Freitag, 25. Juli 2008

Vom Bekaatal zu den Zedern

Wir verlassen Khirbet Qanafar am Montag morgen in nördlicher Richtung. Unser erstes Ziel ist Zahle - die Braut der Bekaa. Diese größte Stadt im Bekaa-Tal wird mehrheitlich von griechisch-orthodoxen Christen bewohnt und ist gerade im Sommer beliebtes Ausflugziel der Beiruter um der Hitze der Großstadt zu entfliehen. Entlang des Bardouni-Flusses warten zig Ausflugslokale auf Gäste, die in der Mittagshitze jedoch auf sich warten lassen.

Weiter geht unsere Fahrt durch das Bekaa-Tal über den dank iranischen Geldes glänzend ausgebauten Highway in Richtung Baalbek. Je weiter wir uns der Stadt nähern um so mehr Fahnen der Hizbollah säumen den Weg. Kurz bevor wir die Ruinen Baalbeks passieren biegen wir nach links in Richtung des Libanongebirges ab.

Wir durchqueren dabei das hier etwa 10 Kilometer breite Bekaatal. Die Straße führt durch Getreide- und Tabakfelder, die letzten Beduinen des Libanon haben an mehreren Stellen ihre Zelte aufgeschlagen.

Hinter Deir al-Ahmar beginnt der Anstieg ins Libanongebirge. In engen Serpentinen windet sich die Straße die kahlen und baumlosen Berge empor. Dabei bietet sich ein atmeberaubender Blick über die Weite des Bekaa-Tales. Im Dunst lässt sich so gar der Berg Hermon in fast 100 Kilometer Ferne erahnen.

Auf etwa 2500 Metern Höhe erreichen wir den Pass. Die frische Wind bietet eine willkommene Abwechslung. In Richtung Westen reicht der Blick bis zum Qadisha-Tal. Unter uns liegt eines der letzten Zedernwäldchen des Landes.

Nach etwa 10 Minuten Fahrt, vorbei an den im Sommer stillstehenden Skiliften, erreichen wir al-Arz - die Zedern. Hiers stehen die letzten der Bäume, für die der Libanon so berühmt ist. In einem kleinen Park können Besucher im Schatten der zum Teil mehr als 1000 Jahre alten Zedern umherlaufen. Davor reiht sich Souvenirladen an Souvenirladen, in dem mehr oder weniger geschmackvolle Holzarbeiten verkauft werden. Die Palette der angebotenen Souvenirs reicht von in Zedernholz gescnitzten Ikonen, über Gedichte von Khalil Gebran bis zu Darstellungen des ehemaligen christlichen Warlords Samir Geagea.

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