Freitag, 2. Juni 2006

Syrien: Polizei tötet mutmaßliche Terroristen

Syrische Sicherheitskräfte haben am frühen Freitag Morgen nach eigenen Angaben einen Terroranschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus vereitelt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf das Innenminsiterium berichtet, sollen bei dem Vorfall mindestens vier mutmaßliche Terroristen getötet worden sein, ein Polizist "wurde zum Märtyrer".

Die bewaffneten Männer sollen laut Berichten des Nachrichtensenders "al-Jazeera" gegen 6 Uhr Ortszeit von einer Polizeistreife in einem Gebäude am Umayyadenplatz, süd-westlich des Stadtzentrums gesehen worden sein. Daraufhin hätten die Sicherheitskräfte das Feuer auf die Männer eröffnet. Am Umayadenplatz befinden sich unter anderem die Studios der staatlichen Radio- und Fernsehkanäle.

Fayez al-Sayegh, Generaldirektor der syrischen Radio- und TV-Sender erklärte, eine "Gruppe von Extremisten" habe versucht leerstehende Gebäude neben dem Medienkomplex zu stürmen, woraufhin es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen sei. Fawzi al-Shaaibi, Mitarbeiter beim Syrischen Zenntrum für Strategische Studien, erklärte auf al-Jazeera, es sei wahrscheinlich, dass die Angreifer die verlassenen Häuser nutzen wollten, um von dort entweder das Medienzentrum oder umstehende Hotels oder andere staatliche Gebäude zu attackieren.

Ersten Angaben zu folge wurden zwei Militante verwundet, vier weitere wurden festgenommen. Alle sollen syrische Staatsbürger sein. Unklar ist, ob es sich bei ihnen um Anhänger der militanten Islamistengruppe "Jund al-Sham" (Armee Groß-Syriens) handelt, die sich in den vergangenen Monaten mehrfach Gefechte mit Sicherheitskräften in Syrien und dem Libanon, den sie als Teil Syriens betrachtet, geliefert hat. Im Dezember wurde im nordsyrischen Aleppo ein mutmaßliches Waffenlager der Gruppe ausgehoben, die sich zur Ermordung des libanesischen Journalisten Gibran Tueni bekannte und die den neuen Ermittler im Mordfall Hariri, den Belgier Serge Brammertz, mit dem Tode bedrohte.

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