Mittwoch, 21. September 2005

Vereinigte Arabische Emirate: Gastarbeiter protestieren gegen ausbleibende Löhne


Mehrere hundert asiatische Gastarbeiter haben gestern in Dubai die Arbeit niedergelegt und gegen seit Monaten ausbleibende Gehaltszahlungen protestiert. Nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP verließen die Arbeiter, der Großteil von ihnen stammt aus Indien, Pakistan, Nepal oder Bangladesch, die Baustelle des weltbekannten "Palmen-Insel-Projekts" und blockierten für zwei Stunden die wichtigste Fernstraße der Emirate, was zu kilometerlangen Staus führte.
Anschließend trieb die Polizei die Protestierenden auseinander brachte diese in ihre in Wüstenregionen gelegenen "Camps" zurück. Diese bestehen hauptsächlich aus selbstgebauten Holz-oder Strohhütten.
Hunderttausende südasiatische Gastarbeiter arbeiten auf zig Mega-Baustellen in den Emiraten, wo sie nicht selten bei Temperaturen um 50 Grad Celsius schwerste körperliche Arbeit verrichten.
Ein indischer Demonstrant erklärte, er habe seit einem halben Jahr seinen Lohn von monatlich 600 Dirham, etwa 190 Euro, nicht ausgezahlt bekommen. Die Zahl der Protestierenden an der von Menschen künstlich errichteten Palmeninsel schätzte ein arabischer Ingenieur auf 850.
Auch auf der arabischen Halbinsel werden viele Bauarbeiten von Subunternehmern durchgeführt, die ihre Angestellten unterbezahlen und nahezu aller Rechte berauben. Nach Angaben des Arbeitsministeriums in Abu Dhabi sind allein vom Unternehmen Al-Hamed, das am Bau der Palmeninsel beteiligt ist, mehr als 2000 Gastarbeiter seit vier Monaten nicht bezahlt worden. Immer wieder wird auch von Selbstmorden berichtet, so zum Beispiel vom Fall eines indischen Gastarbeiters, dem von seinem Arbeitgeber 13 Dollar für den Besuch eines Arztes verweigert wurden, nachdem zuvor bereits fünf Monate ohne Lohn geblieben war un der sich anschließend das Laben nahm.
Auch im Golfstaat Qatar hatten im verganenen Monat mehrere hundert Gastarbeiter erstmals die Arbeit niedergelegt (alsharq berichtete).

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