24 Menschenrechtsorganisationen haben den Iran aufgefordert die Hinrichtung von Straftätern zu stoppen, die zum Zeitpunkt ihres Vergehens minderjährig waren. Besonders gefährdet ist das Leben von vier jungen Männern, die in den kommenden Tagen exekutiert werden sollen.
Behnoud Shojaee und Mohammad Fedai droht bereits am Freitag die Hinrichtung und auch Salah Taseb und Said Jazee sollen in den nächsten Wochen getötet werden. Letztere wurden für Morde verurteilt, die sie im Alter von 15 bzw. 17 begangen haben sollen.
Insgesamt sitzen mindestens 140 jugendliche Straftäter in iranischen Todeszellen. Die eigentliche Zahl dürfte jedoch noch höher liegen, da das tatsächliche Alter der Häftlinge oftmals nicht bekannt ist - so auch im Falle des am 10. Juni hingerichteten Kurden Mohammad Hassanzadeh, der wie erst nach seinem Tode bekannt wurde 16 Jahre alt war als er getötet wurde. Die Tat, für die er veruteilt wurde, beging er mit 14.
Anwälte und Aktivisten, die sich für einen Stopp der Hinrichtungen einsetzen, werden vom iranischen Staat verfolgt. Gerichte verurteilen sie wegen "Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit" oder "Propaganda gegen das System" zu Haftstrafen.
Der Iran hat sowohl den Internationalen Pakt über bürgerliche und und politische Rechte (ICCPR) als auch als auch die UN-Kinderrechtskonvention (CRC) unterzeichnet, die die Exekution minderjähriger Straftäter verbieten. Bei der Unterzeichung der Kinderrechtskonvention erklärte der Iran jedoch all jene Artikel nicht anzuwenden, die den islamischen Gesetzen widersprechen. Diese ermöglichen die Hinrichtung jugendlicher Delinquenten.
Außer dem Iran haben seit 2005 vier weitere islamische Länder minderjährige Straftäter hingerichtet - Saudi-Arabien, Sudan, Jemen und Pakistan.
Mittwoch, 9. Juli 2008
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