Donnerstag, 1. September 2005
Sudan: Erstes Nachkriegsparlament zusammengetroffen
Sudans Parlament ist zur ersten Sitzung nach dem Abschluss eines Friedensabkommens im Januar, das einen 21-jährigen Bürgerkrieg beendete, in der Hauptstadt Khartoum zusammengetreten. Präsident Omar al-Baschir hielt vor beiden Kammern die Eröffnungsrede, nachdem zuvor die Parlamentssprecher gewählt wurden.
Nach dem Januar-Abkommen halten der herrschende Nationalkongress 52 Prozent und die Ex-Rebellen aus dem Süden 28 Prozent der Sitze. Die anderen Mandate werden von Opoositionsparteien gehalten, die sich laut BBC bereits am ersten Sitzungstag über die Dominanz von Baschirs Partei in beiden Parlamentskammern beschwerten. Auch die heute gewählten Sprecher von Nationalversammlung und Staatsrat sind Mitglieder des Nationalkongresses.
In drei oder vier Jahren soll ein neues Parlament gewählt werden, das dann den Weg für ein Referendum über eine Unabhängigkeit des Südens freimachen soll.
Dort leben überwiegend Christen und Animisten, die die islamisch geprägte Regierung in Khartoum ablehnen. In einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd waren seit 1984 mehr als 1,5 Millionen Menschen ums Leben gekommen.
Gleichzeitig bekräftigte Präsident Omar al-Baschir, der 1989 durch einen Putsch islamistischer Militärs an die Macht kam, seinen Willen "eine friedliche Lösung" für den Konflikt in Darfur zu finden. Dort sind zur Zeit nach Schätzungen mehr als 3 Millionen Menschen auf der Flucht.
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