Israels Innenminister Meir Sheetrit hat angekündigt mehrere hundert Flüchtlinge aus Darfur einbürgern zu wollen. "Als jüdischer Staat haben wir die moralische Verpflichtung sie aufzunehmen.", so der Minister gegenüber der Zeitung Haaretz.
Den Flüchtlingen, in ihrer Mehrzahl Muslime, sollen die gleichen Rechte gegeben werden wie jüdischen Einwanderern nach Israel. Zwischen 500 und 1500 Kriegsflüchtlinge aus Darfur haben in den vergangenen Jahren die Grenze in der Sinai-Wüste zwischen Ägypten und Israel illegal überquert. Noch im August hatte die israelische Regierung erklärt, man werde alle illegalen Einwanderer nach Israel ausweisen, auch die Darfur-Flüchtlinge. Nun wollen die Israelis in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen einem noch genauer zu bestimmenden Kontingent an Flüchtlinge die Staatsbürgerschaft verleihen.
Seit Ausbruch der Kämpfe in Darfur 2003 wurden nach Angaben von Amnesty International mehr als 200000 Menschen getötet. Mehr als 2 Millionen Menschen wurden entweder innerhalb Darfurs oder in Nachbarländer vertrieben. Auch in den Nachbarstaaten Tschad und Zentralafrikanische Republik wurde als Folge des Darfur-Kriegs hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.
In Ägypten halten sich Schätzungen zu Folge mehr als eine Million Flüchtlinge aus dem Sudan auf. Dort leben sie unter zum Teil verheerenden Bedingungen, Übergriffe durch Polizisten sind an der Tagesordnung. Auch deshalb ziehen viele Flüchtlinge weiter nach Israel.
Donnerstag, 6. September 2007
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