Montag, 7. November 2005

Somalia: Premierminister überlebt Anschlag


Bei einem Anschlag auf Somalias Premierminister Ali Mohamed Gedi sind gestern Abend in der Hauptstadt Mogadischu drei Menschen ums Leben gekommen. Der Politiker selbst entkam dem Angriff auf seinen Konvoi unverletzt.
Gedi befand sich auf seinem zweitem Besuch in der Hauptstadt seitdem er im vergangenen Jahr zum Präsidenten einer Übergangsregierung gewählt wurde, die dem Land am Horn von Afrika nach 14 Jahren Anarchie und Bürgerkrieg neue Stabilität bringen sollte. Sitz der mittlerweile heillos zerstrittenen Regierung (alsharq berichtete) und des Staatspräsidenten Adullahi Yusuf Ahmed ist Jowhar, eine 90 Kilometer von Mogadischu entfernt gelegene Kleinstadt. Wegen der instabilen Sicherheitslage haben Regierungsmitglieder Reisen in die Hauptstadt bislang weitestgehend vermieden.
Nach Angaben von somalischen Offiziellen befand sich der Konvoi des Premierministers auf dem Weg vom Flughafen in die Innenstadt, als Unbekannte mehrere Granaten abfeuerten und eine Landmine zur Detonation brachten. Mehrere Fahrzeuge, darunter auch das Auto Gedis sollen schwer beschädigt worden sein. Unter den Toten befindet sich nach offiziellen Angaben mindestens einer der Leibwächter des Premiers.
Bei der ersten Visite des Regierungschefs in seiner Hauptstadt waren am 14.Mai 2005 während seiner Rede im Nationalstadion 14 Menschen von Bewaffneten erschossen worden.
Erst am Sonnabend hatten Piraten vor der Küste Somalias versucht ein US-Amerikanisches Kreuzfahrtschiff in ihre Gewalt zu bekommen, die Crew der "Seabourn Spirit" konnte ein Entern jedoch verhindern. Immer wieder werden Schiffe am Horn von Afrika Ziel von Angriffen durch Piraten. So wurde ein mit UN-Hilfsmitteln beladener Frachter im Juli gekapert und die Besatzung über einen Monat lang festgehalten (alsharq berichtete).

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