Dienstag, 3. Januar 2006

Presse reagiert gespalten auf Anschuldigungen Khaddams

Am Freitag hatte Syriens ehemaliger Vize-Präsident Abdul Halim Khaddam im TV-Kanal al-Arabiyya von Drohungen Baschar al-Assads gegenüber dem libenseischen Ex-Premierminister Rafik Hariri im Vorfeld dessen Ermordung berichtet.
Die libanesische Presse reagiert auf seine Enthüllungen ebenso gespalten wie israelische Zeitungen, während Syriens Presse den bis zum Juni 2005 zweithöchsten Mann im Staate verdammt.:

  • al-Diyar, Libanon:

Khaddam wurde demaskiert und er zeigte sich in seinem wahren Licht als Judas, der sein Land verriet.

  • al-Nahar, Libanon:

Khaddams Aussagen sind ein Schock vergleichbar mit dem Erdbeben, das der syrische Rückzug nach dem Hariri-Attentat ausgelöst hatte

  • al-Mustaqbal, Libanon:

Khaddam enthüllt die Lügen des syrischen Regimes. Sein Statement war eine Zeugenaussage, die der UN-Ermittlung neue Substanz verleiht.

  • al-Intiqad, Libanon:

Jahrelang war jeder, der Damaskus besuchte das Ziel von Erniedrigungen durch Khaddam. Nun änderte er sich als sei er zu Mutter Teresa geworden und Mitglied einer Wohltätigkeitsorganisation die nur auf das Wohl Libanons bedacht sei.

  • Sham-Press, Syrien

Wir rufen die syrische Führung auf, Khaddam vor Gericht zu ziehen, da er sich anmaßte 10 Millione Syrer zu beleidigen, indem er sie beschuldigte von Abfällen zu leben

  • Tishreen, Syrien:

Dieser Verräter sollte tausendfach exekutiert werden; für jedes Verbrechen, das er und seine Kinder in der Vergangeheit begingen als er an der Macht war.

  • Maariv, Israel:

Ein ehemaliger arabischer Vizepräsident bewirft seinen Präsidenten nicht grundlos mit Dreck. Er verlässt nicht einfach seine Heimat und beendet nach 58 Jahren sein politisches Leben. Er muss gute Gründe haben.

  • Haaretz, Israel:

Der syrische Gegenangriff hat mit der Enthüllung über Details seines persönlichen Reichtums begonnen. Was Bashar betrifft, so ist das nicht der Verlus eines soliden Grundpfeilers seines Regimes sondern die Entfernung eines fauligen Apfels, der in der Tat viele Information besaß, aber nicht so viele dass er den Zusammenbruch des Regimes herbeiführen könnte.

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