Sudans Vize-Präsident Salva Kiir Mayadrit hat vor einem neuen Krieg zwischen dem muslimischen Nordsudan und dem christlich-animistischen Süden gewarnt. Kiir ist Vorsitzender der autonomen Regierung des Südsudan und als Chef der Sudanesischen Volksbefreiungs-Bewegung (SPLM) an der sudanesischen Zentralregierung in Khartum beteiligt.
Bis zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens im kenianischen Naivasha 2005 führten südsudanesische Rebellengruppen einen Jahrzehnte langen Krieg gegen die Regierung in Khartoum. In einer Rede vor dem Parlament Südsudans beschuldigte Kiir am Wochenende nun die in Khartum regierende Nationale-Kongress-Partei (NSP) von Staatschef Umar al-Bashir, die Umsetzung des Friedensvertrags zu behindern.
"Ich bin alarmiert, beunruhigt und tief besorgt über den Status der Implementierung des Friedensabkommens. Es ist wahrscheinlich, dass der Sudan auf einen neuen Krieg zusteuert, wenn wir jetzt nicht mit unserem Partner, der NCP, handeln.", so Salva Kiir in Juba, der Hauptstadt des autonomen Südsudan.
Unter anderem verzögere die NCP die Demarkation der Grenze zwischen Nord- und Südsudan. Diese aber sei Voraussetzung für die Lösung von Problemen wie der Aufteilung der Öl-Einnahmen, der Durchführung eines Zensus und der Vorbereitung einer Volksabstimmung. Das Abkommen von Naivasha sieht nämlich vor, dass die Enwohner des Südsudan bis 2011 in einem Referendum über ihre Unabhängigkeit abstimmen sollen. Die Regierung in Khartoum halte aber noch immer Gelder für die Durchführung einer Volkszählung in Vorbereitung allgemeiner Wahlen und des Referendums zurück, so Kiir.
"Es gibt einige Kräfte im Sudan, die ihr möglichstes tun, um die demokratischen Prozesse und die Durchführung allgemeiner Wahlen nach Vorgabe des Friedensabkommens aus der Spur zu bringen." Vize-Präsident Salva Kiir ist seit einem Monat nicht in der Haupstadt Khartum gewesen und hat angekündigt so lange in Juba bleiben zu wollen, bis die offenen Probleme gelöst sind.
Dienstag, 11. September 2007
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