Von Montag an treffen sich die sechs Mitgliedsstaaten des Golf-Kooperationsrats zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen in Qatars Hauptstadt Doha. Im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung der Staatschefs aus Kuwait, Saudi-Arabien, Bahrain, Qatar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman stehen die Themen Sicherheit sowie der Umgang mit dem schwächelnden Dollar, der den Wirtschaftsaufschwung am Golf gefährdet.
Erstmals wird mit Mahmud Ahmedinejad der Präsident des Iran an einem Gipfel des GCC teilnehmen. Diskutiert werden soll etwa die Lage im Irak, sowie der Konflikt um das iranische Nuklearprogramm. Um einer wachsenden internationalen Isolation entgegenzutreten, zeigt sich Ahmadinejad in den letzten Monaten bemüht, bei seinen arabischen Nachbarn Befürchtungen auszuräumen, nach denen der Iran nach der Atombombe strebe. Mit dem gleichen Ziel war der iranische Präsident erst vor zwei Wochen nach Bahrain gereist.
Eine weitere wichtige Rolle bei dem mittlerweile 28.Gipfeltreffen des Golf-Kooperationsrats wird die Währungspolitik der Golfstaaten spielen. Gegenwärtig haben mit Ausnahme Kuwaits alle Golfstaaten den Kurs ihrer Währung fest an den des US-Dollars gekoppelt. Mehr als 90% ihrer Staatseinnahmen erzielen die Länder der arabischen Halbinsel durch ihre Öl- und Gasexporte, für die sie Dollars erhalten. Im Gegenzug investieren sie diese Einnahmen zu einem großen Teil in Europa oder im Fernen Osten. Auf Grund ihrer Bindung an den US-Dollar und dessen Kursverfall gegenüber dem Euro, dem Pfund oder dem Yen, fallen die Öl-Einahmen in diesem Jahr geringer aus als erwartet. Mit dieser Entwicklung einher geht eine gestiegene Inflationsrate.
Als Reaktion darauf beschloss Kuwait im Mai diesen Jahres die starre Bindung des Rials an den Dollar, die lediglich Kursabweichungen bis 3,5% vom Dollarwert vorsah, aufzuheben. Seither orientiert sich der Kurs der kuwaitischen Währung an einem "Währungskorb", in dem mehrere Währungen, darunter vermutlich auch der Euro, enthalten ist.
Finanzanalysten gehen mittlerweile davon aus, dass die anderen Golfanrainer dem Vorbild Kuwaits folgen und die Kopplung an den Diollar aufheben werden. Insbesondere von Qatar und den Vereinigten Arabischen Emiraten, den beiden Staaten mit der höchsten Inflationsrate, wird ein solcher Schritt erwartet. In Qatar lag die Inflationsrate in den letzten 12 Monaten zwischen 11 und 15%.
Eine negative Folge hat die Dollarschwäche für die Golfstaaten bereits. Die für 2010 geplante Währungsunion mit der Einführung des "Khaleeji" als gemeinsamem Zahlungsmittel ist vorerst auf Eis gelegt, nachdem Oman erklärt hatte die erforderlichen Kriterien nicht zu erfüllen.
Freitag, 30. November 2007
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