Dienstag, 20. September 2005

Jemen: 10000 afrikanische Flüchtlinge seit Jahresbeginn


Seit Anfang des Jahres sind über 10000 afrikanische Flüchtlinge an der Küste des Jemen gestrandet. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Saba sind seit Januar 10750 Immigranten aufgegriffen worden. Etwa 10000 von ihnen stammen demnach aus dem von Bürgerkrieg und Hungersnöten erschütterten Somalia, weitere 350 kommen aus Äthiopien.
Die Somalis werden in Flüchtlinglagern in der Provinz Abyan im Süden des Jemen festgehalten, alle anderen Immigranten werden in ihre Heimatländer abgeschoben, so die Nachrichtenagentur weiter.
Erst Anfang des Monats etranken über 100 Menschen beim Versuch, vom Horn von Afrika aus über den Golf von Aden die jemenitische Küste zu erreichen. Die knapp 300 Kilometer Seeweg gelten wegen zahlreicher Riffe und starker Strömungen als schwer passierbar.
Der Jemen, ein Land in dem knapp 40 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze leben, ist keinesfalls das Reich der Träume für die Flüchtlinge. Sie wollen sich eher in den ölreichen Golfstaaten als billige Arbeitskräfte anbieten. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind derzeit insgesamt etwa 50000 Somalis in jemenitischen Flüchtlingslagern registriert.

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