Samstag, 9. Dezember 2006
Gipfeltreffen des Golfkooperationsrats beginnt in Riad
Die Staatschefs der sechs Mitgliedsländer im Golf-Kooperationsrat (GCC) kommen heute in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen zusammen. Nach Auskunft von GCC-Generalsekretär Abdulrahman bin Hamad al-Attiyah werden die Entwicklungen im Konflikt um das iranische Atomprogramm, sowie die Lage im Irak und ihre Auswirkungen auf die Golfstaaten im Mittelpunkt der Unterredungen stehen.
Die GCC-Staaten Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate fürchten UN-Sanktionen gegen den Iran, da diese das Verhältnis zum persischen Nachbarn am anderen Ufer des Golfs negativ beeinflussen könnten. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte bei einem Treffen mit ihren Amtskollegen aus Ägypten und Jordanien sowie der Golfregion vergeblich versucht, diese vom Nutzen der UN-Sanktionen gegen den Iran zu überzeugen.
"Die USA sprechen offen von der Gefahr iranischer Militäraktionen in der Region, aber unsere Länder fühlen sich von Teheran nicht bedroht. Iranische Offizielle versichern uns, dass das iranische Nuklearprogramm friedlichen Zwecken diene.", so al-Attiyah weiter. Eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran hätte auch für die arabischen Länder verheerende Folgen und würde ein Ende des Wirtschafts- und Tourismusbooms am Persischen Golf nach sich ziehen.
Neben den Themen Iran und Irak werden auch die weiteren Schritte auf dem Weg zu einer Währungsunion auf der arabischen Halbinsel während des zweitägigen Gipfeltreffens zur Sprache kommen. Bis 2010 wollen die Staaten des Golf-Kooperationsrats eine gemeinsame Währung nach Vorbild des Euro einführen. Die Golfregion wäre damit nach dem Euroraum die zweitbedeutendste supranationale Währungsintegration.
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