Donnerstag, 4. Mai 2006
Irak verliert jährlich eine Milliarde US-Dollar durch Korruption
Nach Angaben des ehemaligen irakischen Ölministers Ibrahim Bahr al-Ulum verliert der staatliche Öl-Sektor Jahr für Jahr eine Milliarde US-Dollar durch Korruption. Sollte diese nicht rasch eingedämmt werden hätte dies "katastrophale Konsequenzen für den Wiederaufbau des Landes", so Ulum gegenüber "az-Zaman". Er schätzt, dass etwa 10% der Exporteinnahmen durch Korruption in staatlichen Stellen versickern.
Gleichzeitig muss der Irak derzeit jeden Monat raffiniertes Öl im Wert von etwa 500 Millionen US-Dollar importieren. Angriffe aus Erdöl-Raffinerien haben im Zweistromland die Kapazitäten zur Verfeinerung des Rohöls um 50% gedrosselt, weshalb der Irak mittlerweile auf Importe aus den ölreichen Nachbarländern Iran, Kuwait, Jordanien, aber auch der Türkei angewiesen ist.
Nach Angaben des ehemaligen Regierungsmitglieds Bahr al-Ulum seien Bestechungen im Öl-Ministerium an der Tagesordnung, da die dort abgeschlossenen Verträge und Geschäftsabschlüsse keinen transparenten Kontrollmechanismen unterlägen. Gefördert werde die Korruption zudem durch das Klima der Gewalt im Irak, sowie die ständigen Attacken auf Öl-Förderanlagen.
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