Mittwoch, 11. Januar 2006

Hajj-Prediger wirft Westen Heuchelei vor


Die höchste geistliche Autorität Saudi-Arabiens, Sheikh Abdulrahman Al Sudais, der Imam der al-Haram-Moschee in Mekka, hat in seiner Predigt anlässlich des islamischen Opferfestes den Westen beschuldigt, das "globale Phänomen des Terrorismus" zu benutzen, um die Menschen "vom Islam fernzuhalten und legitime Ansprüche der Muslime zu diskreditieren." Außerdem rief der vom saudischen Staat ernannte Prediger zu einer Stabilisierung des Irak auf und erklärte der Islam sei unschuldig angesichts von Behauptungen er fördere den Terrorismus.
"Die Kampagne gegen den Islam ist heftiger geworden und Muslime werden mit beleidigenden Begriffen charakterisiert um das Bild des Islam zu verzerren und die Menschen unserer Religion zu entfremden", erklärte Sudais vor 2,5 Millionen Pilgern aus 178 Ländern. Er beschuldigte die Staaten des Westens zudem der Heuchelei bei der Förderung von Freiheit und Demokratie und verwies auf den israelisch-palästinensischen Konflikt.
"Wenn der zionistische Feind seinen Krieg der intelligenten Bomben und Panzer gegen unsere palästinensischen Brüder führt, unsere heiligen Stätten entweiht, dann ist das in den Augen des Westens kein Terrorismus - Die Verteidigung von Land, Religion und Ehre schon.", so Sudeis in seiner Predigt am gestrigen Opferfest, Eid al-Adha.
Der Tempelberg, al-Haram al-Sharif, mit dem Felsendom und der al-Aqsa-Moschee in Ost-Jerusalem wurde im Sechs-Tage-Krieg von Israel besetzt und völkerrechtsiwdrig annektiert. Allerdings wird der Berg seitdem von einer islamischen Stiftung, Waqf, weitgehend autonom verwaltet. Der Palästina-Konflikt wird immer wieder von islamistischen Extremisten als Rechtfertigung genommen, auch von jenen im Irak.
"Der Islam ist unschuldig am schlimmen Phänomen des Terrorismus. Das Blutvergießen im Irak und anderen muslimischen Staaten ist ein verbotener krimineller Akt.", erklärte der Imam weiter. Außerdem sei die Bekämpfung islamischer Herrscher ungesetzlich und kontraproduktiv. "Wir sollten unsere Brüder im Irak nicht vergessen in der andauernden Spirale von Unrecht und Mord. Wir müssen ernsthaft handeln um ihnen Sicherheit, Stabilität und Einheit zu bringen."

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