Israel feiert Purim. Ein Grund zur Freude? Leider nicht immer. Das biblische Fest wird seit Jahren von Ausschreitungen überschattet, vor allem in Hebron. Auch dieses Jahr kam es wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und dem israelischem Militär. Der Grund: Das Massaker des jüdischen Siedlers Baruch Goldstein jährt sich zum 16. Mal und die Erklärung Benjamin Netanyahus, die Machpela Höhle in Hebron werde – ebenso wie das Grab Rachels in Betlehem – in das israelische Nationalerbe aufgenommen.
Sonntag, 28. Februar 2010
Samstag, 27. Februar 2010
Vergangener Alltag in Afghanistan
Von Johannes Manz
Der Schweizer Fotograf Herbert Maeder zeigt in seiner Ausstellung »Verborgener Zauber Afghanistans« bisher unveröffentlichte Bilder eines friedlichen Landes Ende der 1960er Jahre. Die Fotografien fangen Landschaften und Gesichter ein, und gewähren doch nur selten wirklich tiefe Einblicke
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Der Schweizer Fotograf Herbert Maeder zeigt in seiner Ausstellung »Verborgener Zauber Afghanistans« bisher unveröffentlichte Bilder eines friedlichen Landes Ende der 1960er Jahre. Die Fotografien fangen Landschaften und Gesichter ein, und gewähren doch nur selten wirklich tiefe Einblicke
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Türkei: Schmerzhafte 'Demokratisierungsprozesse'
Wenn es nach Ministerpräsident Tayyip Erdoğan geht, macht die Türkei gerade bedeutende Fortschritte in ihrem Demokratisierungsprozess. Über 60 hochrangige, teils noch im Dienst befindliche Militärs wurden in dieser Woche festgenommen – beschuldigt, an der Planung eines Putsches und anderer politischer Unruhestiftungen unter dem Kennwort Balyoz (Vorschlaghammer) beteiligt gewesen zu sein. Dass Angehörige des staatstragenden Militärs kurzerhand festgenommen werden, kam in der Geschichte der Türkei bisher nicht vor und wird als politische Sensation gehandelt. Internationale Medien beschwören die Möglichkeit einer demokratischen „Tulpenrevolution“ herauf.
Freitag, 26. Februar 2010
Verlängerung abgelehnt: Das Militär putscht in Niger
Von Björn Zimprich
Im Niger hat das Militär den Präsidenten abgesetzt. In der Hauptstadt Niamey demonstrierten 10.000 für die Junta und auch international wird hinter vorgehaltener Hand mit dem Putsch sympathisiert, denn der einst demokratisch gewählte Präsident Tandja klebte krampfhaft an seiner Macht
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Im Niger hat das Militär den Präsidenten abgesetzt. In der Hauptstadt Niamey demonstrierten 10.000 für die Junta und auch international wird hinter vorgehaltener Hand mit dem Putsch sympathisiert, denn der einst demokratisch gewählte Präsident Tandja klebte krampfhaft an seiner Macht
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Mittwoch, 24. Februar 2010
Mohammad Bakri - Ein Bär für die Meinungsfreiheit
Es ist ein Moment der Emotionen und der Genugtuung im Kreuzberger Ballhaus in der Naunynstraße. Sichtlich bewegt nimmt der Schauspieler und Regisseur Mohammad Bakri den »Platin-Bären für die Meinungsfreiheit« entgegen – eine Auszeichnung, die von palästinensischen und israelischen Filmemachern gestiftet und verliehen wurde. Der kleine Bär würdigt einen scheinbar aussichtslosen Kampf: Bakri steht niemand geringerem als dem Staat Israel gegenüber. Weiterlesen
Dienstag, 23. Februar 2010
Update zur Libanon-Reise
Liebe Leser,
Wir freuen uns über Rückmeldungen.
Euer Alsharq-Team
es gibt Neuigkeiten bezüglich unserer Reise in den Libanon: Wir werden nun lediglich eine Reise (15.4. - 25.4.) durchführen, der zweite Termin (22.4. - 2.5.) muss aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt werden.
Es gibt auch noch für die erste Reise freie Plätze, bitte meldet euch bei Interesse möglichst bald, damit wir uns logistisch auf die Gruppe einstellen können.
Der Preis mag vor allem das jüngere, weniger zahlungskräftige Publikum abschrecken. Der Libanon ist kein billiges Land, die Preise sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Es sei jedoch nochmals daran erinnert, dass in unserem Paket, vom Flug über Frühstück und Abendessen in ausgewählten Restaurants bis hin zu Eintritts- und Trinkgeldern, sämtliche Leistungen inbegriffen sind.
Schließlich können wir aufgrund der relativ kleinen Gruppengröße und vier ortskundigen Reisebegleitern jederzeit auf individuelle Wünsche reagieren.
Wir freuen uns über Rückmeldungen.
Euer Alsharq-Team
Auf den Schienen der Geschichte
Die türkisch-irakische Annäherung nimmt Gestalt an. Auf den Schienen der legendären Bagdadbahn fuhr am 18. Februar 2010 seit Jahrzehnten der erste Zug zwischen beiden Ländern. Die Wiederbelebung der Strecke spiegelt ihre bewegte Geschichte - und dient doch handfesten ökonomischen Zwecken
Samstag, 20. Februar 2010
Mohamed El Baradei in Ägypten - Heimkehr eines Hoffnungsträgers
Der ehemalige IAEO-Chef Mohamed El Baradei ist am Freitag in Ägypten eingetroffen. Tausende feierten ihn enthusiastisch und hoffen auf seine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2011. El Baradei selbst lässt die Ägypter über seine Absichten im Unklaren
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Die Jubelkomitees der Generäle
Von Björn Zimprich
Das letzte Jahr war turbulent für Guinea. Nachdem in den letzten Monaten noch vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs gewarnt wurde, stehen die Zeichen mittlerweile auf Entspannung. Die Armee kündigt Wahlen und die Übergabe der Macht an. Aber wie ernst meinen es die Generäle?
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Das letzte Jahr war turbulent für Guinea. Nachdem in den letzten Monaten noch vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs gewarnt wurde, stehen die Zeichen mittlerweile auf Entspannung. Die Armee kündigt Wahlen und die Übergabe der Macht an. Aber wie ernst meinen es die Generäle?
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Freitag, 19. Februar 2010
Das Babel der Gegenwart
Die deutsch-israelische Koproduktion Ajami ist für die diesjährige Oscarverleihung als bester fremdsprachiger Film nominiert worden. Das Filmdebüt des Palästinensers Scandar Copti und des Israelis Yaron Shani verbindet fünf Geschichten von Juden und Arabern, Christen und Muslimen in Ajami, einem Stadtteil von Jaffa.
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Donnerstag, 18. Februar 2010
Mysteriöser Mord auf Film und in Farbe
Von Christoph Sydow und Dominik Peters
Die große Frage dieser Tage lautet: Wer tötete Mahmud al-Mabhuh? Alles deutet auf eine Geheimdienst-Aktion hin und der Tatablauf erinnert an einen Spionage-Thriller: Ein Team aus zehn Männern und einer Frau, mal mit Tennisschläger und Schweißband, mal im Businessanzug und in die Kamera winkend, wurde am Tage des Mordes an Mabhuh in Dubai gefilmt. Das Video aus dem Hotel al-Bustan wurde von den örtlichen Polizeibehörden auf einer Pressekonferenz veröffentlicht, in der gleichzeitig der israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad für die Tat verantwortlich gemacht wurde. In der arabischen und israelischen Presse löste die Tat eine Flut von Kommentaren und Hintergrundberichten aus.
Die große Frage dieser Tage lautet: Wer tötete Mahmud al-Mabhuh? Alles deutet auf eine Geheimdienst-Aktion hin und der Tatablauf erinnert an einen Spionage-Thriller: Ein Team aus zehn Männern und einer Frau, mal mit Tennisschläger und Schweißband, mal im Businessanzug und in die Kamera winkend, wurde am Tage des Mordes an Mabhuh in Dubai gefilmt. Das Video aus dem Hotel al-Bustan wurde von den örtlichen Polizeibehörden auf einer Pressekonferenz veröffentlicht, in der gleichzeitig der israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad für die Tat verantwortlich gemacht wurde. In der arabischen und israelischen Presse löste die Tat eine Flut von Kommentaren und Hintergrundberichten aus.
Mittwoch, 17. Februar 2010
Als ob der Himmel einstürzt
Ein Skandal um sexuellen Missbrauch junger Männer durch einen geistlichen Erzieher erschüttert Israel. Der Rabbi Mordechai Elon soll sich nach israelischen Medienberichten jungen Männern, die ihn um Rat in intimen Fragen baten, unsittlich genähert haben. Der Rabbiner und seine Anhänger weisen die Anschuldigungen allerdings vehement als Lügen zurück.
Dienstag, 16. Februar 2010
Der Libanon: ein illusionärer Staat?
Celine Serhal, die uns schon oft bei der Recherche zu libanesischen Themen behilflich war, schreibt uns aus Beirut diesen Kommentar zu einem mysteriösen Entführungsfall, der einmal mehr die Defizite des libanesischen Staates offenbart. Lesen Sie hier eine deutsche Übersetzung.
Am 12. Februar 2009 wurde Joseph Sader, ein 55-jähriger IT-Manager der libanesischen Fluggesellschaft Middle East Airlines von drei unbekannten Angreifern entführt, während er zu Fuß unterwegs war zu seinem Arbeitsplatz am Beiruter Flughafen.
Auch ein Jahr nach diesem Ereignis ist das Schicksal Saders noch immer ungewiss. Die libanesische Regierung schweigt und bleibt eine Antwort auf diese erschreckende Tat schuldig. Die Medien berichten nur ab und zu vom Fall Sader – auch auf Bitten seiner Frau Salma. Allerdings streuen die Medien vor allem Gerüchte und erstellten verschiedene Szenarios, was mit Sader geschehen sein könnte. Weder die Regierung noch die Sicherheitskräfte des Landes gaben bisher eine offizielle Stellungnahme zum Ermittlungsstand ab.
Am 12. Februar 2009 wurde Joseph Sader, ein 55-jähriger IT-Manager der libanesischen Fluggesellschaft Middle East Airlines von drei unbekannten Angreifern entführt, während er zu Fuß unterwegs war zu seinem Arbeitsplatz am Beiruter Flughafen.
Auch ein Jahr nach diesem Ereignis ist das Schicksal Saders noch immer ungewiss. Die libanesische Regierung schweigt und bleibt eine Antwort auf diese erschreckende Tat schuldig. Die Medien berichten nur ab und zu vom Fall Sader – auch auf Bitten seiner Frau Salma. Allerdings streuen die Medien vor allem Gerüchte und erstellten verschiedene Szenarios, was mit Sader geschehen sein könnte. Weder die Regierung noch die Sicherheitskräfte des Landes gaben bisher eine offizielle Stellungnahme zum Ermittlungsstand ab.
Samstag, 13. Februar 2010
Sex and the Shia
von Susanne Henning
Der Einfluss der libanesischen Hizbollah auf ihre Anhänger und deren Moralvorstellungen weitet sich mehr und mehr aus. Die breite Anhängerschaft der schiitischen Bewegung, die den propagierten Widerstand gegen Israel unterstützt, wird zunehmend auch in Themen beeinflusst, die die individuelle Lebensführung betreffen. Im Zuge dessen werden bestimmte Ideale transportiert, die nicht zuletzt strategische Zwecke erfüllen und durch die basisorientierte Struktur der Organisation in der schiitischen Bevölkerung gut verbreitet werden können. Dies lässt sich am Beispiel der Regulierung von Sexualität und Beziehungen zwischen den Geschlechtern zeigen, speziell am Thema der Zeitehe, die in den letzten 10 Jahren unter den Schiiten im Libanon zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.
Der Einfluss der libanesischen Hizbollah auf ihre Anhänger und deren Moralvorstellungen weitet sich mehr und mehr aus. Die breite Anhängerschaft der schiitischen Bewegung, die den propagierten Widerstand gegen Israel unterstützt, wird zunehmend auch in Themen beeinflusst, die die individuelle Lebensführung betreffen. Im Zuge dessen werden bestimmte Ideale transportiert, die nicht zuletzt strategische Zwecke erfüllen und durch die basisorientierte Struktur der Organisation in der schiitischen Bevölkerung gut verbreitet werden können. Dies lässt sich am Beispiel der Regulierung von Sexualität und Beziehungen zwischen den Geschlechtern zeigen, speziell am Thema der Zeitehe, die in den letzten 10 Jahren unter den Schiiten im Libanon zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.
Freitag, 12. Februar 2010
Iran - Die Revolution verrät ihre Kinder
Am 31. Jahrestag der Revolution ist die Zukunft der Islamischen Republik Iran ungewisser denn je. Der Machtkampf zwischen Regierung und grüner Opposition ist auch ein Aufbegehren der Jugend gegen ein System, das ihr aufgezwungen wurde.
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Donnerstag, 11. Februar 2010
Die Spaltung der Maroniten und der missbrauchte Heilige
Allianzen wechseln schnell im Libanon. Irgendwie scheinen alle wichtigen politischen Parteien im Zedernstaat bereit zu sein, sich bis aufs Äußerte zu bekämpfen, sich öffentlichkeitswirksam zu versöhnen und neue Bündnisse zu schmieden. Wer kurz vor dem fünften Jahrestags des Attentats auf Ex-Premier Rafiq Hariri die politische Landschaft betrachtet, wird sich verwundert die Augen reiben, wieviele Wendungen das politische Manöverspiel der erfahrenen Politpatriarchen zu Tage gefördert hat.
Eine traurige Bilanz
Ein Jahr ist vergangen, seit Benjamin Netanyahu zum Ministerpräsidenten von Israel gewählt worden ist. Er wollte das Land international öffnen und nach innen stärken. Er wollte viel, hat bisher aber wenig erreicht. Vor allem deshalb, weil es den Anschein hat, dass jeder einzelne Minister eigene Spielregeln verfolgt und Netanyahu das nicht verhindern kann. Seine Person, seine Regierung und die Politik als Ganzes, verliert in Israel zunehmend den Rückhalt in der Bevölkerung.
Dienstag, 9. Februar 2010
Tötungswelle gegen Exilführer der Hamas?
Am 19. Januar 2010 wurde erneut ein im Ausland aktives Hamas-Mitglied zum Anschlagsziel. Mahmoud al-Mabhouh flog an diesem Tag von seinem Wohnort Damaskus nach Dubai, stieg in einem Luxushotel ab und hatte am gleichen Tag ein Treffen, bei dem es wahrscheinlich um Waffengeschäfte ging. Noch am selben Abend wurde er auf seinem Zimmer getötet, seine Leiche fand man am Tag darauf. Erst über eine Woche später ergab ein Bluttest in Paris, dass Mabhouh keines natürlichen Todes starb. Erste und von seinem Bruder gestreute Gerüchte über eine Tötung durch Elektroschocks, haben sich nicht bewahrheitet. Vielmehr scheint ihm ein Mittel verabreicht worden zu sein, das einen natürlichen Herzinfarkt simuliert.
Weil Israel nach solchen Anschlägen stets der erste Hauptverdächtige ist, hat die Hamas die Verhandlungen um einen Gefangenenaustausch mit Israel abgebrochen. Es könnte Israel ja um die Botschaft gehen, dass sich palästinensische Gefangene nach ihrer Freilassung nicht in Sicherheit wiegen sollten. Die Hamas würde diese Aktionen wohl kaum unbeantwortet lassen und ebenfalls israelische Einrichtungen und Personen im Ausland angreifen - und kündigte dieses Vorgehen bereits an. Es besteht durchaus die Gefahr, dass ähnlich wie in den 1970-er Jahren, der israelisch-palästinensische Konflikt wieder international ausgetragen wird.
Weil Israel nach solchen Anschlägen stets der erste Hauptverdächtige ist, hat die Hamas die Verhandlungen um einen Gefangenenaustausch mit Israel abgebrochen. Es könnte Israel ja um die Botschaft gehen, dass sich palästinensische Gefangene nach ihrer Freilassung nicht in Sicherheit wiegen sollten. Die Hamas würde diese Aktionen wohl kaum unbeantwortet lassen und ebenfalls israelische Einrichtungen und Personen im Ausland angreifen - und kündigte dieses Vorgehen bereits an. Es besteht durchaus die Gefahr, dass ähnlich wie in den 1970-er Jahren, der israelisch-palästinensische Konflikt wieder international ausgetragen wird.
Montag, 8. Februar 2010
Syrien - Kultur abseits der Straßen
Liebe Leser,
hier ein Reisebeicht von Freunden, die im vergangenen Jahr durch die Syrische Wüste gewandert sind.
Ausgerüstet mit Zelt, Schlafsäcken, Isomatten, zwei selbstgebauten Wüstensulkys und Studienunterlagen landen wir Mitte Dezember in Damaskus und freuen uns auf rund 20 Tage Syrien. Sofort geht es für uns weiter nach Deir ez-Zor im Osten Syriens. Diese Stadt, an den Ufern des Euphrat gelegen, ist heute zwar die wichtigste Region für die Erdölförderung in Syrien, touristisch gesehen bietet Deir ez-Zor allerdings nicht wirklich viel.
Am Busbahnhof der 200.000-Einwohner-Stadt werden wir eher unfreundlich von der lokalen Geheimpolizei begrüßt. Das anschließende Frage-Antwort Spiel ist in dieser Stadt anscheinend üblich, da immer wieder ausländische Reporter, als Touristen getarnt, versuchen, über Deir ez-Zor Richtung Irak zu gelangen.
Auch wir und der Bekannte, der uns am Bahnhof abholt, werden hartnäckig nach unseren weiteren Absichten befragt. Der fragende Polizist wirkt nicht gerade erfreut darüber, dass wir nicht regulär in einem Hotel untergebracht werden, sondern bei einem Freund unterkommen. Nach etlichem Hin und Her verlassen wir die Busstation um, mit einem Taxi rund 20 Km entferntes kleineres Dorf zu fahren.
Natürlich ist es nicht sehr ratsam sich ohne Wasservorrat auf den Weg durch die Syrische Wüste zu machen. Allerdings stellt sich die Wasserbesorgung als nicht ganz einfach heraus. Wir finden zunächst keinen Laden, wo man eben mal 90 Liter Wasser kaufen konnte. Dagegen lässt sich der Einkauf von rund 160 Fladenbroten eher einfach zu realisieren. Mit Hilfe einiger Studenten gelingt uns aber auch der erfolgreiche Einkauf des benötigten Wassers und gegen Abend können wir den Besitzer eines Ladens davon überzeugen, uns für ein kleines Trinkgeld ein paar Kilometer aus der Stadt zu fahren. Die Tour kann beginnen.
hier ein Reisebeicht von Freunden, die im vergangenen Jahr durch die Syrische Wüste gewandert sind.
Ausgerüstet mit Zelt, Schlafsäcken, Isomatten, zwei selbstgebauten Wüstensulkys und Studienunterlagen landen wir Mitte Dezember in Damaskus und freuen uns auf rund 20 Tage Syrien. Sofort geht es für uns weiter nach Deir ez-Zor im Osten Syriens. Diese Stadt, an den Ufern des Euphrat gelegen, ist heute zwar die wichtigste Region für die Erdölförderung in Syrien, touristisch gesehen bietet Deir ez-Zor allerdings nicht wirklich viel.
Am Busbahnhof der 200.000-Einwohner-Stadt werden wir eher unfreundlich von der lokalen Geheimpolizei begrüßt. Das anschließende Frage-Antwort Spiel ist in dieser Stadt anscheinend üblich, da immer wieder ausländische Reporter, als Touristen getarnt, versuchen, über Deir ez-Zor Richtung Irak zu gelangen.
Auch wir und der Bekannte, der uns am Bahnhof abholt, werden hartnäckig nach unseren weiteren Absichten befragt. Der fragende Polizist wirkt nicht gerade erfreut darüber, dass wir nicht regulär in einem Hotel untergebracht werden, sondern bei einem Freund unterkommen. Nach etlichem Hin und Her verlassen wir die Busstation um, mit einem Taxi rund 20 Km entferntes kleineres Dorf zu fahren.
Natürlich ist es nicht sehr ratsam sich ohne Wasservorrat auf den Weg durch die Syrische Wüste zu machen. Allerdings stellt sich die Wasserbesorgung als nicht ganz einfach heraus. Wir finden zunächst keinen Laden, wo man eben mal 90 Liter Wasser kaufen konnte. Dagegen lässt sich der Einkauf von rund 160 Fladenbroten eher einfach zu realisieren. Mit Hilfe einiger Studenten gelingt uns aber auch der erfolgreiche Einkauf des benötigten Wassers und gegen Abend können wir den Besitzer eines Ladens davon überzeugen, uns für ein kleines Trinkgeld ein paar Kilometer aus der Stadt zu fahren. Die Tour kann beginnen.
Donnerstag, 4. Februar 2010
Die Menschenrechts-NGO ALEF: Interview mit Julien Courson
Liebe Leser,
ich habe gestern mit Julien Courson, dem Geschäftsführer der libanesischen Menschenrechts-NGO ALEF (Association Libanaise pour l'Education et la Formation), ein Interview geführt. Als Initiative einiger Jugendlicher gegründet, hat ALEF in den letzten fünf Jahren professionelle und überregionale Strukturen aufgebaut. Mittlerweile beschäftigt die NGO etwa 30 Mitarbeiter.
1) Was sind die Ziele von ALEF?
Auf der Basis der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und Konventionen wie der Genfer Flüchtlingskonvention oder der UN-Kinderrechtskonvention versuchen wir die Einhaltung von Menschenrechten im Libanon und auf der regionalen Ebene zu fördern und zu verteidigen. Hierfür stehen uns verschiedene Instrumente zur Verfügung: Beispielsweise beobachten wir staatliche Institutionen, nicht zuletzt das Militär. Bei Menschenrechtsverletzungen wenden wir uns an den Ministerrat und klagen etwaige Fehlverhalten an. Des Weiteren können wir durch Lobbyarbeit und durch Publikationen über die Medien Druck auf staatliche Institutionen ausüben. Für Journalisten und Aktivisten bieten wir Ausbildungsprogramme an, um diese für Menschenrechtsfragen zu sensibilisieren. Erst kürzlich haben wir zum Beispiel im jordanischen Irbid ein regionales Training für irakische Menschenrechtsaktivisten durchgeführt. Schließlich spielt die Aufarbeitung des Bürgerkriegs für ALEF eine zentrale Rolle. Durch Versöhnungsprogramme an verschiedenen Universitäten versuchen wir, Vertrauen zwischen Studenten mit unterschiedlichem regionalen und konfessionellen Hintergrund aufzubauen.
2) Wie ist es um die Menschenrechtslage im Libanon bestellt?
Hier liegt Einiges im Argen. Die Einhaltung der Menschenrechte stellt für die Regierung sicherlich nicht die höchste Priorität dar. Genauso wenig gibt es allerdings innerhalb der Bevölkerung ein weit verbreitetes Menschenrechtsbewusstsein.
ich habe gestern mit Julien Courson, dem Geschäftsführer der libanesischen Menschenrechts-NGO ALEF (Association Libanaise pour l'Education et la Formation), ein Interview geführt. Als Initiative einiger Jugendlicher gegründet, hat ALEF in den letzten fünf Jahren professionelle und überregionale Strukturen aufgebaut. Mittlerweile beschäftigt die NGO etwa 30 Mitarbeiter.
1) Was sind die Ziele von ALEF?
Auf der Basis der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und Konventionen wie der Genfer Flüchtlingskonvention oder der UN-Kinderrechtskonvention versuchen wir die Einhaltung von Menschenrechten im Libanon und auf der regionalen Ebene zu fördern und zu verteidigen. Hierfür stehen uns verschiedene Instrumente zur Verfügung: Beispielsweise beobachten wir staatliche Institutionen, nicht zuletzt das Militär. Bei Menschenrechtsverletzungen wenden wir uns an den Ministerrat und klagen etwaige Fehlverhalten an. Des Weiteren können wir durch Lobbyarbeit und durch Publikationen über die Medien Druck auf staatliche Institutionen ausüben. Für Journalisten und Aktivisten bieten wir Ausbildungsprogramme an, um diese für Menschenrechtsfragen zu sensibilisieren. Erst kürzlich haben wir zum Beispiel im jordanischen Irbid ein regionales Training für irakische Menschenrechtsaktivisten durchgeführt. Schließlich spielt die Aufarbeitung des Bürgerkriegs für ALEF eine zentrale Rolle. Durch Versöhnungsprogramme an verschiedenen Universitäten versuchen wir, Vertrauen zwischen Studenten mit unterschiedlichem regionalen und konfessionellen Hintergrund aufzubauen.
2) Wie ist es um die Menschenrechtslage im Libanon bestellt?
Hier liegt Einiges im Argen. Die Einhaltung der Menschenrechte stellt für die Regierung sicherlich nicht die höchste Priorität dar. Genauso wenig gibt es allerdings innerhalb der Bevölkerung ein weit verbreitetes Menschenrechtsbewusstsein.
Dienstag, 2. Februar 2010
Das ägyptische Regime und die Muslimbruderschaft: Zwischen Zuckerbrot und Peitsche
von Julia Wagner
Seit den 80-er Jahren hat das ägyptische Regime einem zunehmenden Modernisierungsdruck nachgegeben. Im Zuge dessen wurden liberale Reformen und eine schrittweise Öffnung eingeleitet. Der Schein dieser einfachen Logik trügt jedoch, sagt Steven Heydemann in einem Aufsatz für das „Saban Center for Middle East Policy at the Brookings Institution”. Darin erläutert Heydemann das Phänomen des „upgrading authoritarianism“. Der Begriff bezieht sich auf autoritäre Regime der arabischen Welt, die auf politische, soziale und ökonomische Herausforderungen mit scheinbar demokratischen Reformen reagieren. Gleichzeitig werden neuen Freiheitsräume durch Instrumente konterkariert, die es den Regimen ermöglichen, ihre Kontrolle weiter auszuüben und die eigene Herrschaft nicht aus der Hand zu geben. Ein charakteristischer Verhaltenszug solcher Staaten bezieht sich auf die Möglichkeit, politischen Wettbewerb zu kontrollieren.
Seit den 80-er Jahren hat das ägyptische Regime einem zunehmenden Modernisierungsdruck nachgegeben. Im Zuge dessen wurden liberale Reformen und eine schrittweise Öffnung eingeleitet. Der Schein dieser einfachen Logik trügt jedoch, sagt Steven Heydemann in einem Aufsatz für das „Saban Center for Middle East Policy at the Brookings Institution”. Darin erläutert Heydemann das Phänomen des „upgrading authoritarianism“. Der Begriff bezieht sich auf autoritäre Regime der arabischen Welt, die auf politische, soziale und ökonomische Herausforderungen mit scheinbar demokratischen Reformen reagieren. Gleichzeitig werden neuen Freiheitsräume durch Instrumente konterkariert, die es den Regimen ermöglichen, ihre Kontrolle weiter auszuüben und die eigene Herrschaft nicht aus der Hand zu geben. Ein charakteristischer Verhaltenszug solcher Staaten bezieht sich auf die Möglichkeit, politischen Wettbewerb zu kontrollieren.
Montag, 1. Februar 2010
Das Bissau-Syndikat: Militär, Drogen und Macht in Guinea-Bissau
Von Björn Zimprich
Vor fast einem Jahr wurde Nino Vieira, der Präsident von Guinea-Bissau, von Soldaten erschossen. Die Ermordung eines Staatsoberhaupts ist selbst für das krisengeschüttelte Westafrika nicht alltäglich. Manche spekulieren, ob im Hintergrund Drogenbosse die Fäden zogen
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Vor fast einem Jahr wurde Nino Vieira, der Präsident von Guinea-Bissau, von Soldaten erschossen. Die Ermordung eines Staatsoberhaupts ist selbst für das krisengeschüttelte Westafrika nicht alltäglich. Manche spekulieren, ob im Hintergrund Drogenbosse die Fäden zogen
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