Donnerstag, 25. August 2005

Westsahara: Polisario fordert US-Intervention in Konflikt mit Marokko


Der Führer der westsaharischen Befreiungsbewegung Polisario, Muhammad Abdalaziz, hat die US-Regierung aufgefordert in dem über 3 Jahrzehnte andauernden Konflikt mit Marokko zu intervenieren. In einem Brief ruft er US-Präsident Bush auf, sich für die Freilassung von 33 westsaharischen Gefangenen einzusetzen, die seit dem 21.Mai von Marokko festgehalten werden. Darüber hinaus behauptet die von Algerien unterstützte Bewegung, dass Marokko noch immer 150 Kriegsgefangene festhält. Erst in der vergangenen Woche hatte die Polisario in einem historischen Schritt ihrerseits 404 marokkanische Kriegsgefangene freigelassen (alsharq berichtete).
"Das Volk der Sahrawi, das einen mörderischen Krieg für seine Freiheit kämpft, hat Terrorismus stets abgelehnt, weil er im Widerspruch mit unseren Werten und Traditionen steht", so Abdalaziz, der sich selbst als westsaharischer Präsident bezeichnet, in seinem Schreiben weiter.
Westsahara ist eine ehemalige spanische Kolonie, die 1976 nach einer Invasion von Marokko formal annektiert wurde und von diesem als integraler Bestandteil des Königreichs angesehen wird. Bislang hat sich die US-Regierung kaum um die Lösung des Westsahara-Konflikts bemüht, auch um den engen strategischen Partner Marokko nicht zu verärgern. Ein 1991 vereinbartes Referendum über den Status des 266000 Quadratkilometer großen Gebietes hat bis heute nicht stattgefunden.

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