Die ägyptischen Behörden haben eine Frau aus der Haft entlassen, die im November zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie fälschlicherweise behauptet haben soll Christin zu sein.
Shadia Nagui Ibrahim wurde 1960 als Tocher christlicher Eltern geboren. Als das Mädchen zwei Jahre alt war verließ Nagui Ibrahim, der Vater die Familie, konvertierte zum Islam und nahm den muslimischen Namen Mustafa an. Dadurch wurde automatisch auch seine Tochter Shadia per Gesetz zu einer Muslima. Drei Jahre später versöhnte sich der Vater jedoch wieder mit seiner Frau, kehrte zur Familie zurück und nahm den christlichen Glauben wieder an. Er besorgte sich zudem gefälschte Papiere, die ihn als Christen auswiesen, da in seinen Originaldokumenten mittlerweile Islam als Ibrahims Religion angegeben war.
1996 wurde dann der Mann, der diese Urkunden für Nagui Ibrahim fälschte, festgenommen und er informierte die Behörden über den Fall. Daraufhin wurde der Vater verhaftet und seine Tochter darüber informiert, dass sie laut Gesetz und nachweislich der Papiere Muslima sei. Nach ägyptischem Recht ist es muslimischen Frauen jedoch nicht erlaubt, einen Christen zu heiraten. Sie wurde daher angeklagt, falsche Informationen auf offiziellen Dokumenten angegeben zu haben, da sie in ihrem Ehevertrag 1982 das koptische Christentum als ihre Religion notierte um einen Christen ehelichen zu können. Shadia erklärte nichts von der Konversion ihres Vaters in den 60er Jahren gewusst zu haben.
In einem ersten Prozess im Jahr 2000 wurde die mittlerweile 47-Jährige in Abwesenheit schon einmal zu drei Jahren Haft verurteilt, das Urteil wurde jedoch kurze Zeit später wieder fallengelassen. Im August 2007 wurde die Frau dann erneut festgenommen und im November vergangenen Jahres zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun ordnete das Justizministerium jedoch Shadias Freilassung an, da das Urteil auf "fehlerhaften Informationen" basierte.
Montag, 14. Januar 2008
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