Die irakische Regierung hat in den vergangenen drei Jahren mehr als vier Milliarden US-Dollar für den Import von Nahrungsmitteln ausgeben müssen. Dies erklärte Handelsminister Abelbaset Maulood in einem Interview mit der irakischen Zeitung "az-Zaman".
Das Land ist fast vollständig abhängig von Lebensmittelimporten und das Handelsminsterium ist für das Nahrungsmittel-Rationierungsprogramm verantwortlich, das 1990 initiiert wurde um die 1990 in der UN-Resolution 661 festgeschriebenen Sanktionen gegen den Irak auszugleichen. Nun hat das Programm, das während der 13 Jahre unter Herrschaft Saddams weitgehend reibungslos verlief, mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Für Millionen Iraker stellen die vom Staat verteilten Rationen die wichtigste Quelle für Lebensmittel dar. In jüngster Zeit mehren sich allerdings Beschwerden irakischer Familien, die beklagen, dass die Rationen immer kleiner würden und die Qualität der Nahrung merklich nachließe. Der Minister wollte diese Klagen nicht kommentieren, berichtete aber von den Schwierigkeiten seines Ministeriums beim Kauf, Transport und Verteilung der Lebensmittel.
Etwa 4,8 Millionen irakische Familien sind in dem Verteilungsprogramm registriert und jüngste Gerüchte, nach denen die Regierung plane, die Rationen weiter zu verkleinern, sorgten für Proteste. Das Handelsmisterium unterhält eine eigene LKW-Flotte von 1785 Trucks, die die Lebensmittel von Häfen am Golf zu 42000 Verteilungsstellen im ganzen Land transportieren.
Außerdem erklärte Maulud in dem Interview, dass sich seit dem Sturz Saddams mehr als 12000 neue Unternehmen registrieren ließen. Trotz der anhaltenden instabilen Sicherheitslage seien viele Iraker an der Gründung eigener Firmen ineressiert. Gleichzeitig beklagte er, dass fast alle Ausländer inzwischen den Irak wieder verlassen hätten. Seit 2003 haben sich lediglich 99 ausländische Unternehmen um eine Erlaubnis zur Niederlassung im Irak bemüht.
Dienstag, 21. Februar 2006
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