der Sinai ist nur auf dem Papier ägyptisch“

Der Terrorangriff auf dem Sinai hat die Menschen in Ägypten und Israel gleichsam geschockt. Ein Blick in die Kommentarspalten verrät: Die Zukunft der ägyptischen Halbinsel bereitet Analysten auf beiden Seiten ernsthafte Sorgen.

Von Dominik Peters

Die Sicherheitslage auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel scheint endgültig außer Kontrolle geraten zu sein: Am vergangenen Sonntag hatten Terroristen bei einem Angriff auf einen ägyptischen Polizeiposten an der Grenze zu Israel mindestens 15 von ihnen getötet, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es erneut zu einem blutigen Zwischenfall, das ägyptische Militär versucht nun in einer Offensive die Region wieder zu stabilisieren. Vergeblich, wie viele Kommentatoren prognostizieren.

Donnerstag, 2. August 2012

Krieg in Syrien - Ein Bericht aus Daraa

Der folgende Bericht stammt von einem palästinensischen Aktivisten aus dem Mukhayyam Daraa. Der Begriff Mukhayyam bezeichnet auf Arabisch ein Flüchtlingslager. Bis heute wird dieser Begriff für die Orte verwendet, wo Palästinenser einst Schutz fanden. Viele von ihnen haben sich von den damaligen Zeltstädten zu Städten gewandelt.


Das Camp, aus der der Aktivist Hadi Abu al-Wafa (Name geändert), 22 Jahre alt, stammt liegt in der Provinz Daraa. Am 11. Mai 2012 hat das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, die UNRWA, bekanntgegeben, dass sie ihre Arbeit in Zentral- und Süd-Syrien aufgeben. Für Daraa heißt dies, dass 27.000 Menschen auf die humanitäre Hilfe der UNRWA verzichten müssen. Dieses Faktum wurde vor allem letzte Woche besonders deutlich. So wurde gegen das palästinensische Camp in Daraa mit aller Härte vorgegangen. Aktivisten berichten davon, dass fast alle Bewohner das Camp verlassen haben, viele von ihnen seien in den als sicher geltenden Bezirk al-Kashif geflohen.