Freitag, 27. Januar 2006

Saudi-Arabien beordert Botschafter in Dänemark zurück


Saudi-Arabiens Regierung hat ihren Botschafter in Dänemark zurückgezogen. Damit reagiert die Führung in Riad auf die ihrer Meinung nach unangebrachte Haltung der Regierung in Kopenhagen im Konflikt um in einer dänischen Zeitung erschienene Comics die den islamischen Propheten Muhammad abbildeten.
"Die saudische Regierung hat ihren Botschafter in Kopenhagen abberufen um ihr Bedauern und ihren Protest gegenüber der dänischen Regierung angesichts eines Themas, das den Islam und Muslime beleidigt, zum Ausdruck zu bringen.", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums gestern. Botschafter Mohammed al-Hujailan werde daher bis auf weiteres zu "Diskussionen" in der saudischen Hauptstadt bleiben.
Auslöser des Streits waren zwölf in der dänischen Jyllands-Posten erschienene Cartoons in denen der Prophet Mohammed als Stereotyp eines islamistischen Terroristen dargestellt wurde. Nach Angaben der Zeitung wollte man damit die Grenzen der Meinungsfreiheit bezüglich des Islams ausloten. Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen erklärte in seinem Land gebe es keine Zensur und er könne der Presse nicht vorschreiben was sie veröffentliche. Auch ein Treffen, um das von den Botschaftern elf muslimische Länder gebeten worden war, lehnte Rasmussen ab. Zuvor hatte der Zeichner der Comics mehrfach Morddrohungen erhalten.
Nach der sunnitischen Auslegung des Islam sind sämtliche bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed verboten und werden als Blasphemie angesehen.
Der dänische Nahrungsmittelkonzern Arla Foods erklärte inzwischen, die Auseinandersetzung habe bereits zu einem Boykott seiner Produkte in Saudi-Arabien geführt. Nach Angaben des Arla-Direktors Finn Hansen wurde zuvor in Freitagsgebeten, Zeitungen und TV-Sendungen zu einem Boykott dänischer Waren aufgerufen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist doch prima, damit isser erst mal weg. Ich gratuliere den Dänen und hoffe, daß sie durchhalten (so weit sind wird schon).

Anonym hat gesagt…

Kampagnen gegen Mohammed-Abbildungen sind nichts neues. Auffällig ist, wie koordiniert und umfassend die Aktion diesmal abläuft. In zahlreichen Staaten gab es Demonstrationen, und fast alle relevanten Institutionen, von Al-Azhar über die Arabische Liga bis zur OIK haben sich eingeschaltet. Umso erstaunlicher, daß man in der deutschen Presse nichts davon liest.

Anonym hat gesagt…

karikaturen sind eine der wichtigsten aufklaerungsmittel gegern ideologischen fanatismus jedweger art. ab dem zeitpunkt, ab dem spoettisches (wie bei allen anderen gruppen auch) hingenommen wird, "entsteht ueberhaupt erst aufklaerung". das ist der islam bis heute nicht. es besteht aber kein grund darauf zu warten, aufklaerung beginnt JETZT.

1. karikaturen, spott, ironie bewirkt, dass die religion fuer fundamentalisten so weit entwertet wird, dass nur noch die dann "glaubwuerdigen" glaeubigen uebrigbleiben. dazu zaehlt NIEMAND, der sich beleidigt fuehlt. es ist ein ZEICHEN fuer fundamentalismus, wenn muslime hier ueberhaupt nur ansatzweise mit beleidigungsvorwuerfen reagieren. das outet automatisch gesinnungen!

2. es geht schlicht und ergreifend keinen moslem etwas an, was andere personen mit figuren der zeitgeschichte machen. muslime unterliegen ihrem regelwerk, andere NICHT. andere duerfen ALLES. so geht das! hier gehts also um denkverbote fuer andere und das entspricht einem schlichten islamisierungsversuch und aufoktruierung von islamischen regeln.

=> wir brauchen viel mehr und inflationaer spott, ironie und mehr - wie auch beim christentum geschehen. erst dann wird sich ein aufgeklaerterer und friedlicher islam etablieren.

erst durch MASSENWEISE und ALLTAEGLICHE ironie, entsteht auch integration ... daher ist sie wichtig und auf gar keinem fall darf man hier nachgeben. ueberall, ob bei wikipedia oder sonstwo versuchen muslime permanent anderen ihren glauben aufzudraengen. so nicht!

Anonym hat gesagt…

nachsatz: es regen sich interessanterweise massenweise islamische laender ueber die karikaturen auf, die selbst praktisch "keine" religionsfreiheiten haben, sondern absolut intolerant andere religionen mindestmoeglichkeiten entziehen - oder schlicht und ergreifend mit gewalt und mord verfolgen.

diese verlogenheit sollte etwas haeufiger benannt wreden, und zwar als GRUNDSAETZLICHE standardreaktion auf "jeden" einwurf eines moslems. wo sind islamische seiten, die selbst religionsfreiheiten in entsprechenden staaten einfordern? ich sehe sie nicht. ich sehe nur nach wie vor antiaufklaererische und antiwestliche signale mit ein paar lauen lippenbekenntnisse fuer naive leichtglaeubige ...