In Kairo hat gestern der Prozess gegen Talaat as-Sadat, Neffe des ermordeten ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat begonnen.Dem Parlamentsabgeordneten wird vorgeworfen die ägyptische Armee diffamiert zu haben. Nach einer kurzen Anhörung des Angeklagten wurde das Verfahren zunächst vertagt.
In einem Interview mit dem pan-arabischen TV-Sender "Orbit TV" hatte Talaat Anfang Oktober die Ermordung seines Onkels als das Resultat einer "internationalen Verschwörung" bezeichnet. Neben den USA und Israel gehöre die persönliche Präsidentengarde Sadats zu den Hintermännern des Attentats während einer Militärparade am 6.Oktober 1981, soi der Vorwurf des Politikers.
"Kein Mitglied der persönlichen Schutztruppe des Präsidenten feuerte einen einzigen Schuss zur Verteidigung ihres Chefs ab und kein einziger von ihnen wurde vor Gericht gestellt.", so Talaat Sadat. Stattdessen habe Anwars Nachfolger im Amt des Präsidenten, der amtierende Staatschef Hosni Mubarak, einige der Verantwortlichen im Nachhinein befördert.
Zuvor hatte Talaat Sadat, der für die Opposition in der äygptischen Nationalversammlung sitzt die seine Immunität inzwischen aufhob, in der Zeitung al-Masri al-Yaum die Bildung eines Parlamentssausschusses gefordert, der die Hintergründe des Attentas untersuchen sollte. Andernfalls werde er bei der UNO auf die Bildung einer Untersuchungskommission nach dem Vorbild der Hariri-Ermittlunge drängen. Einen entsprechenden Internetaufruf unterzeichneten bislang knapp 9500 Menschen.
Donnerstag, 19. Oktober 2006
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