Als Teil seiner Strategie mehr Touristen ins Land zu holen, hat das Königreich Saudi-Arabien ein Verbot aufgehoben, das das Fotografieren an öffentlichen Plätzen untersagte. Ein Mitarbeiter des Innenministeriums erklärte heute der Nachrichtenagentur Reuters : "Es ist künftig erlaubt, Fotos von architektonischen Sehenswürdigkeiten, Shopping Malls und Regierungsgebäuden zu machen, wenn es keine Schilder gibt, die das Fotografieren untersagen."
Weiterhin untersagt bleibt das Fotografieren von Personen und Privateigentum. "Die königlichen Paläste sind zum Beispiel Privateigentum, für Fotoaufnahmen benötigt man also eine Erlaubnis.", erläuterte das Innenministerium weiter.
Diese Neuregelung geht zurück auf einen königlichen Erlass aus dem vergangenen Jahr, wurde jedoch erst Anfang dieses Monats vom Ministerium umgesetzt. Um das Thema des Fotografierens und der bildlichen Darstellung von Personen entstehen in dem konservativen Königreich auf der arabischen Halbinsel immer wieder Kontroversen mit den islamischen Rechtsgelehrten. Auf ihren Druck hin untersagte König Abdullah etwa im Mai diesen Jahres den Zeitungsverlegern seines Landes die Abbildung von Frauen in der Presse. Erst kurz zuvor hatten die saudischen Zeitungen begonnen Fotos von Frauen zu veröffentlichen, stets mit verschleiertem Haar aber unverhülltem Gesicht.
Mit der Erlaubnis zum öffentlichen Fotografieren erhofft sich das saudische Königreich offenbar ein besseres Image in der Welt und eine größere Anziehungskraft für Touristen, die nun in der Heimat auch Urlaubsfotos vorzeigen können.
Donnerstag, 3. August 2006
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1 Kommentar:
Ohjee, keine Personen fotografieren dürfen und alles andere nur unter Einschränkungen? Für mich als Fotograf der pure Horror..
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