Dienstag, 13. Dezember 2005
Ägypten: Muslimbrüder wollen Kampf gegen Israel fortsetzen
Die ägyptischen Muslimbrüder wollen Israel weiterhin vernichten und dafür die wirtschaftliche und technische Entwicklung ihres Landes vorantreiben. "Die Muslimbrüder erkennen Israel nicht an. 70 Millionen Ägypter, 300 Millionen Ägypter und 1,5 Milliarden Muslime in der ganzen Welt erkennen Israel nicht an.", erklärte der Führer der Bewegung Mohammad Mehdi Akef gegenüber AFP. "Das Heilige Land gehört den Arabern und Muslimen und niemand kann das Recht verletzen."
Bei den Parlamentswahlen Ägypten errang die offiziell verbotene Bruderschaft mehr als ein Fünftel der Sitze, obwohl sie von den Sicherheitskräften stark unterdrückt wurde und nur für die Hälfte der Wahlkreise Kandidaten aufgestellt hatte. Laut dem amtlichen Endergebnis errangen die Muslimbrüder 88 von 444 Sitzen im Parlament. Ursprünglich hatte die Zahl der Mandate bei über 100 gelegen, "Nachzählungen" hätten jedoch eine Verschiebung der Mandatsverteilung ergeben, erklärte das Innenministerium in Kairo dazu.
"Wir werden Israel nicht mit seinen eigenen Waffen schlagen sondern es auf unsere Weise tun. Wenn 70 Millionen Ägypter einen hohen Lebens- und Bildungsstandard erreichen wird Israel machtlos sein", sagte Akef, der neue Oppositionsführer im ägyptischen Parlament weiter.
Gleichzeitig kündete die Gruppe an bei den Kommunalwahlen im September kommenden Jahres erneut antreten zu wollen. Auch für die im Juni 2006 stattfindende Wahl des beratenden Gremiums, der Schura, werde man Kandidaten aufstellen.
Um die Präsidentschaft werden man sich jedoch erst nach der Aufhebung der Notstandsgesetze bewerben, erklärte Akef. "Die Muslimbrüder werden erst an Präsidentenwahlen teilnehmen, wenn alle Gesetze aufgehoben werden, die Freiheiten einschränken und eine politische Betätigung behindern, sowie die Arbeit politischer Parteien vom Wohlwollen der herrschenden NDP und ihrem Führer Mubarak abhängig machen."
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