Erste Untersuchungen des angeblichen syrischen Atomreaktors, der im September 2007 von Israel bombardiert worden war, haben keine Beweise dafür geliefert, dass in der Anlage tatsächlich an einem geheimen Atomprogramm gearbeitet wurde. Wie es am Wochenende aus Diplomatenkreisen hieß, stünden zwar weitere Untersuchungen derzeit noch aus, allerdings seien bislang keine konkreten Hinweise für entsprechende Behauptungen der US-Regierung gefunden worden.
Washington behauptet, bei der bombardierten Anlage al-Kibar habe es sich um einen fast fertiggestellten Atomreaktor gehandelt, indem waffenfähiges Plutonium hergestellt werden sollte. Der Komplex sei mit Hilfe Nordkoreas errichtet worden. Syrien bestreitet diese Vorwürfe und erklärt, dass es sich bei der zerstörten Anlage um eine konventionnelle militärische Anlage gehandelt habe.
Im April dieses Jahres nahm eine Untersuchungsgruppe der IAEA ihre Arbeit in Syrien auf und besuchte al-Kibar. Spätere Besuche dort und in anderen Anlagen, die möglicherweise im Zusammenhang mit einem verdeckten Atomwaffenprogramm stehen könnten, wurden von Damaskus abgelehnt, da diese die staatliche Souveränität einschränkten.
Die Arbeit der IAEA-Inspektoren wurde zudem dadurch erschwert, dass die Anlage noch nicht fertiggestellt war, und somit keine Untersuchung auf Radioaktivität möglich war. Aus diesem Grund konzentrierten sich die Ermittler auf die Suche nach Graphitspuren.
Im nordkoreanischen Prototyp, nach dessen Vorbild der Reaktor in Syrien angeblich errichtet worden war, wird tonnenweise Graphit als Kühlmittel eingesetzt. Dieses hätte bei der Bombardierung freigesetzt und in der Umgebung feststellbar werden müssen. Erste Tests lieferten jedoch keine entsprechenden Ergebnisse.
Ein Grund dafür könnte sein, dass die israelischen Raketen den Kern des im Bau befindlichen Reaktors nicht zerstörten. Zum Anderen bemühten sich die Syrer die Trümmer der getroffenen Anlage möglichst schnell zu beseitigen und unter einem dichten Betonmalmantel zu vergraben. Die IAEA, will in weiteren Tests feiner Analyseverfahren anwenden, um möglicherweise doch noch Graphitspuren zu entdecken.
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