Ursprünglich war geplant, bis Anfang 2009 mehr als 20000 UNO-Kräfte in die Provinz im Westsudan zu schicken. Noch im Juli zeigten sich UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und der UNAMID-Kommandeur Martin Agwai zuversichtlich, dass bis zum Jahreswechsel 80% der vorgesehenen Truppen stationiert werden könnten. Nun musste Alain Le Roy, zuständiger UN-Sekretär für Friedensmissionen einräumen, dass diese Erwartungen "ein wenig zu optimistisch" gewesen seien.
In den nächsten Monaten werden Äthiopien und Ägypten insgesamt 3000 Soldaten und Polizisten entsenden, so dass bis Ende Dezember 13000 UN-Kräfte in Darfur operieren werden. Bislang, so räumte Le Roy gestern ein, sei die UNAMID-Mission, die laut der Planung die größte Friedensmission der Welt werden soll, nicht in der Lage gewesen die Situation der von Krieg und Vertreibung betroffenen Menschen in Darfur zu verbessern.
Die UNAMID-Mission ist eine gemischte Friedenstruppe der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union. Die Entsendung von 26000 Polizieten und Soldaten war im Juli 2007 vom UN-Sicherheitsrat beschlossen worden. Menschenrechtsgruppen bemängeln ihre schlechte Ausrüstung und weisen darauf hin, dass die sudanesische Regierung die Arbeit der Friedenssoldaten weiterhin behindert. Erst vor wenigen Wochen zogen sich Hilfsorganisationen aus Teilen Darfurs zurück, da sie immer wieder von verschiedenen Milizen angegriffen und ausgeraubt wurden.
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