Von Tobias Wellner
Als sich im Januar die Ägypter in Kairo zu tausenden versammelten, um für ihre Freiheit zu demonstrieren und sich später abzeichnete, dass Mubaraks Regime nicht seine uneingeschränkte Macht halten konnte, tat sich die Europäische Union schwer ihren alten Verbündeten fallen zu lassen. Einerseits unterstützten europäische Ländervertreter medial eindrucksvoll die Demonstranten, gleichzeitig vermieden sie es jedoch den langjährigen, engen Bündnispartner zu verurteilen. Bis heute scheut sich die EU das 30 Jahre währende autoritäre Regime Mubaraks zur Rechenschaft zu ziehen.
Seit 2003 versucht die EU die Beziehungen zu ihren südlichen Nachbarn zu verbessern. Als eine Alternative zur bisherigen Erweiterungspolitik wurde die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) ins Leben gerufen.