Wissenschaftler in Saudi-Arabien haben mit der Arbeit am Arabischen Genomprojekt begonnen. Zusammen mit dänischen und chinesischen Genetikern wollen die Saudis das Erbgut von 100 Arabern entschlüsseln.
Ziel des 100-Millionen-Euro-Projekts soll es sein Medikamente zu entwickeln, die besonders auf die Bedürfnisse von Arabern zugeschnitten sind. Bisherige Genomprojekte hatten zumeist nur die Genome europäischer, afrikanischer und asiatischer Menschen sequenziert. Von den Fortschritten der sogenannten personalisierten Medizin blieben die Araber nach Ansicht der Saudis bisher also ausgeschlossen.
Um dies zu ändern plant Saudi-Arabien die Einrichtung einer Datenbank, die die genetische Zusammensetzung der Arabischen Welt erfassen soll. Diese Datenbank soll später die Grundlage für die Herstellung von Medikamenten liefern, die speziell auf die Bedürfnisse und die genetischen Voruassetzungen arabischer Patienten zugeschnitten sind.
Die Forscher erhoffen sich zudem Erkenntnisse darüber, warum bestimmte Krankheiten unter Arabern besonders verbreitet sind. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leidet jeder vierte Saudi über 40 an Diabetes. Diese Entwicklung wird häufig auf die steigende Urbanisierung und die fettreiche Ernährung der Beduinen zurückgeführt.
Außerdem soll das Genomprojekt Aufschlüsse über die historischen Wanderbewegungen semitischer Völker von Afrika auf die arabische Halbinsel liefern.
50 der zu entschlüsselnden DNA-Stränge stammen von der arabischen Halbinsel, die andere Hälfte aus anderen arabischen Staaten. Bis Ende 2010 will das Forscherteam seine Arbeit abgeschlossen haben und seine Ergebnisse vorstellen.
Freitag, 26. September 2008
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