In der Antike beherbergte Alexandria die groesste Bibliothek ihrer Zeit. Nach mehreren Braenden und Kaempfen um die Macht in der Mittelmeerstadt verschwanden die Bibliothek und mit ihr vermutlich mehrere hunderttausend wertvoller Buchrollen. Ein 2002 eroeffneter Neubau soll an die goldene Epoche des Altertums anknuepfen.
Unter der Schirmherrschaft der UNESCO wurden etwa 220 Millionen US-Dollar aufgebracht um den futuristischen Bau an der Corniche von Alexandria, unweit des historischen Standorts, entstehen zu lassen. Die Bibliothek, deren Form eine aufgehende Sonne darstellen soll, ist sowohl fuer die Studenten der Universitaet Alexandria als auch fuer Besucher zugaenglich. Schulklassen besuchen das Haus und die Kinder haben zum Leidwesen ihrer Lehrerinnen Spass daran, in den endlosen Regalreihen Versteck zu spielen.
Auf insgesamt 11 Ebenen sind die Buecher im grossen, lichtdurchfluteten Lesesaal untergebracht. Den groessten Raum nimmt der Bereich "Religion und Philosophie" ein. Irgendwann einmal sollen insgesamt 4 Millionen Buecher in der Bibliotheca Alexandrina verfuegbar sein, zum gegenwaertigen Zeitpunkt sind es jedoch nur etwa 600000. So manche Regalreihe ist daher momentan nur spaerlich gefuellt.
Wesentlich eindrucksvoller ist daher die im gleichen Gebaeude untergebrachte Ausstellung, die Auswahl der Handschriften zeigt, die sich im Besitz der Bibliotheca Alexandrina befinden. Unter den Exponaten befinden sich etwa Koranexamplare aus dem 10. christlichen Jahrhundert anhand derer sich die Entwicklung der arabischen Schrift gut nachvollziehen laesst. Gezeigt werden ausserdem eine Gutenberg-Bibel sowie eine Thorarolle aus Andalusien.
Dennoch stellt sich nach dem Besuch die Frage, ob die Gelder anstatt in einen Prestigebau, lieber in das Bildungswesen inverstiert worden waeren, so dass mehr Menschen davon profitieren als die Studenten in Alexandria. Noch immer koennen zirka 40% der Frauen und etwa 15% der Maenner in Aegypten nicht richtig lesen und schreiben.
Sonntag, 23. März 2008
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