Die Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR zeigt sich besorgt über anhaltende Proteste somalischer und sudanesischer Bürgerkriegsflüchtlinge in Jemen beziehungsweise Ägypten. Am Wochenende waren in einem Vorort der jemenitischen Hauptstadt Sanaa bei Zusammenstößren zwischen Domonstranten ein Somali getötet und fünf seiner Landsleute sowie vier Polizisten verletzt worden.
Seit dem 13.November campieren Flüchtlinge aus Somalia vor dem UNHCR-Büro. Sie verlangen unter anderem eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen sowie die Möglichkeit zur Ausreise in ein sicheres Drittland. Jennifer Pagonis, Sprecherin des UN Kommissars für Flüchtlingsangelegenheiten, sicherte heute zu, ihre Organisation werde sich verstärkt um medizinische Hilfe für schwächliche Flüchtlinge kümmern. Außerdem werde man sich um die Ausstellung von Ausweispapieren bemühen. Mit Vertretern der Protestierenden verhandele man zudem über eine dauerhafte Lösung des Konflikts mit der UNHCR, die sich ihrer Meinung nach zu wenig für die Belange der offiziell 68000 somalischen Flüchtlinge im Jemen einsetze.
In Ägyptens Hauptstadt Kairo campieren gleichzeitig noch immer über 1500 Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Sudan im Mostafa Mahmoud Park vor der dortigen UNHCR-Zentrale. Sie demonstrieren dort bereits seit dem 29. September gegen ihre Behandlung als "Menschen zweiter Klasse". Jennifer Pagonis erklärte, ihre Organisation registriere mit wachsender Sorge die sich dramatisch verschlechternde Versorgungs- und Hygienelage in dem Park in Kairos Zentrum. Flüchtlinge berichten immer wieder von Übergriffen durch ägyptische Polizeibeamte.
Gegenwärtig sind bei der UNHCR in Ägypten 24000 sudanesische Flüchtlinge registriert. Schätzungen gehen aber davon aus, dass sich bis zu 2 Millionen Sudanesen in dem Land aufhalten. Die übergroße Mehrheit hat sich bisher allerdings nicht als Flüchtling registrieren lassen - zwischen der sudanesisch-ägyptischen Grenze und dem UNHCR-Büro in Kairo liegen über 1000 Kilometer.
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