Am kommenden Samstag, dem 17.November 2007, geht MTV Arabia auf Sendung. 26 Jahre nach seiner Gründung will der Musiksender nun den arabischen Markt mit seinen potentiell 190 Millionen Zuschauern erobern. Dieser Schritt scheint unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nur konsequent. 60% der Einwohner in den Staaten des Nahen Ostens sind jünger als 25, hinzu kommt der Wirtschaftsboom gerade in den Golfstaaten, der für eine kaufkräftige Jugend gesorgt hat, die wiederum für MTVs Werbekunden attraktiv sein dürfte.
MTV Arabia wird sich jedoch zahlreicher Konkurrenz erwehren müssen. Knapp 50 Musikkanäle buhlen schon heute um die Gunst der Zuschauer zwischen Nuakchott und Muskat. Aus diesem Grunde soll der neue Sender, für den das MTV Network mit der Arab Media Group kooperiert, nicht nur Musikvideos abspielen sondern "ein Lifestyle-Sender werden.", erklärt Patrick Samaha, General Manager von MTV Arabia. "Wir werden auch Sendungen im Programm haben, die sich mit Sport, Kultur und Humor beschäftigen."
Nach bewährtem Muster sollen amerikanische Folgen der Formate "Pimp My Ride" und "Punk'd" mit arabischen Untertiteln ausgetrahlt werden. Bereits produziert wurden erste arabische Ausgaben der Sendung "Made", die auf MTV Arabia "al-Hulm", der Traum, heißen wird. Insgesamt sollen 45% des MTV-Programms vor Ort produziert werden, der Rest sind Konserven aus den USA. Bei der Musikauswahl soll das Verhältnis zwischen internationaler und arabischer Musik bei 60 zu 40 liegen.
Der musikalische Schwerpunkt des neuen Senders wird auf Hip Hop gelegt. Zugpferd von MTV Arabia soll die Sendung "Hip Hop Na" werden, eine weitere Version der im Nahen Osten so beliebten Castingshows. In sieben arabischen Städten haben junge Künstler die Chance bei einem Casting zu brillieren, die Gewinner jeder Sendung werden einen Song zur "Hip Hop Na - Compilation" beisteuern, die am Ende der 12 Folgen veröffentlich wird. In der Jury sitzen der amerikanische Produzent Fredwreck und Don Legend, Mitglied der saudischen Hip-Hop-Crew Jeddah Legends.
General Manager Robert Samaha ist bestrebt Befürchtungen aus dem Weg zu räumen, dass MTV Arabia kulturelle und geselschaftliche Empfindlichkeiten verletzen könne. "Wir haben nicht die Absicht irgendjemanden zu beleidigen und MTV wird die Normen und Empfindlichkeiten dieser Region nicht verletzen." Samaha ließ jedoch offen ob das arabische MTV dem Vorbild von MTV Pakistan und Indonesien folgen und das Programm fünf Mal täglich für Gebetsrufe unterbrechen wird.
Freitag, 9. November 2007
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