Die Hamas hat nach dem Gazakrieg unter den Palästinensern an Popularität gewonnen. Würden in Kürze Wahlen abgehalten, könnte die Fatah jedoch weiterhin mit einem knappen Erfolg rechnen. Diese Ergebnisse gehen aus einer Meinungsumfrage hervor, die das Palestinian Center for Policy and Survey Research (PSR) unter 1270 Palästinenern aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland durchgeführt hat.
33% der Befragten würden die Hamas wählen, 40% die Fatah. Im Dezember, also kurz vor der Operation Gegossenes Blei, lagen die Werte noch bei 28 bzw. 42%. Interessant ist jedoch, dass die Popularität der Hamas nur in der West Bank gestiegen ist. Im Gazastreifen liegt sie weiterhin 12% hinter der Fatah, während der Abstand im Westjordanland von 13 auf 3% geschmolzen ist.
Würden heute Präsidentenwahlen in den palästinensischen Gebieten stattfinden, würde sich Hamas-Kandidat Ismail Haniyeh knapp mit 47 zu 45% gegen Mahmud Abbas durchsetzen, so die Umfrage. Vor drei Monaten lag der Fatah-Chef noch 10 Punkte vor seinem Rivalen. Auch hier ist jedoch bemerkenswert, dass im von der Hamas regierten Gazastreifen Abu Mazen in der Popularität 6 Prozent vor Haniyeh liegt.
Würde jedoch der von Israel inhaftierte Fatah-Mann Marwan Barghouti freigelassen und kandidieren, könnte sowohl Abbas als auch Haniyeh einpacken. Bei einer Abstimmung zwischen Barghouti und dem Hamas-Führer würde Ersterer mit 61 zu 34 Prozent gewinnen.
Nach dem offiziellen Ablauf der Regierungszeit von Präsident Abbas betrachtet ihn nur noch eine Minderheit von 39% der Palästinenser als legitimen Führer der Autonomiebehörde. Ebenso betrachteten nur 24% der Befragten die Regierung des gestern zurückgetretenen Regierungschefs Salam Fayad als rechtmäßig.
Insgesamt bezeichneten nur ein Viertel der Palästinenser in der West Bank und 7% im Gazastreifen ihre Lebensbedingungen als gut. Fast 80% der Menschen in Gaza gaben an, ihre Lebensumstände hätten sich durch den jüngsten Krieg verschlechtert.
Als oberste Priorität wird von den befragten Palästinensern eine Einigung van Fatah und Hamas angegeben. Erst dahinter rangieren eine Beruhigung der Lage und die Öffnung der Grenzübergänge zum Gazastreifen. Der Wiederaufbau in Gaza wird nur von einem Viertel der Palästinenser als vorrangigstes Ziel genannt.
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1 Kommentar:
Nach dem Gazakrieg? Seit der Wahl in Israel vor knapp einem Monat sind ungefähr um die 80 Projektile (Kassams, Grads und Granaten) auf Israel abgeschossen worden. Dies sei hier nur kurz vorangestellt, falls dies nicht in jeder Tageszeitung berichtet worden sein soll. Es schient also in einigen Kreisen Palästinas zum guten Ton zugehören, dass ein wenig Krieg spielen völlig in Ordnung geht und etwas rumballern zu einen echten vollwertigen Mannsbild gehören muss.
Nun ... hoffentlich liegt die Umfrage daneben, sollte es allerdings doch zu einer „legitimen“ kompletten Hamasmachtübernahme kommen, wird es Zeit, dass die USA und die EU erkennen, dass die ständigen Zahlungen an Palästina den Steuerzahlern nicht mehr zumutbar sind, und sie den Geldfluß vollständig stoppen. Stört sich jemand an den Anführungsstrichen? Nun wirklich legitim kann man das Antreten von Militär- und Terroreinheiten zu einer Wahl wohl kaum nennen, zumindest in einer Welt, die Wert auf ihre demokratischen und zivilisatorischen Standards legt.
Und nicht vergessen, heute ist der 10.März:
Forget about Palestine and its terrorists! Save Darfur and help the peaceful Tibetans!
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