Bei einem Gefangenenaufstand im syrischen Militärgefängnis Sednaya sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen Dutzende Häftlinge getötet worden. Das in London ansässige Syrian Observatory for Human Rights (SOHR) meldet, dass sich islamistische Gefangene am Samstag Morgen gegen die Beamten erhoben hätten.
BBC berichtet unter Berufung auf einen Insassen, dass bis zu 25 Häftlinge getötet worden sein. Die Unruhen seien durch Übergriffe der Wärter gegen die Gefangenen proviziert worden. Dabei sollen auch Korane entweiht worden sein.
Die Schießereien hätten bis zum Nachmittag angedauert, so SOHR. Einige Gefangenen haben sich offenbar auf das Dach des Gefängnisses gerettet, über dem Gebäude steige Rauch auf.
Das Gefängnis in Sednaya wurde Ende der 1980er Jahre errichtet und bietet Platz für bis zu 10000 Häftlinge. Zu den Insassen gehören neben gewöhnlichen Kriminellen vorrangig politische Gefangene, viele von ihnen sind sunnitische Islamisten aus dem Umfeld der Muslimbrüder.
Die Zustände in syrischen Gefängnissen werden von Menschenrechtlern als verheerend beschrieben. Folterungen und Misshandlungen sind gerade gegenüber politischen Gefangenen an der Tagesordnung. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA ignoriert die Ereignisse in Sednaya bislang.
Samstag, 5. Juli 2008
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