Mittwoch, 25. Januar 2006
Ägypten: Gamal Mubarak will nicht die Nachfolge seines Vaters antreten
Gamal Mubarak, der Sohn des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, hat Gerüchten widersprochen, nach denen er als Nachfolger seines Vaters lanciert werden soll und erklärte, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen nicht antreten zu wollen.
"Ich habe weder die Absicht noch den Wunsch Kandidat zu werden. Meine Worte sind sehr klar.", erklärte der 42-Jährige in einem Interview mit der staatlichen Tageszeitung Roz al-Yusef.
Die dem Präsidentensohn unterstellte Absicht den Thron seines alternden Vaters besteigen zu wollen hatte zuvor für Empörung unter Oppositions-Gruppen in Ägypten gesorgt. Das nun veröffentlichte Interview stellt das bisher eindeutigste Dementi der Ambitionen Gamal Mubaraks dar. Als er im September 2005 nach seinen Pläne befragt wurde, erklärte der studierte Wirtschaftswissenschaftler, es sei zu früh um über seine Kandidatur zu diskutieren, schloss diese aber nicht kategorisch aus.
Der 77-jährige Hosni Mubarak hatte sich in den ersten pluralistischen Präsidentschaftswahlen in der Geschichte Ägyptens im vergangenen September mit großem Vorsprung durchgesetzt. (alsharq berichtete). Sein Hauptkonkurrent, der Chef der liberalen Ghad-Partei, Ayman Nour, sitzt mittlerweile in Haft.( alsharq berichtete ebenfalls)
Die nächsten Präsidentschaftswahlen sollten planmäßig erst im Jahr 2011 abgehalten werden, doch mit Blick auf den alternden Staatschef und die wachsende politische Stärke der Muslimbrüder scheint ein früherer Urnengang nicht ausgeschlossen.
Gamal Mubarak war 2002 aus dem Schatten seines Vaters getreten, als er Chef des mächtigen Politbüros der herrschenden Nationaldemokratischen Partei (NDP) wurde. Er gilt heute als Anführer der jungen Garde innerhalb des Regimes und eigentlicher Machthaber Ägyptens, der im Hintergrund die Strippen zieht.
Der Kampf gegen eine "Erbmacht" war eines der Leitmotive einer Kampagne von Straßenprotesten der Oppositionsbewegung "Kefaya" die im vergangenen Jahr mehrfach für Aufsehen gesorgt hatten.
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1 Kommentar:
"Thron" bitte sehr
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