Sonntag, 2. Dezember 2007

Darfur: UNAMID-Mission zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Zum Auftakt der gemeinsamen Friedensmission von UN und der Afrikanischen Union (AU) in Darfur wird ab 1.Januar 2008 nur ein Drittel der verspochenen 26000 Soldaten vor Ort stationiert sein. Der Kommandeur der so genannten UNAMID-Truppen, General Martin Luther Agwai aus Nigeria, erklärte gestern, er rechne damit, dass ihm zum Inkrafttreten des Mandats lediglich 6500 Soldaten und "im besten Falle" 2000 unbewaffnete Polizeikräfte zur Verfügung stehen werden.

Der Großteil dieser 6500 Soldaten rekrutiert sich aus Friedenstruppen der Afrikanischen Union, die seit 2004 in Darfur stationiert sind, dem anhalten Morden und Plündern in der west-sudanesischen Provinz jedoch keinen Einhalt bieten konnten. Um für einen besseren Schutz der Menschen in Darfur zu sorgen, verständigten sich Anfang dieses Jahres die UN und AU auf die Bildung einer gemeinsamen Friedensmission, innerhalb derer 20000 Armeeangehörige und 6000 Polizisten die Region befrieden sollen.

Der Nothilfekoordinator der UN, John Holmes, beschuldigte bei seinem jüngsten Besuch in Sudan die Regierung in Khartoum die humanitäre Hilfe vor Ort zu erschweren. Diese behindere zudem die Wirksamkeit der UNAMID-Mission. Die sudanesische Regierung macht "adminidtrative Probleme" und die Bürokratie innerhalb der Vereinten Nationen für die Verzögerungen verantwortlich.

Holmes zeichnete ein düsteres Bild von der gegenwärtigen Lage in Darfur. Die humanitäre Situation in den Flüchtlingscamps sei unverändert schlecht, internationale Helfer würden angegriffen oder entführt. Der Gouverneuer von Süddarfur, Ali Mahmoud, widersprach dieser Darstellung entschieden: "Die Sicherheitslage ist friedlich."

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