Mittwoch, 10. Januar 2007

Algerien: GSPC-Anführer droht mit Angriffen gegen Frankreich

Der Anführer der wichtigsten islamistischen Bewegung Algeriens, Abu Musab Abdul Wadud, hat in einer Videobotschaft zum Sturz des algerischen Staatschefs Abdulaziz Bouteflika aufgerufen. Gleichzeitig drohte der Chef der "Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf" (GSPC) mit Angriffen gegen die USA und Frankreich, die er als wichtigste Unterstützer der algerischen Regierung ausmacht.

Zu Beginn der mehr als 20-minütigen Video-Botschaft, die auf den 3.Januar datiert wird, droht Abdul Wadud: "Bouteflika und deine Helfer, die Generäle und die Kreuzfahrer, erkennt dass wir mit Gottes Macht kommen werden." Später im Video erklärt der auch als Abdelmalik Droukdal bekannte Islamistenführer, er erwarte Instruktionen von Osama Bin Laden "für den nächsten Schritt."

Präsident Bouteflika kämpfe gegen den Islam "unter dem Banner der führenden Häretiker, den Vereinigten Staaten, und schließt Freundschaft mit dem Feind von gestern, Frankreich", heißt es weiter. Die USA und die einstige Kolonialmacht plünderten "mit der Komplizenschaft Bouteflikas" Algeriens Reichtümer und "übernehmen die Kontrolle über unser Schicksal."

"Unsere Väter und Vorfahren haben gegen die französischen Kreuzzügler gekämpft, die erniedrigt vertrieben wurden.", erklärt Abdul Wudoud in Erinnerung an den algerischen Unabhängigkeitskrieg. Weiter fordert er seine Landsleute auf.:"Bekämpft die Franzosen und die Agenten der Kreuzzügler die unser Land besetzen."

Derartige Drohungen der GSPC, die sich 1998 zum Ende des algerischen Bürgerkriegs formierte, sind nicht neu. Bislang beschränkten sich ihre Angriffe jedoch weitestgehend auf algerische Ziele, etwa Armeekonvois oder Polizeiwachen. Gleichwohl übernahm die Gruppe, deren Ziel die Errichtung eines islamischen Staats in Algerien ist, im vergangenen November die Verantwortung für den Angriff auf Angestellte einer Firma, die zum US-Konzern Halliburton gehört.

Die Anzahl der GSPC-Kämpfer wird nur auf wenige hundert geschätzt, Anschläge finden jedoch mehrmals monatlich statt. Unklar ist, ob die Bewegung Terrorzellen in Frankreich oder anderen europäischen Ländern installiert hat. Ayman az-Zawahiri, die Nummer Zwei im al-Qaida-Netzwerk hatte in einer Viedobotschaft von September 2006 angekündigt, die GSPC wolle sich der al-Qaida anschließen und sicherte den algerischen Islamisten Unterstützung im Kampf gegen die USA und Frankreich zu.

1 Kommentar:

Arno Schmitt hat gesagt…

Soll er die Vereinigten Staaten wirklich "Häretiker" genannt haben?