Donnerstag, 19. Januar 2006

Ägypten: 14 Verletzte bei konfessionell motivierter Gewalt


Bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen sind am Mittwoch abend 14 Menschen in Südägypten verletzt worden. Laut den Angaben eines Sicherheitsbeamten eskalierte die Situation in Al-Odaysat nahe der am Nil gelegenen, touristischen Stadt Luxor, als Muslime ein Haus in Brand steckten, dass von koptischen Christen illegalerweise als Kirche benutzt wurde. Die Polizei sei eingeschritten, um die Auseinandersetzung zu beenden, bei der Mitglieder beider Gemeinschaften verletzt worden seien, fügte der Sicherheitsbeamte an. Unter den Verletzten waren auch zwei Polizisten. Neben zehn jungen Männern wurden überdies die Besitzer des Hauses festgenommen.
Erst im letzten Monat war es in dem Dorf Kafr Salama im Nildelta und im Oktober in der Metropole am Mittelmeer Alexandria zu konfessionell motivierten Übergriffen gekommen ( alsharq berichtete).
Im letzten Monat hatte Präsident Hosni Mubarak eine Verordnung erlassen, die die bestehenden Beschränkungen beim Bau von Kirchen aufhebt, um Ängsten der Kopten nach den Zugewinnen der Islamisten bei den Wahlen im Novermber und Dezember frühzeitig entgegenzuwirken. Die Beschränkungen beim Kirchenbau waren eine der wichtigsten Missstände, die die Koptische Gemeinde in Ägypten beklagte.
Mit 7 bis 10 Millionen Mitgliedern sind die Kopten die größte christliche Religionsgemeinschaft in Ägypten und stellen somit ca. 10% der ägyptischen Bevölkerung dar.

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