Samstag, 20. Mai 2006

Werbespot soll potentielle Selbstmordattentäter abschrecken

In der kommenden Woche wird sich in Los Angeles ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengen - dies ist Höhepunkt eines TV-Spots der in der US-Metropole gedreht wird und als Teil einer irakischen Kampagne gegen Selbstmordattentate in arabischen Fernsehsendern gezeigt werden soll. Der 60 Sekunden lange Film simuliert ein Attentat auf einen belebten Marktplatz in Bagdad, bei dem 200 Menschen getötet oder verletzt werden.

Produziert wird der der Spot von der in Kalifornien ansässigen Filmfirma "900 Frames". Den Zuschauern sollen die Sekunden kurz vor, während und nach dem Selbstmordanschlag gezeigt werden, um die verheerende Wirkung dieser Attentate vor Augen zu führen.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern, Geschäftsleuten und Friedensaktivisten aus dem Irak und Übersee hat die Produktionskosten von etwa einer Million US-Dollar aufgebracht und etwa 200 Darsteller verpflichtet.

Seit dem Sturz Saddam Hussains sind Selbstmordanschläge in weiten Teilen des Irak an der Tagesordnung. Erst heute einigte man sich in Baghdad auf eine neue Regierung unter Führung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki, die die Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung zu ihrer größten Aufgabe erklärt hat. Schätzungen zu folge sind seit der US-Invasion 2003 etwa 35000 irakische Zivilisten uns Leben gekommen, hunderte von ihnen wurden Opfer von Selbstmordattentaten.

"900 Frames" - Mitbegründer Drew Plotkin erklärte gegenüber "Reuters", die Arbeit an dem Film, der in 6 Wochen im irakischen Vernsehen gezeigt werden soll, sei "eine unglaubliche Verantwortung. Es geht darum, Menschenleben zu retten. Wenn wir unseren Job richtig machen, ist es durchaus möglich, dass dies der Weg ist Selbstmordattentäter zu stoppen."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Immerhin wird die besondere Verantwortung erkannt. Aber ob LA der richtige Ort ist, um die gewünschte Wirkung zu erreichen? Wie schnell kann auch das Gegenteil eintreten. Ehrlicher wäre dieser TV-Spot wenn er im Irak von Irakern gemacht werden würde.