Die Verbesserung der Beziehungen zur islamischen Welt ist eine der Prioritäten für Barack Obamas Außenpolitik. Eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinsitut Gallup legt nahe, dass diese Aufgabe nicht leicht sein wird. Zwischen 2006 und 2008 äußerten sich in Befragungen im Schnitt nur 15% der Teilnehmer in Nordafrika und dem Nahen Osten positiv über die politische Führung in Washington.
Die Umfrageteilnehmer wurden auch danach befragt, mit welchen Schritten die US-Regierung das Image ihres Landes in der Region verbessern könnten. In fast allen Staaten wurde der Abzug der US-Armee aus dem Irak als oberste Priorität genannt. Ausnahmen waren lediglich der Iran und Libanon, wo ein umfangreicherer Technologietransfer, beziehungsweise größere humanitäre Hilfe zur Armutsbekämpfung an erster Stelle benannt wurden.
In Syrien erklärte mehr als die Hälfte der Befragten, der Abzug aus dem Irak habe höchste Priorität. Mehr Wirtschaftshilfe und eine weitere Demokratisierung der Region nannten nur drei von zehn Umfrageteilnehmern. In Syrien äußerten sich bei der jüngsten Fragerunde im Sommer 2008 nur 4% der Befragten zufrieden mit der US-Führung. Kaum höher liegt dieser Wert mit 6 beziehungsweise 9 Prozent in Ägypten und Jordanien, zwei engen Verbündeten Washingtons in der Region.
In vielen Ländern ist die ohnehingeringe Zustimmung zur amerikanischen Politik in den vergangenen Jahren weiter gesunken. in Jordanien fiel sie im Vergleich zum Vorjahr von 18 auf 6%, im Libanon fiel sie seit 2005 gar von 40 auf 25%. Interessanterweise ist laut der Umfrage die Zufriedenheit mit der US-Führung im Iran größer als bei den traditionellen arabischen Verbündeten, obwohl Washington und Teheran seit fast drei Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten. Nur in Algerien äußerten sich 2008 mehr Leute zufrieden mit der US-Politik als zuvor.
Einige Punkte sollten bei der Bewertung der Umfrageergebnisse beachtet werden. Die 1000 Interviews wurden zwischen Mai und August 2008 geführt, also vor der Wahl Barack Obamas zum amerikanischen Präsidenten. Außerdem gibt es keine Resultate, die Aufschluss darüber geben, wie ein Wandel der US-Politik hinsichtlich des israelisch-palästinensischen Konflikts im Nahen Osten aufgenommen werden würde. "Gallup hat die Befragten gebeten Schritte, die Israel betreffen, zu bewerten aber diese Daten sind derzeit nicht verfügbar", erklärte das Umfrageinstitut.
Donnerstag, 29. Januar 2009
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