Donnerstag, 6. November 2008

Arabische Zeitungen zur Wahl Obamas

Die arabische Presse reagiert erleichtert und erwartungsvoll auf die Wahl Barack Obamas zum 44. Präsidenten der USA. Hier einige Stimmen:


"Die Entscheidung der US-Wähler zeigt die Fähigkeit der Amerikaner zum Wandel, ihre Fähigkeit das Leid der Vergangenheit zu überwinden, ihre Fähigkeit der Welt mehr Großzügigkeit zu geben, wenn die neue Regierung nicht die Hoffnungen der Völker der Welt auf Frieden und Stabilität enttäuscht.

Barack Obama steht vor einer historischen Chance auf Frieden in der Welt... Darauf, die Feindschaft gegen den Islam zu stoppen, die von der vorhergegangenen rechtskonservativen Regierung angeführt wurde, die zu Krieg und Konflikten gegeneinander aufrief.

Obama steht vor einer historischen Chance auf eine gerechte und dauerhafte Lösung des arabisch-israelischen Konflikts, sich aus dem Irak zurückzuziehen, Afghanistan zu stabilisieren und aufzuhören, die Souveränität anderer Staaten zu verletzen.

Amerika wird die Welt nicht durch Stärke und Gewalt führen, sondern es ist möglich, dass sie sie durch Weisheit, Technologie und Frieden anführt.

Mehrere aufeinanderfolgende Regierungen scheiterten beim Versuch der Welt die amerikanischer Herrschaft aufzuzwängen; nicht ein Einziger unterwarf sich den leeren Drohungen, die vom ehemaligen Präsidenten George Bush ausgestoßen wurden.

Amerika und die Welt können von einer Zusammenarbeit profitieren um die Welt sicherer und friedlicher zu machen.

Glückwunsch den Amerikanern zur Wahl Barack Obamas."



"Vor und nach der Wahl Barack Obamas zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gibt es eine große Debatte über Amerikas Demokratie, die Art des Wandels der geschehen ist und geschehen wird mit der Wahl eines schwarzen Afro-Amerikaners zum ersten Mal in der Geschichte eines Amerikas, das errichtet wurde auf den Trümmern der Indianer und auf rassistischer Diskriminierung

[...]

Auf internationaler Ebene wird Obama gezwungen sein, den Mulitlateralismus anzuerkennen, nach dem Scheitern einer Politik, die den UN eine amerikanische Hegemonie aufzwingen wollte, was nicht länger möglich ist und ein Resultat von Bushs Politik und dem wirtschaftlichen Niedergang der USA ist.

Die Lektion aus den Ereignissen der vergangenen Jahre seit dem 11.September ist, dass der Widerstand gegen die Besatzung in Afghanistan, Palästina, Libanon und Irak, dass die weltweite Ablehnung der amerikanischen Hegemonie ein Schlüsselfaktor für die Abnutzung der amerikanischen Fähigkeiten und schließlich den Niedergang der Neo-Konservativen in den USA ist. Die Fortführung dieses Widerstands und dieser Ablehnung ist die Garantie um Obama von der Politik eines kolonialistischen Amerikas abzuhalten, die Voreingenommenheit aufzugeben und die Unterstützung Israels auf Kosten arabischer Rechte zu stoppen.

Daher steigert das Festhalten am Widerstand die Kosten für das Überleben der Besatzungskräfte und macht ihre Fortführung des Kolonialismus unmöglich." 



"Obamas Sieg ist das größte Zeichen des Wandels und natürlich ein starker Beginn für die weiteren Veränderungen von denen wir denken, dass sie durch das Momentum, das durch den großen Wandel im Weißen Haus ausgelöst wurde, folgen werden und durch die Fähigkeit der Vereinigten Staaten den Wandel in das gesamte Land zu bringen. 

Aber auf dem neuen Mieter des Weißen Hauses lasten die Hoffnungen der Welt, schwer wie Berge. Der Mann betritt das Weiße Haus nach seinem Vorgänger der die Erde erfolgreich in einen Ausstellungssaal für zerbrochene Keramik verwandelte, alles über den Haufen warf und überall Chaos hinterließ. Obamas erste Aufgabe ist es, Scherben von der Straße des Geldes, der Wall Street, zu räumen und anschließend die Politik seines Landes in Irak, Afghanistan, Pakistan, Iran, Sudan, Somalia und dem Fernen Osten wieder in Ordnung zu bringen.

[...]

Amerika hat am Dienstag bewiesen, dass seine Demokratie und seine Werte der Toleranz die wahren Quellen der Macht sind. Es kann seine Führerschaft wiedererlangen, wenn es zur Macht der Ideen und nicht der Macht der Raketenwerfer zurückkehrt. So ist es eine Inspiration für die Bewohner dieses Planeten, so verbreitet es den Geist der Toleranz und der Gleichheit aller Menschen. Barack Hussein Obamas Sieg ist ein Meilenstein der amerikanischen Geschichte, eine neue Geburtsurkunde Amerikas, eine neue Quelle der Inspiration für Menschen in der ganzen Welt." 



"Für die arabischen Staaten und Völker mag es eine Illusion sein, einen radikalen Wandel der amerikanischen Politik bezüglich wichtiger Themen wie Palästina und Irak zu erwarten. Das dauerhafteste und wichtigste in der amerikanischen Politik sind Israels Sicherheit und Interessen.

[...]

Es gibt keinen Zweifel, dass Obamas Sieg einen großen Wandel für Amerika bedeutet. Dieser Wandel kann dem verlorenen Image im Ausland wieder neuen Glanz bringen, aber im Inland ist dieser Wandel sehr umfassend. Das Amerika, das Obama zum Präsidenten gewählt hat, ist nicht mehr das Amerika, das vor vier Jahren George Bush Jr wählte. Amerika hat sich gewandelt, aber sie müssen diesen Wandel nun in die Welt tragen, weg vom Unilateralismus, weg von der polaren Achse des Guten und des Bösen, weg von den Präemptivkriegen, weg von Ausschluss und Isolation, weg von der Dominanz und der Verletzung der Souveränität von Staaten, weg von der Einschränkung der Rechte anderer und weg von doppelten Standards."

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