Sonntag, 13. November 2005

Iran: Unruhen im iranischen Teil Kurdistans halten an


Bei jüngsten Zusammenstößen zwischen iranischen Grenztruppen und kurdischen Rebellen sind nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur ISNA am Sonnabend in der Provinz West-Aserbaidschan drei Aufständische getötet und ein weiterer verhaftet worden.
Der Gouverneur der Provinzhauptstadt Oroumieh, Mohammad-Sadegh Mohsenpour erklärte, bei den Getöteten handele es sich um "Agenten der Payak-Organisation". Die Payak ist eine Rebellengruppe, die, so die iranischen Behörden enge Verbindungen zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) unterhält, die unter ihrem Führer Abdullah Öcalan einen 15-jährigen Befreiungskrieg hauptsächlich im Südosten der Türkei führte. Ankara und Teheran haben sich in einem Vertrag zusammengeschlossen, der Iran verpflichtet, die PKK zu bekämpfen und im Gegenzug die Türkei auffordert, entschieden gegen die allerdings hauptsächlich im Nordirak stationierten Volksmujahedin, persisch: Mojahedin-e Khalq, vorzugehen. Diese Organisation ruft zum Sturz der Islamischen Republik Iran auf, wird aber selbst von den USA als Terrororganisation eingestuft.
Nach offiziellen Angaben sind in den vergangenen Monaten in den nordwest-iranischen Provinzen Ost- und West-Aserbaidschen sowie Kurdistan mehr als 120 Sicherheitskräfte getötet und 64 weitere von kurdischen Rebellen verletzt worden. Irans Präsident Mahmud Ahmadinejad macht für die Unruhen in Kurdistan, aber auch unter der arabisch-stämmigen Bevölkerung der südwest-iranischen Provinz Khuzestan die Besatzungstruppen im Irak verantwortlich, die, so der Staatschef, "diesen Terroristen dort Unterschlupf gewähren."

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