Dienstag, 6. September 2005
Jemen: Zaiditische Rebellen wegen Verschwörung angeklagt
Ein Gericht in Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, hat 36 mutmaßliche zaiditische Rebellen wegen versuchten Mordes an Staatspräsident Ali Abdullah Saleh angeklagt.
"Mitglieder der Gruppe planten den Präsidenten im vergangenen Mai durch einen Angriff auf seinen Autokonvoi umzubringen", so Staatsanwalt Said al-Aqel bei der gestrigen Verlesung der Anklageschrift. Außerdem hätten die Beschuldigten die Ermordung hochrangiger Armeeoffiziere geplant, so al-Aqel weiter.
Die Angeklagten, acht von ihnen wird der Prozess in Abwesenheit gemacht, werden zudem beschuldigt eine Vielzahl von Angriffen auf Soldaten und Armeefahrzeuge durchgeführt zu haben, bei denen seit Anfang des Jahres ein Offizier getötet und 27 weitere Menschen verletzt wurden.
Die Zaiditen sind eine schiitische Sekte, die eine Minderheit im mehrheitlich sunnitischen Jemen darstellt. Präsident Saleh hatte in der Vergangenheit zaiditische Rebellen mehrfach beschuldigt einen Putsch gegen das republikanische System des Landes geplant zu haben. Im vergangenen Jahr waren bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Anhängern des zaiditischen Predigers Hussein Badr Eddin al-Huthi in der Nähe der Stadt Saada unweit der Grenze zu Saudi-Arabien mehrere hundert Kämpfer auf beiden Seiten ums Leben gekommen.
Die zaiditischen Imame hatten bis zu einem republikanischen Umsturz 1962 weite Teile des Landes kontrolliert.
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