Die irakische Regierung beschuldigt Iran, im Norden des Landes auf irakisches Staatsgebiet vorzudringen um Stellungen der kurdischen PKK zu beschießen. "Iranische Truppen beschossen das Grenzgebiet Haj Umran und drangen anschließend fünf Kilometer auf irakisches Territorium vor. Mit schwerer Artillerie feuerten sie 180 Granaten auf Ziele der PKK ab.", so eine Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Bagdad. Berichte über Tote oder Verletzte liegen bislang nicht vor.
Der Granatenbeschuss war der zweite iranische Angriff auf kurdische Guerillas binnen zehn Tagen. Bei einem Angriff am 20.April waren zwei mutmaßliche PKK-Kämpfer ums Leben gekommen, zehn weitere wurden verletzt. Die kurdische Arbeiterpartei warnte Teheran davor, sich in den Kampf der Bewegung gegen den türkischen Staat einzumischen. Seit dem Sturz Saddam Husseins und der Errichtung eines weitgehend autonomen Kurdistans nutzt die PKK den Nordirak verstärkt als Ruheraum. Die Türkei und der Iran reagieren darauf mit einer deutlichen Aufstockung ihrer Truppenkontingente an den Grenzen zum Irak, berichtet Reuters. Der Iran beschuldigt die PKK zudem mit der Rebellengruppe "Payak" zu kooperieren, die für zahlreiche Angriffe auf Soldaten im iranischen Teil Kurdistans verantwortlich gemacht wird.
Der irakische Präsident Jalal Talabani - er ist selbst Kurde - äußerte sich besorgt über die jüngsten Spannungen an den Landesgrenzen. Die Regierung in Teheran wollte die Anschuldigungen aus Baghdad bislang nicht kommentieren.
Montag, 1. Mai 2006
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