Die wichtigsten Oppositionsparteien des Jemen haben sich gestern auf den 72-jährigen Faisal bin Shamlan als alleinigen Gegenkandidaten für Staatschef Ali Abdullah Saleh bei den Präsidentschaftswahlen im September geeinigt. Das Parteienbündnis vertritt eine große Brandbreite politischer Gruppierungen im Jemen - angefangen von der wichtigsten islamistischen Bewegung, der Islah-Partei, bis zur kommunistischen Partei, die bis zur Wiedervereinigung des Landes 1990 im Südjemen regierte.
Bin Shamlan gilt als Integrationsfigur. Ansehen erwarb sich der ehemalige Öl-Minister unter anderem für sein engagiertes Eintreten gegen die weitverbreitete Korruption. Sein Amt als Chef des Ölministeriums gab er 1994 aus Protest gegen Bestechung und persönliche Vorteilsnahme auf. Zu Zeiten der Teilung war der Politiker zeitweilig Regierungsmitglied im Südjemen.
Im Anschluss an das Treffen am Sonntag lobte Shamlan das Oppostionsbündnis für seine gemeinsamen Anstrengungen, den seit 1978 herrschenden Präsidenten Saleh auf demokratischem Wege zu stürzen. "Das ist ein hervorragendes Beispiel für andere Parteien in der Arabischen Welt", so der Politiker gegenüber DPA.
Auch wenn kleinere Oppositionsparteien erklärten, eigene Kandidaten zu nominieren, wird erwartet, dass Bin Shamlan der aussichtsreichste Gegenkandidat des Staatspräsidenten sein wird. Ali Abdullah Salih hatte erst in der vergangenen Woche sein Versprechen aus dem vergangenen Jahr zurückgezogen, nicht mehr für das höchste Staatsamt zu kandidieren, und angekündigt, nun doch eine weitere Amtszeit anzustreben.
Montag, 3. Juli 2006
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