Somalia und der Irak gehören weiterhin zu den Staaten der Welt, in denen Korruption am Stärksten wahrgenommen wird. Dies geht aus dem Korruptionswahrnehmungsindex 2008 hervor, der gestern in Berlin von Transparency International (TI) vorgestellt wurde. Der Index gibt an, wie in einzelnen Ländern Korruption von Politikern und Amtsträgern wahrgenommen wird. Dabei wird Korruption als Missbrauch öffentlicher Ämter für privaten Nutzen definiert.
Auf der Grundlage verschiedener Umfragen und Untersuchungen werden die 180 erfassten Staaten auf einer Skala von 0 (hochgradig korrupt) bis 10 (sauber) bewertet. Somalia liegt mit einem Wert von 1,0 auf dem letzten Platz des Internationalen Korruptionsindexes, einen Platz hinter dem Irak (1,3). Der Sudan liegt mit einem Wert von 1,6 nur knapp davor.
Dieses Ergebnis unterstreicht nach Ansicht von TI den fatalen Zusammenhang zwischen Armut, gescheiterten Institutionen und Bestechung. "In den ärmsten Ländern kann der Grad der Korruption über Leben und Tod entscheiden, wenn es um das Geld für Krankenhäuser oder sauberes Wasser geht.", erläutert Huguette Labelle, Vorsitzende von Transparency International.
Qatar gehört wie auch der Oman zu den Staaten, in denen sich die Situation in den vergangenen 12 Monaten am meisten verbessert hat. Der Golfstaat liegt mit einem Wert von 6,5 zusammen mit Spanien insgesamt auf dem 28. Rang und ist damit das Land in der Region, indem Korruption am Wenigsten wahrgenommen wird. Israel folgt auf Platz 33.
Insgesamt bescheinigt TI den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens, dass "der Kampf gegen Korruption im öffentlichen Sektor an Schwung und Legitimation gewonnen hat und öffentlich als Haupthindernis für Entwicklung benannt wird."
Dennoch gehört Korruption noch immer zum täglichen Leben der meisten arabischen Bürger. Sei es in Form von "Bakshish", sei es in Form von Gefälligkeiten eines Beamten für Freunde und Verwandte oder in Form gekaufter Universitätsabschlüsse. Zwar beklagen sich Viele über diese Verhältnisse, gleichzeitig aber spielt fast jeder nach diesen Spielregeln.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen