Irans Behörden haben den Zugang zur Internet-Video-Plattform YouTube gesperrt. Nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" ist die Seite genauso wie die Internetpräsenz der New York Times seit dem 1. Dezember nicht mehr vom Iran aus erreichbar.
Besucher aus Teheran, Mashhad oder Bandar Abbas werden unter den betreffenden Internetadressen mit der Nachricht begrüßt.:"Auf der Grundlage der Gesetze der Islamischen Republik Iran, ist der Zugang zu dieser Internetadresse nicht gestattet."
Ein Grund für die Zensur von YouTube dürfte darin liegen, dass iranische Oppositionsgruppen wie die Mojahedeen-e Khalq die Plattform zur Verbreitung regimekritischer Videos nutzen. Darüber hinaus finden sich in dem Videoportal zahlreiche iranische Musikvideos, die der religiösen Führung des Landes ein Dorn im Auge sind.
"Die Regierung versucht eine digitale Grenze zu errichten, um ausländische Kultur und Nachrichten aufzuhalten. Dies ist eine Vision vom Internet, die für die Zukunft des Landes sehr beunruhigend ist.", so die Erklärung von "Reporter ohne Grenzen". Mittlerweile sei die Zensur im Iran eher die Regel als die Ausnahme. Dadurch laufe das Internet Gefahr zu einem "Medium der Intoleranz" zu werden.
Bereits im November hatte die Organisation die Islamische Republik Iran als "Feind des Internet" bezeichnet. Neben der Filterung von etwa 10 Millionen Internetseiten bemängelten die "Reporter ohne Grenzen" auch das kürzlich eingeführte Verbot von Breitbandverbindungen ins Internet, wodurch der Download von Videos oder Audio-Dateien deutlich erschwert wird.
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Mittwoch, 6. Dezember 2006
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