Montag, 5. Dezember 2005

Irak: Schiiten und Sunniten beten gemeinsam als Zeichen der Einheit


1000 schiitische und sunnitische Muslime haben am Freitag im Zentrum Baghdads gemeinsam das Mittagsgebet gesprochen, um die Geschlossenheit der irakischen Bevölkerung angesichts der potentiell entzweienden Parlamentswahlen am 15. Dezember zu demonstrieren. Nach dem Mittagsgebet verurteilten beide Gruppen im Rahmen einer Demonstration die häufigen Razzien und Verhaftungen der Polizei und des Militärs von Irakis, die im Verdacht stehen, an der Rebellion gegen die Regierung und die amerikanische Besatzungsmacht zu partizpieren. Während der Demonstration trugen schwarz gekleidete Frauen Bilder von ihren vermissten Söhnen und überdies waren Portraits von sunnitischen Klerikern zu sehen, die seit der US-amerikanischen Invasion 2003 getötet worden sind. Außedem wurden die angeblich engen Beziehungen zwischen Innenminister Bayn Jabr und dem Iran kritisiert. "Das Innenministerium tötet unsere Söhne auf Befehl der Iraner", war in diesem Zusammenhang auf einem der Poster zu lesen.
Unterdessen gab die Kommandozentrale der USA im Irak bekannt, dass die Anzahl der Selbsmordattentate den niedrigsten Stand seit sieben Monaten erreicht habe. Trotzdem ist ein Ende des Blutvergießens nicht absehbar, wie der Tod von 11 Marines durch eine Autobombe nahe Fallujah am Donnerstag zeigte. Im Gegenteil wird erwartet, dass im Zuge der anstehenden Parlamentswahlen vor allem Attacken von al-Qaeda im Irak wieder zunehmen werden.

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