Wörtlich erklärte Bush: "Es muss ein Ende der Besatzung geben, die 1967 begann. Das Abkommen muss ein Palästina als Heimstätte des palästinensischen Volkes schaffen genau so wie Israel die Heimstätte des jüdischen Volkes ist."
Kommentatoren in verschiedenen arabischen Zeitungen teilen Bushs Optimismus nicht. Hier einige Beispiele:
- "al-Quds al-Arabi", London:
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Wie haben die UN in Irak, Afghanistan und Ost-Timor, Kosovo, Libanon und Darfur interveniert; warum sollten sie nicht in Palästina ebenso erfolgreich sein oder scheitern? Ist es, weil Israel über dem Völkerrecht steht, über allen Gesetzen?
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Präsident Bushs Vision basiert auf der Anerkennung Israels als einem Staat auf der Grundlage des jüdischen Glaubens. Diese bedeutet die Aufgabe des Rückkehrrechts . Heute werden wir aufgefordert das Rückkehrrecht als "überholt" aufzugeben, und morgen werden wir aufgefordert das Recht von 1,5 Millionen Arabern aufzugeben, im Staat Israel zu leben, weil Israel ein Staat der Juden ist und als solcher von den arabischen Staaten und der palästinensischen Führung anerkannt ist.
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Israel macht keine schmerzvollen Zugeständnisse wenn es seine Truppen und Siedlungen von den Besetzten Gebieten abzieht. Wo ist der Schmerz? Die Besatzung ist illegal und die Siedlungen befinden sich auf dem Land, das dem unterlegenen Volk mit Gewalt, Mord, Terror und der Unterstützung der zivilisierten westlichen Gesellschaften gestohlen wurde.
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Präsident Bush ist kein Prophet, und er ist nicht dazu ermächtigt, dem palästinensischen Volk israelische Forderungen zu diktieren.
- "al-Ahram", Ägypten
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Die Endstatus-Verhandlungen, auf die sich Abbas und Israels Ministerpräsident Ehud Olmert am letzten Dienstag verständigten, werden sehr schwierig und es ist bislang nicht ersichtlich, wie die amerikanische Regierung die Kluft zwischen den beiden Seiten schließen will, die in fast allen Themen klafft, seien es die Flüchtlingsfrage, die Grenzen oder Jerusalem. Die US-Regierung hat nicht erklärt, welche Rolle Washington spielen soll und wie mit der Partei umgegangen wird, die den Verhandlungsprozess behindert. Vor allem aber ist das allgemeine Klima in Israel und der Region nicht dazu geeignet einen palästinensisch-israelischen Friedensvertrag bis Ende des Jahres zu erreichen. Es besteht praktisch Einigkeit in der Region darüber, dass Präsident Bush der Einzige ist, der daran glaubt.
- "al-Dustur", Jordanien:
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Bush sprach von der Notwendigkeit den illegalen Bau von Siedlungen im Westjordanland zu stoppen, eine Redewendung, die auf die wenigen Wohnwagen und Holzhäuser abzielt die eilig von Israel errichtet wurden. Dies schließt jedoch nicht den Rest der Siedlungen in der West Bank und in Jerusalem ein, und auch nicht die Betonmauer im Westjordanland. Das neue Jahr mag für Optimismus hinsichtlich der Palästinafrage nicht wirlich geeignet gewesen sein, aber der Bush-Besuch machte den Optimisums endgültig zu einer Sache der Vergangenheit. Die kommenden Tage könnten weitere Rückschritte hinsichtlich des Friedensprozesses enthüllen.
- "al-Watan", Saudi-Arabien:
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Wenn Amerika wirklich nach einem gerechten und dauerhaften Frieden gestrebt hätte, dann unterstützte es die Arabische Initiative, die die einzige Basis ist um dies in Übereinstimmung mit den Resolutionen der Vereinten Nationen zu erreichen. Das andere Gerede von einer "Vision" hier und einer "Road Map" dort, wird die Situation nur noch verschärfen und gefährlicher machen.
- Karikatur aus der Zeitung "al-Sharq al-Awsat", London:
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