Bahrains Arbeitsminister Majid bin Muhsin al-Alwi hat gestern die Einführung einer finanziellen Unterstützung von Arbeitslosen angekündigt. Die Regierung wolle einen Fond einrichten, der durch Einzahlungen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer im privaten und öffentlichen Sektor finanziert wird. Hinzu kommen sollen staatliche Subventionen sowie Investitionserlöse des Fonds selbst.
Das Arbeitslosengeld solle für eine Dauer von einen bis Monat bis zu einem halben Jahr ausgezahlt werden, heißt es auf der Internetseite des Arbeits- und Solzialministeriums. Die Höhe der auszuzahlenden Beträge werde zwischen 150 und 500 Dinar liegen, dass sind 500 bis 1600 Euro pro Monat. Sowohl Bahrainis als auch arbeitslose Gastarbeiter mit einer gültigen Arbeitserlaubnis hätten Anspruch auf die Zuwendungen.
Auch das wachsende Problem der Jugendarbeitslosigkeit in dem Golfstaat wolle man künftig entschlossener angehen, erläuterte der Minister gestern weiter. So sollen Jugendliche ohne Zugang zum Arbeitsmarkt für die Dauer von sechs Monaten spezielle Schulungen durchlaufen und in dieser Zeit staatliche Unterstützung kassieren.
Gegenwärtig sind nach Regierungsangaben 4648 Bahrainis ohne Job, die Arbeitslosenrate liegt damit bei etwa 4%. Im vergangen Jahr waren noch zirka 13000 Menschen arbeitslos. Damals erchütterten Jugendproteste die Hauptstadt Manama.
Wie in allen Golfstaaten sind Öl- und Gasexport die wichtigsten Einkommensquellen des Staates. Der Export der fosslilen Rohstoffe macht etwa 60% der Staatseinnahmen aus. Gleichwohl ist die Regierung um eine Diversifizierung der Wirtschaft bemüht um die Abhängigkeit von der Entwicklung des Ölpreises zu lockern. Doch auch in den neuentstehenden Unternehmen, besonders im Bankenwesen, werden bevorzugt leistungsbereite und gut ausgebildete Gastarbeiter aus Südasien eingestellt. Mehr als 40% der etwa 700000 Einwohner Bahrains sind ausländische Arbeitskräfte.
Dienstag, 21. November 2006
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